Nienberge gibt und nimmt

Ehemaliger und heutiger Wacker-Coach Costa Fetsch verbindet wiederum ein äußerst positives Erlebnis mit Nienberge. Zwar nicht direkt mit der Mannschaft, aber immerhin mit ihrer Sportanlage. Denn in seiner ersten Saison als Amtsinhaber machte seine Truppe den Wiederaufstieg in die Bezirksliga ausgerechnet auf SCN-Boden perfekt. "Wir sind gerade erst in die Kreisliga abgestiegen. Nach der Saison waren wir punktgleich mit dem SC Sprakel Erster. Das Entscheidungsspiel, welches wir sehr glücklich mit 1:0 gewannen, fand in Nienberge statt", berichtet Fetsch.

Obwohl der Aufstieg bereits 14 Jahre her ist, kann sich Wackers Coach noch an Einzelheiten erinnern: "Marius Schulz, Sohn von Thomas Schulz, der lange unser Sportlicher Leite war, war damals Stürmer bei uns. Der hat in der Saison ungefähr 30 Tore geschossen und auch in diesem Spiel das 1:0 gemacht. Unser Torwart Lars Rutz hat sensationell gehalten. Wir haben in der 50 Minuten eine Gelb-Rote Karte bekommen und dann nur noch verteidigt. Rutz hat hinten alles rausgeholt."

Sehr sympathischer Verein

Eine weitere Partie ist Fetsch ebenfalls im Gedächtnis geblieben. Eine Spielzeit später wechselte Wacker von der Bezirksliga 11 in die damals von Münsteraner Mannschaften beheimatete Bezirksliga 10. Während 08 großer Favorit auf den Aufstieg war, galt Mecklenbeck als großer Abstiegskandidat. Am ersten Spieltag der Saison überraschte der Underdog dann aber alle und schlug völlig überraschend 08 mit 2:1. Eine Woche darauf ging es gegen Nienberge, welche mit 5:2 wieder nach Hause geschickt wurden. "Das war sensationell. Die Mannschaft hat ordentlich gefeiert", so Fetsch.

Zwei Spieltage vor Schluss sicherte sich Wacker damals den Ligaverbleib. Auch heute verbindet der langjährige Trainer viele positive Gefühle mit Nienberge. "Ich habe immer gerne da gespielt. Das ist ein sehr sympatischer Verein mit Werner Kahle, den ich sehr schätze. Unter Volker Blaszyk hatten sie immer eine gute Mannschaft. Das war ein richtig guter Trainer, von dem ich viel halte. Da kann man sich an viele Namen erinnern. Die Duelle waren immer heiß, aber fair und der Platz war fast immer in hervorragendem Zustand."

Der neidische Blick über den Garten Zaun

Bei Nienberges Sportlichem Leiter Kahle kommen im Gegensatz zu Fetsch und Kniesel eher jüngere Erinnerungen hoch. "Das letzte Spiel ist mir sehr präsent. Wir haben lange 1:0 geführt und dann in der 75. Minute und in der Nachspielzeit jeweils einen Doppelschlag kassiert. Da ging unserer jungen Truppe die Kräfte aus. Wacker steht aber auch weit oben. Die haben eine gute Mannschaft", erzählt Kahle.Ein bisschen von Wacker würde sich der Sportliche Leiter aber sogar für seinen Verein wünschen: "Die haben eine super Sportanlage und da kommen immer wieder Studenten hin, die einen anderen Verein suchen. Da werfen wir einen neidischen Blick über den Garten Zaun."Bezüglich der Rivalität schließt er sich aber voll und ganz Fetsch an: "Das sind immer ziemlich sportliche Duelle, ohne das nebenbei irgendetwas Wildes ist. Dafür kennt man sich mittlerweile zu gut."

Auch bei Nienberges Co-Trainer Johannes Frieling weckt das Thema Wacker eine junge Erinnerung. "Letzte Saison hatten wir am vorletzten Spieltag drei Punkte bitter nötig im Kampf gegen den Abstieg. Wacker war am Samstag vor dem Spiel auf der Hochzeit eines Mitspielers. Dementsprechend volltrunken und mit Sonnenbrillen bekleidet kamen sie am Sonntag zu uns", beschreibt Frieling das Szenario. "Am Anfang des Spiels sah es für uns nach dem sicheren Klassenerhalt aus, aber von Minute zu Minute verschwand der Alkohol aus den Körpern und Wacker schlug uns Last Minute mit 2:1", führt der Co-Trainer fort. Lediglich auf Grund von Ergebnissen auf anderen Plätzen sicherte der SCN damals die Klasse. Die lieben Worte Fetschs kann Frieling wiederum nur zurückgeben: "Er gibt mir hin und wieder super Expertisen über die Gegner. Ein echter Fachmann, der Nienberge unter anderem zum Sieg gegen Roxel verholfen hat - zumindest zu 50 Prozent."