Tranows Mentalitätsmonster

von Malte Greshake

(29.10.18) Eines der Topspiele an diesem Wochenende fand am Ende doch keinen Sieger: Die Partie zwischen Wacker Mecklenbeck und der Zweiten des TuS Altenberge endete 1:1 (1:0), was zumindest heißt, dass beide Teams für eine weitere Woche ungeschlagen bleiben. 

Ausgerechnet nach einem ruhenden Ball fiel das erste Tor an diesem Tag: Eine scharf hereingebrachte Ecke von Martin Kleinberns nickte Sebastian Heß freistehend ein (17.). Die Gäste, die eigentlich für ihre Standardstärke in der Offensive sowie Defensive bekannt sind, wurden auf dem falschen Fuß erwischt. Und kurze Zeit später sollte es noch dicker für die Hügeldörfler kommen: Patrick Schulze, der sich einige Minuten zuvor schon für ein taktisches Foul den gelben Karton abgeholt hatte, sah nach einem zu harten Einsteigen bereits Mitte der ersten Hälfte Gelb-Rot (25.). Fortan musste also Klas Tranows Truppe diese wichtige Partie in Unterzahl bestreiten.

Merkwürdigerweise sah man dem TuS im weiteren Verlauf kaum an, mit weniger Kickern agieren zu müssen. "Altenberge hat es trotz Unterzahl stark gemacht. Sie haben uns kaum Räume gegeben und giftig verteidigt", sprach Wacker-Trainer Costa Fetsch dem Gegner ein Lob aus. Wacker hatte sichtlich Probleme, selber das Spiel zu machen; trotzdem kommst du in Überzahl, egal wie gut es der Dezimierte auch macht, immer zu Chancen: Daniel Lorecchio (70.) traf jedoch nur den Pfosten und der letzte Pass auf den freistehenden Heß wurde zu langsam gespielt (80.), sodass der Ball doch nicht im Tor landete.

Es musste ja irgendwann mal dazu kommen

Als Trainer wirst du in diesem Momenten an der Seitenlinie verrückt, weil bei einer knappen Ein-Tor-Führung immer noch ein Ding unglücklich durchrutschen kann. Dass es dann kurz vor Ende der Partie genauso kam, überraschte Fetsch kaum, ärgerte ihn aber selbstverständlich: "Wir hatten schon in den letzten Wochen das Problem, dass wir es zu häufig nicht geschafft haben, den Deckel draufzumachen. So hat sich Altenberge den Punkt mit einer guten Leistung verdient. Für uns fühlt es sich wie eine Niederlage an." Nach einem Einwurf legte Florian Schocke aus dem Gewusel heraus im Sechzehner quer und Max Jürgens musste nur noch den Fuß hinhalten (88.): Der TuS nahm trotz langer Unterzahl schließlich noch einen Punkt mit.

Tranow zollte der Mentalität seiner Männer nach der Partie großen Respekt. "Ich hatte immer das Gefühl, dass wir richtig gut im Spiel waren. Wir haben alles reingeschmissen und wollten unbedingt punkten. Zum Schluss war es nicht ganz unverdient, dass wir noch den Ausgleich gemacht haben."

Wacker Mecklenbeck - TuS Altenberge     1:1 (1:0)
1:0 Heß (17.), 1:1 Jürgens (88.)
Bes. Vorkommnis: Gelb-Rot gegen Schulze (25.)