Da kannst du nur den Hut ziehen

von Malte Greshake

(18.11.18) Bernd Westbeld war wegen einer bestimmen Szene, die sich gegen Ende dieser Partie zugetragen hatte, nach diesem Spiel trotz der Niederlage einfach nur stolz. Seine Roxeler Reserve unterlag nämlich Wacker Mecklenbeck auf eigenem Platz mit 1:3 (0:1), wobei die Begegnung aufgrund besagter Szene auch ganz anders hätte enden können.

In der 77 Minute rauschten Wacker-Keeper Marius Schwitte und Jure Soce im Sechzehner der Gäste zusammen. Hierbei war Soce wohl etwas zu spät. Schiedsrichter Julius Hoffmann, der das Spiel bis dahin super im Griff gehabt hatte, übersah die Szene, was für einen Mecklenbecker Verteidiger aber nicht der Fall war, der wohl von einem offensichtlichen Stürmerfoul ausgegangen war und den Ball in die Hand nahm. Prompt entschied der Unparteiische wegen dieses Handspiels auf Strafstoß. Natürlich war die Aufregung groß und nach langem hin und her gab Soce zu, dass er in der Situation zuvor unglücklich und damit unfair in den gegnerischen Torwart gerutscht war. Eine große Geste! Und das beim Stand von 1:2 gegen sein eigenes Team. Der Strafstoß wurde von Julius Hoffmann zurückgenommen und das Spiel setzte sich mit einem Freistoß für Wacker fort.

Der Stolz überwiegt

"Einfach überragend, das sieht man im Amateurfußball nicht jeden Tag", musste auch Gästetrainer Costa Fetsch seinen Hut vor Soces Aktion ziehen. BSV-Coach Bernd Westbeld wollte und konnte seinem Schützling wegen seiner Handlung in keinster Weise böse sein: "Im Moment überwiegt einfach der Stolz auf Jure. Natürlich wäre das die Chance für uns zum Ausgleich gewesen, aber wenn wir es verbockt haben, dann in der Phase nach der Halbzeit." In der ersten Hälfte hatte Sebastian Heß für Wacker noch früh die Führung erzielt (10.). In ihrer angesprochenen Drangphase nach der Pause glichen die Hausherren dann durch Keyvan Tavana aus (58.), verpassten es aber danach, nachzulegen.

So nutzen die Mecklenbecker die Gunst der Stunde und schlugen durch Jan Hoffmann zur erneuten Führung zu (65.). Nach besagter kuriosen Elfmeterszene machte Roxel dann in den eigenen Reihen auf und fing sich kurz vor Abpfiff den dritten Gegentreffer, wieder war Hoffmann zur Stelle (88.). 

"Im zweiten Durchgang war es echt ein offenes Spiel, man muss sagen, dass sich die Roxeler wirklich gut entwickelt haben", bewertete Fetsch hinterher dieses Spiel. Trotzdem sprach er am Ende doch von einem verdienten Sieg für seine Mannschaft. Westbeld war ebenfalls zufrieden mit dem Auftritt seiner Jungs: "Wir hätten uns einfach eher belohnen müssen, aber der letzte Punch fehlte uns."

BSV Roxel II - Wacker Mecklenbeck     1:3 (0:1)
0:1 Heß (10.), 1:1 Tavana (58.),
1:2 Hoffmann (65.), 1:3 Hoffmann (88.)