So sind die Spielregeln

von Malte Greshake 

(28.04.19) Als Fußballbesessener konnte WSU-Coach Metin Ograk nach dem Spiel gar nicht anders, als dem Gegner für die heutige Leistung Respekt zu zollen. "Hier war für uns nichts zu holen, die haben schon ganz gut Fußball gespielt", zog Ograk seinen imaginären Hut. Seine Warendorfer Reserve musste sich nämlich gegen Herberns Zweite mit 1:4 (0:3) geschlagen geben und rutschte so wieder auf den letzten Tabellenplatz ab.

Beide Teams gingen personell verstärkt in diese Partie, wobei die Herberner natürlich einen Vorteil besaßen, da ihre erste Mannschaft bekanntlich in der Landesliga zuhause ist. "Aber das sind die Spielregeln, das machen wir ja genauso", haderte Ograk nicht lange mit der Situation. Vor allem im ersten Durchgang war so ein Qualitätsunterschied zu sehen. Die Hausherren kombinierten sich immer wieder gefährlich nach vorne und es dauerte nicht lange, bis es zum ersten Mal an diesem Tag klingelte: Nach einem Konter legte Christof Zilligen die Murmel quer und Patrick Sobbe musste nur noch einschieben (14.).

Wenig später landete eine verunglückte Bogenlampe irgendwie bei Luis Krampe, der den Ball gekonnt mit der Brust verarbeitete und das Spielgerät im langen Eck versenkte (22.). Auch kurz vor dem Seitenwechsel ging es für die Warendorfer einfach zu schnell: Wieder brachen die Gastgeber durch, Krampe legte zurück in den Rückraum und Björn Christ erhöhte auf 3:0 (40.). 

Fehratovic kommt und fliegt

Weil sich dann die Gäste nach der Pause durch die Tätlichkeit des gerade erst eingewechselten Alen Fehratovic und die folgende rote Karte auch noch selber schwächten (49.), wurde es an diesem Sonntag nicht mehr wirklich spannend. Nach Vorarbeit von Sobbe machte Krampe für die Hausherren schließlich den Sack zu (55.). Da die Herberner nach der Vorentscheidung sichtbar einen Gang zurückschalteten, konnte Bastian Grothues in der Nachspielzeit zumindest noch den Ehrentreffer erzielen (90.). Das war es dann aber auch.

"In der Höhe war es wirklich gerecht", meinte Christian Adamek hinterher. "Wir haben es heute auch durchgehend super verteidigt. Insgesamt war es einfach wieder eine deutliche Steigerung." Und Ograk? Der richtete den Blick so schnell wie möglich wieder nach vorne: "Wir haben immer noch vier Spiele und natürlich geben wir so schnell nicht auf." 

SV Herbern II - Warendorfer SU II     4:1 (3:0)
1:0 Sobbe (14.), 2:0 Krampe (22.),
3:0 Christ (40.), 4:0 Krampe (55.),
4:1 Grothues (90.)
Bes. Vorkommnis: Rote Karte gegen Fehratovic nach Tätlichkeit (49.).