Wacker schwach wie noch nie

von Stephan Meyer

(01.09.19) Ursachenforschung ist seit Samstagnachmittag angesagt bei Costa Fetsch und Wacker Mecklenbeck. Zu klar war die 2:4 (0:1)-Pleite bei der U23 des SV Herbern. Fetsch war in jedem Fall bedient und hatte am Tag danach noch so recht keine Erklärung parat: "Ich habe meine Mannschaft nicht wiedererkannt. So schwach habe ich sie noch nie gesehen. Wir waren in allen Bereichen unterlegen und kamen nie für etwas in Frage." Als Herbern nach 80 Minuten 4:0 führte, war das für Wacker sogar noch schmeichelhaft. Fetsch: "Das war einfach desolat von uns."

Immerhin betrieb Wacker in der Schlussphase noch Ergebniskosmetik und traf noch zwei Mal. Mehr als Kosmetik war es aber nicht. Ganz anders war die Laune bei Herberns Coach Daniel Heitmann, der seine Elf "von Anfang an überlegen" sah: "Wir hatten das Spiel fest im Griff und hätten auch höher führen können als 4:0." Vor der Pause traf Herbern zunächst nur einmal in Person von Joe Breloh. Der nahm Luis Krampes Linksflanke im Fünfer noch kurz an, drehte sich und vollendete unhaltbar für Wacker-Schnapper Nils Berding - 1:0 (27.).

Slapstick bei Wackers Anschluss

Weitere Hochkaräter ließ Herbern bis zu Minute 64 liegen: Dann zog Robin Krysiak 20 Meter vor der Bude nach innen, verschaffte sich so den nötigen Raum um aus 15 Metern rechts unten zu vollenden - 2:0. Die Krampes aus Heitmanns Truppe sorgten dann für die Treffer drei und vier: Luis traf nach einem Konter (73.), der eingewechselte Leon ließ Berding nach einem feinen Steckpass keine Abwehrmöglichkeit (80.). Mecklenbeck war da gut bedient und gestaltete das Resultat in der Schussphase dann noch etwas positiver.

Der Anschluss war für Costa Fetsch sogar "Kacktor des Monats-verdächtig". Herberns Hüter Timo Zurloh unterschätzte zunächst einen Rückpass, eilte dann hinterher um die Murmel letztlich vom Pfosten abprallend selbst mit dem Knie über die Linie zu befördern (81.). Spannung kam aber nicht mehr auf, auch wenn Sander Frehse noch auf 2:4 verkürzte. "Wir sind ruhig geblieben und haben nicht mehr geschwommen", bilanzierte Daniel Heitmann. Einen Erklärungsansatz für die gestrige Leistung hatte Costa Fetsch dann doch noch: "Es muss eine mentale Sache sein. Das werden wir diese Woche gemeinsam erforschen."

SV Herbern U23 - Wacker Mecklenbeck     4:2 (1:0)

1:0 Breloh (27.), 2:0 Krysiak  (64.), 3:0 Luis Krampe (73.), 4:0 Leon Krampe (80.), 4:1 Eigentor (81.), 4:2 Frehse (83.).