Kreisliga A2
Alles wieder gut in Albersloh
von Fabian Renger
(04.11.18) In der Vorwoche ein 0:7, jetzt ein 0:5: Christian Gruber ist kein Mann, den man um sein Amt beneidet. Der Trainer der Reserve von BW Aasee kann einem Leid tun. Aber: Dass es ausgerechnet im Kellerkick bei GW Albersloh so ein derbes 0:5 (0:3) setzte, damit war nicht zu rechnen. "Ich bin auch von einem engen Spiel ausgegangen", war GWA-Coach Sven Lewandowski verblüfft. Und Gruber erst. "Ich habe maximal einen Torschuss gezählt!" Wir auch. Verdient war's allemal, auch in der Höhe.
Die Lust an seinem Amt hatte Gruber nach Spielende allerdings noch nicht verloren. 15 Spieler musste er im Vorfeld ersetzen. Da hätte er sich natürlich hinter verstecken können. Tat er nicht. Ehrenmann. "Eine Entschuldigung oder Ausreden für diesen Auftritt können wir nicht finden. Wir haben einfach unsere Leistung nicht auf den Platz gebracht", fand Gruber.
Gruber vermisst die Mentalität
Während der Berichterstatter an der Albersloher Adolfshöhe den Blau-Weißen das Bemühen nicht hätte absprechen wollen, ging Gruber da aber hart ins Gericht. "Die Mentalität war nicht da", sagte er geknickt. Auf der anderen Seite herrschte indes großer Jubel: Was war der eigentlich besonnene und stets gut gelaunte Lewandowski doch böse gewesen nach dem 0:3 in Herbern. Da fehlte alles. Ein Kastastrophenauftritt ohne Esprit und Mumm. Und jetzt das hier: Das war ein Auftritt nach Maß. GWA wollte, konnte und machte - auch, als eigentlich schon alles entschieden war.
Bezeichnend: Da führt Albersloh schon 5:0 im zweiten Abschnitt und Sven Lewandowski fordert, ruft, motiviert, kritisiert und ordnet von außen. Auf dem Platz übernahmen das Kapitän Lukas Strohbücker und Co. Diese Mannschaft lebt. Das war klar. Und diese Mannschaft kann vielleicht Fußball spielen.
Das 3:0 von Aaron Martin Bonse zum Beispiel. 30 Meter, ein laaaaaanger Heber, ein "Wow" auf den Zuschauerrängen und ein nieder kniender Bonse, der alles raus schreit, was sich angesammelt hatte. Das war Minute 40. Und spätestens da war eh bereits alles gelaufen.
Im Sack hatten die Hausherren die wirklich erschreckend harmlosen Gäste schon von Beginn an. Als Patrick Horstmanns Versuch auf der Linie zur Ecke geklärt wurde, machte das GWA gar nichts. Da traf halt Lukas Strohbücker per Kopf (10.). Geht ja auch so. Er hatte auf seinen Trainer gehört, rief dieser doch ständig:"Auf die zweiten Bälle! Wir räumen alles ab." Das 2:0 räumte indes Niklas Hövelmann aus rechter Position ab (24.).
Viele gute Momente
Mehr war möglich, aber Hövelmanns schöner Chipball über die gegnerische Kette setzte Bonse knapp über den Kasten (28.), einen passgenauen langen Hafer von Strohbücker brachte Jannick Horstmann bloß an die Pranken von BWA-Keeper Eike Remmert (33.). Apropos Strohbücker: Der traf mit einer Einzelaktion voller Willenskraft zum 4:0 (49.), eine runde Viertelstunde später war Jannick Horstmann dann auch noch erfolgreich mit dem 5:0 (65.).
Dabei blieb's. Zu richtig zwingenden Chancen kam es hüben wie drüben nicht. Doch ähnlich wie ihr Coach machte auch GWA lange Zeit weiter mächtig Alarm. "Heute konnte ich mich mehr freuen als ärgern", offenbarte Lewandowski letztlich wenig Überraschendes. "Wir haben mehr gefighted als BWA. Das war ein wichtiger Sieg, es war ja fast schon ein Neun-Punkte-Spiel."
GW Albersloh - BW Aasee II 5:0 (3:0)
1:0 Strohbücker (10.), 2:0 Hövelmann (24.)
3:0 Bonse (40.), 4:0 Strohbücker (49.)
5:0 J. Horstmann (65.)
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