Kreisliga A2
Handballspiel auf Wolbecker Kunstrasen
von Pascal Bonnekoh
(13.09.19) Nienberges Coach Johannes Frieling flachste nach der Partie ein wenig vor sich hin, doch beschrieb damit die Partie ziemlich treffend: "Wir haben gestern 30 Minuten lang ein Handballspiel ausgetragen. 10:10 wäre ein gerechtes Ergebnis gewesen." Ganz so hoch wurde es zwar nicht, doch insgesamt fielen immerhin elf Treffer beim 6:5 (4:4)-Heimerfolg des VfL Wolbeck über den SC Nienberge.
Was in diesem Spiel passiert ist, konnte keiner der beiden Trainer so richtig einordnen. Frieling sprach von einer Partie, die er so auch noch nie erlebt hat, während Wolbecks Coach Danicious Jeyandran von einem ganz ganz komischen Spiel mit offenem Visier auf beiden Seiten sprach. Aber fangen wir mal von vorne an. Nienberge erwischte einen Traumstart. Timon Stude und Johannes Böckers schossen die Gäste nach nur sieben Minuten zu einer 2:0-Führung. Das ließ Wolbeck aber nicht auf sich sitzen.
Fehler auf beiden Seiten
Innerhalb kürzester Zeit drehte der VfL die Partie. In der 34. Minuten war plötzlich Wolbeck in Front. "Nach einigen großen Fehlern" (Frieling) sorgten Lukas Große-Wächter und der Torschütze vom Dienst Sven Möllmann doppelt für die Wende. Doch auch Nienberge kann Comeback. Keine zwei Minuten nach der 3:2 Führung erhielt der SC einen Freistoß. Und davor hatte Jeyandran bereits vor der Partie gewarnt: "Wir wussten, dass wir Standards vermeiden müssen." Und genau einer dieser Standards landete bei Patrick Meyer, welcher zum 3:3 traf. Wer jetzt denkt, dass beide Mannschaften erstmal ein wenig runter fahren und wenigstens bis zur Pause nichts mehr passiert, ist wohl beim falschen Spiel gelandet.
Noch vor der Pause gelang erneut Wolbeck durch Miles Geske in der 44. Minute in Führung, ehe Böckers den erneuten Ausgleich in der zweiten Minute der nach Nachspielzeit brachte. Für Leute mit schwachen Nerven wurde der zweite Durchgang immerhin etwas ruhiger. Es fielen lediglich drei Tore und ein Spieler musste den Platz verlassen. Da kann man schon fast von einem langweiligen zweiten Durchgang sprechen, wenn man die erste Halbzeit gesehen hat.
Elfmeter und Gelb-Rot
Zu Beginn war erstmal wieder Wolbeck zur Stelle. Jonas Hessel und erneut Möllmann sorgten für eine vermeintlich ruhige Führung. Doch kurz vor Ende der Partie nahm das Spiel nochmal an Pfad auf. Nach einer Ecke entschied der Unparteiische plötzlich auf Handelfmeter. Cedric Eisfeldt ließ sich die Chance nicht nehmen und traf zum 5:6. Für den letzten Aufreger dieser Partie war dann wieder ein Wolbecker zuständig. Nachdem sich Wolbeck durch die gegnerische Verteidigung gespielt hatte, pfiff der Schiedsrichter den Wolbecker Angriff auf Grund eines Foulspiels zurück. Große-Wächter war mit dieser Entscheidung mal so gar nicht einverstanden und drosch die Kugel vom Platz. Dem Unparteiischen blieb nichts anderes übrig, als den bereits verwarnten Wolbecker in der 92. Minute vom Platz zu stellen.
Jeyandran weiß nach dem Spiel immerhin, was er in Zukunft nicht mehr zu seiner Mannschaft sagen wird: "Ich darf die Jungs nicht loben. Alles, was wir gegen Altenberge sehr gut gemacht haben, haben wir heute schlecht gemacht. Im Endeffekt ist der Sieg nach drei weiteren Pfostentreffern und einem guten Nienberger Torwart aber verdient." Auf der anderen Seite weiß Frieling ebenfalls genau, woran er mit seinen Jungs arbeiten muss: "Oberste Priorität ist es nach 10 Gegentoren in zwei Ausswärtsspielen unsere Abwehr dicht zu bekommen. Dafür werden wir einige Wechsel machen. Wir wollen erfahrene Leute reinbringen, um den Laden dicht zu kriegen. Vorne sind wir eigentlich gut dran. Wichtig ist jetzt einmal den Bock umzustoßen. Wir werden uns belohnen."
VfL Wolbeck II - SC Nienberge 6:5 (4:4)
0:1 Stude (1.), 0:2 Böckers (7.)
1:2 Möllmann (15.), 2:2 Große-Wächter (27.)
3:2 Möllmann (34.), 3:3 Meyer (36.)
4:3 Geske (44.), 4:4 Böckers (45.+2)
5:4 Hessel (58.), 6:4 Möllmann (64.)
6:5 Eisfeldt (88./HE)
Besonderes Vorkommnis: Gelb-Rote Karte für Wolbecks Lukas Große-Wächter (90.+2/Unsportlichkeit)
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