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Kreisliga A2 MS: Anschwitz History

Szenen aus längst vergangenen Zeiten und der Saison 2006/07: Benedikt Schulze Zumkley (links) sprintet Albachtens Maurice Osika hinterher. Auf dem rechten Foto versucht Havixbecks Markus Richter dem Nienberger Aleks Burjanadze die Kugel streitig zu machen.

Von Irrwegen und Neuanfängen


Von Fabian Renger

(03.04.20) Der 6. Mai 2007 war ein Sonntag. Nicolas Sarkozy gewann die Stichwahl ums französische Präsidentenamt, die belgische Tennisspielerin Kim Clijsters beendete ihre Karriere mit nur 23 Jahren - und in Bösensell standen sich der SV Bösensell und SW Havixbeck gegenüber. Bösensell siegte in der Kreisliga A 2:1, stieg in jenem Jahr trotzdem in die Kreisliga B ab.

Warum wir das erzählen? Weil das Derby in dieser Form für die nächsten Jahre von der Bildfläche verschwunden war. Erst acht Jahre drauf trafen sich die Teams wieder. Die Wege des Herrn mögen vielleicht unergründlich sein, die Wege beider Mannschaften allerdings nicht. 2010 kehrten die Habichte damals nach vierjähriger Abstinenz in die Bezirksliga zurück, während Bösensell am Tiefpunkt angekommen war - die Realität lautete urplötzlich C-Liga.

2010 war das Jahr des Neuanfangs beim SVB 

"Die Abteilung war runtergewirtschaftet: Finanziell und sportlich. Da musste man die Notbremse ziehen", erinnert sich Jürgen Leifken. Als der SVB runter musste ins Unterhaus des Kreises, ergriff er die Iniative. "Das war das Jahr, wo wir zu fünft gesagt haben: So kann's mit dem SV Bösensell nicht weitergehen und haben als Vorstand angegriffen."  Leifken wurde 2010 Chef der Sparte und ist das bis heute.  Berthold Görtz, Andreas Lambert, Josef Stegt und Markus Dirkmann komplettierten das damalige Rettungs- und Führungsquintett. Alle sind weiter am Ruder.

Der Unterschied zwischen beiden Clubs war immens. "Havixbeck war damals immer eine Nummer zu groß für uns", erinnert sich Leifken an die früheren 2000er-Jahre. Sein Bruder Uli  war Öffnet externen Link in neuem Fenster2002 Bezirksliga-Aufstiegstrainer der Habichte, Bösensells heutiger Torwarttrainer Jürgen Heßler seinerzeit für Havixbecks Schnapper zuständig. So klein ist die Welt.

Auch Florian Böse, Havixbecks Fußball-Abteilungsleiter, schaut ganz gerne zurück in den Rückspiegel. Vor allem auf eben jenes Jahr 2010. "Da hatten wir einen starken Jahrgang", bleibt ihm rückblickend beinahe die Spucke weg. Als einen der damaligen Aufstiegshelden fällt ihm ohne Weiteres Öffnet externen Link in neuem FensterTorjäger Birk Hönerlage, damals Tormaschine vom Dienst, ein. Dieser verunglückte nur kurz nach dem Aufstieg schwer, als ein Laternenmast auf ihn krachte. Trainer der Schwarz-Weißen damals: Der argentinische Ex-Profi Oswald Semlits. 2009 übernahm er von Markus Winkels und schaffte prompt den Aufstieg. Im Sommer 2013 hatte SWH Glück: Sportlich abgestiegen in der Bezirksliga 11, profitierte der Club von der Öffnet externen Link in neuem FensterFusion des SV und FSV Gescher und blieb Bezirksligist, wechselte in die 12er-Staffel.

"Ossi" musste im Winter 2013 seinen Hut nehmen. Jetzt war Steffen Szymiczek dran. Den Abstieg in die A-Liga konnte er nicht verhindern, sein eigenes Ende folgte ein Jahr drauf. Unter Pauken und Trompeten und Öffnet externen Link in neuem Fenstermächtig viel Theater.  Ähnlich wie drüben in Bösensell Kollege Leifken übernahm Florian Böse im Mai 2015 eine etwas zerstreute Fußballabteilung. Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wurde er zum Nachfolger von  André Spielmeyer. Es gab viel Tamtam zwischen dem und Szymiczek. "Das waren aufregende Zeiten", findet Böse - und meint das nicht positiv. "Das hat eine zeitlang keinen Spaß gemacht."

2015: Das Jahr des Chaos in Havixbeck

Das Jahr 2015 war ein böses für den Club: Die Erste verlor Leistungsträger, der Verein musste seine zweite Mannschaft abmelden und auch Szymiczeks Nachfolger Markus Lindner hielt das nicht lange aus. Im April 2016 schmiss er hin, Havixbeck verabschiedete sich in die B-Liga - der Abstieg war nach einem 0:1 in Bösensell besiegelt. Ausgerechnet. Bereits das erste Derby nach acht Jahren Pause im November 2015 hatten die Bösenseller 2:1 für sich entschieden.

Während sich in Havixbeck die Trainer beinahe die Klinke in die Hand gaben und es zu großen Knalleffekten kam, hatte Leifken Ruhe in den Bösenseller Karton bekommen. Öffnet externen Link in neuem Fenster2010 installierte er Lars Müller als Trainer. Der schaffte die direkte B-Liga-Rückkehr und später, im Havixbecker Chaosjahr 2015, dank der Kreisreform das Comeback in die A-Liga. Müller blieb insgesamt stolze sechs Jahre. Von ihm übernahmen 2016 Mathias Krüskemper (heute Sportlicher Leiter) und Fabian Leifken (bereits seit 2014 beim SVB, heute immer noch Trainer). Kontinuität lautet das Zauberwort.

"Jetzt haben wir mal die Nase vorn", kommentiert Jürgen Leifken. Inzwischen haben sich aber auch die Stürme in Havixbeck wieder gelegt. So gibt's mittlerweile auch wieder in relativer Regelmäßigkeit Nachbarschaftsduelle . "Bösensell, Schapdetten und Hohenholte, das sind auf jeden Fall unsere Derbys", erklärt Böse. Gift, Galle und Nickligkeiten gehören dazu. "Aber man fährt immer wieder gerne dahin." Das  sieht Leifken ähnlich. Auch der SVB zählt genau diese drei Teams als Derby-Gegner. "Zu normalen Heimspielen kommen 100-150 Leute. Wenn Havixbeck hier spielt, verdoppelt sich das hier immer nochmal ganz schnell", sagt Leifken. Nur acht Jahre müssen nicht bestimmt immer dazwischen liegen.

In unserer Rubrik "Anschwitz History" blättern wir zurück im Geschichtsbuch. Wir schauen auf spannende Derbys oder heiße Duelle, die am Wochenende stattgefunden hätten und blicken auf deren Vergangenheit. Worin rührt die Rivalität? Was für unterschiedliche Wege gingen die Mannschaften? Wer waren früher die handelnden Personen und Aufstiegshelden? Folge 1: SV Bösensell - SW Havixbeck (angesetzt für den 26. März)

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2    Germ. Hauenhorst 25    79:25 66  
3    SG Sendenhorst 25    74:21 65  
4    VfL Billerbeck 25    70:23 62  
5    VfB Alstätte 25    65:21 62  

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