Spangenbergs GWA-Comeback als Trainer

Von Christian Lehmann

(01.02.19) Es brauchte keine besondere Spürnase, um zu riechen, dass da was im Busch ist: Als der SV Rinkerode am Freitagmorgen verkündete, dass Co-Trainer Julian Spangenberg (35) dem Klub in der kommenden Saison nicht mehr zur Verfügung stehen werde, lohnte sich ein Anruf bei Grün-Weiß Albersloh. Schließlich hatte Spangenberg als Aktiver lange an der Adolfshöhe gekickt, sein Bruder Simon steht beim A2-Konkurrenten im Kasten. Auf Nachfrage bestätige Alberslohs Abteilungsleiter Heinz-Josef Horstmann nun: "Ja, Julian kommt zu uns."

Die Nachfolge von Sven Lewandowski, der bereits frühzeitig seine Rückzugspläne kundgetan hatte, ist also geregelt - und das ziemlich unkompliziert. Zeitgleich wurde am Donnerstagabend sowohl in Albersloh als auch im fünf Kilometer entfernten Rinkerode die Verpflichtung bzw. der Abschied des Coaches verkündet. Beide Vereine haben einen guten Draht, und das nicht erst, seitdem sie eine gemeinsame Jugend-Spielgemeinschaft pflegen. "Ich verstehe mich nach wie vor mit allen Rinkerodern super, die Verantwortlichen wussten schon länger Bescheid", betont auch Spangenberg, der sich auf die Rückrunde mit seinem Noch-Verein freut und bis zum Saisonende alles tun will, um beim Liga-Sechsten (31 Punkte) das Bestmögliche rauszuholen. Im Mai steht dann noch der Lehrgang zur B-Lizenz an, die Spangenberg pünktlich zum Start der neuen Saison in der Tasche haben will.

Seine ersten Schritte als junger Fußballer ging Julian Spangenberg in Albersloh, ehe Borussia Dortmund auf ihn aufmerksam wurde. Nach zwei Jahren in der C- und B-Jugend warf ihn jedoch eine schwere Verletzung zurück. Es folgte der Wechsel zum SC Preußen Münster, wo Spangenberg in der B- und A-Jugend sowie in der zweiten Mannschaft kickte. Es folgte ein Jahr beim Telekom Post SV Münster - unter dem Trainer Roland Jungfermann. Nach zwei weiteren Spielzeiten bei der SG Sendenhorst ließ er seine aktive Laufbahn in Albersloh ausklingen. 

Verstärkung im Kampf um den Klassenerhalt

Spangenbergs Kontakt zu seinem Stammverein war allerdings nie abgerissen. Und da der einstige Mittelfdstratege nach zwei Jahren beim SVR nun gerne eigenverantwortlich arbeiten wollte, bot sich der Wechsel zum Nachbarn an. "Julian kennt viele der Jungs noch, er kennt den Verein. Wir wollen wieder mehr Konstanz auf dem Trainerposten reinbekommen", erklärt der Abteilungsleiter. Gesucht wird derzeit noch ein Co-Trainer, der den Rückkehrer in der Trainingsarbeit unterstützt. Die Zusage Spangenbergs gelte auch für den "worst case", betont Horstmann und meint damit einen drohenden Wiederabstieg in die B-Liga. Zur Winterpause belegt die erste Mannschaft mit 14 Punkten Tabellenplatz 12. 

Als zusätzliches Faustpfand im Kampf um den Klassenerhalt hat sich GWA für die Rückserie Verstärkung ins Boot geholt. Oumar Diallo kehrt vom 1. FC Gievenbeck zurück, zudem hat der Verein Nico Winking vom SV Oedingen (Rheinland) hinzugewonnen. Der 22-jährige Mittelfeldspieler studiert in Münster und erhält ein Zweitspielrecht. Auch Johannes Uhlenbrock, der in der Hinrunde aus privaten Gründen pausierte, steht wieder zur Verfügung. Als Notnagel hat sich auch der in Düsseldorf wohnende Lucas Neufert angeboten.

In der nächsten Saison möchte Spangenberg die Mannschaft stabilisieren und in ruhige A-Liga-Fahrwasser führen. "Ein Platz unter den ersten zehn ist ein realistisches Ziel", findet er. Neuzugänge sind vorgesehen, vor allem will der neue Trainer aber auch Eigengewächse einbauen und mit dem Team viel im taktischen Bereich arbeiten.