Kreisliga A2 MS
Alles immer nur im Team
Von Pascal Bonnekoh
(05.02.21) Von Anfang 2002 bis Ende 2020 war Georg Goerdt als Abteilungsleiter Fußball bei BW Ottmarsbocholt unterwegs. Unter seiner Führung wurde ein Kunstrasenplatz gebaut, eine Mehrzweckhalle hochgezogen, sowie das gesamte Sportlerheim umgestaltet. Dennoch wird Goerdt, nicht müde zu betonen, dass "alles immer nur im Team" vollbracht wurde.
Doch auch dieses Team ist eine der großen Errungenschaften des ehemaligen Abteilungsleiters. Denn während man im vergangenen Jahrtausend die Personen mit leitender Funktion womöglich noch an einer Hand abzählen konnte, scharte Goerdt von Jahr zu Jahr immer mehr fleißige Leute um sich. Beispielhaft dafür ist, dass seine langjährige Position damals überhaupt erst ins Leben gerufen wurde. Der ehemalige Vorsitzende Hartwig Schmauck übernahm die Gesamtleitung des Vereins, während für die einzelnen Abteilungen jeweils ein Vorsitzender installiert wurde. "Damals war die Struktur so, dass wir einen Abteilungsleiter, einen Fußballobmann und einen Jugendobmann hatten. Das war die Abteilungsführung vom Fußball", erzählt Goerdt.
Verantwortung auf mehrere Schultern verteilen
Von diesem Punkt an verteilte er fortan immer weiter die zahlreichen Kompetenzen auf unterschiedliche Gebiete. "Ich habe die Abteilung nie alleine geleitet. Ich habe mir immer jemanden zur Seite geholt und Meinungen erfragt", berichtet Goerdt. Aus einem Jugendobmann wurden zwei, während heute allein im Jugendbereich über zehn Leute die Verantwortung tragen. Einen Nachfolger Goerdts gibt es übrigens nicht. Denn auch diese Stelle wird auf mehrere Schultern verteilt. "Es gibt keinen direkten Nachfolger. Wir sind breit aufgestellt, sodass es für jeden Bereich einen Verantwortlichen gibt. Es ist mehr ein Teamvorstand", so Goerdt. "Es gibt eine flache Hierarchie, in der es keinen personifizierten Abteilungsleiter gibt, sondern ein gemeinsames Team, welches sich die Aufgaben untereinander aufteilt", fügt der Sportliche Leiter der Senioren und Seniorinnen, Christian Schmauck hinzu.
Hier ist für den ehemaligen Abteilungsleiter ausschlaggebend, dass zu einer Anfangszeit noch nicht so viele unterschiedliche Aufgaben anstanden. "Gefühlt war es damals nicht so viel Arbeit. Ich frage mich immer, wie wir das damals eigentlich gemacht haben. Man hat der vor der Saison Trikots organisiert und fertig. Heute ist das komplizierter und mehr", gibt Goerdt gerne offen zu. Neben den zahlreichen baulichen Projekten musste sich Goerdt während seiner langen Amtszeit natürlich auch immer mal wieder um einen neuen Trainer für die erste Herrenmannschaft kümmern. Hier freut sich der ehemalige Abteilungsleiter, dass er doch häufig ein gutes Händchen hatte: "Wir haben immer wieder gute Trainer gefunden, die gut zu BW Ottmarsbocholt gepasst haben."
Auch die Söhne kommen nicht zu kurz
Parallel war er auch noch jahrelang als Jugendtrainer tätig. "Meine Jungs sind jetzt 15 und 18. Den ältesten habe ich von den Minikickern bis zur D-Jugend trainiert und den jüngsten von der E- bis zur D-Jugend. Dann reichte es aber auch. Die Jungs mussten auch mal einen anderen Trainer sehen", berichtet Goerdt. Er selbst war übrigens auch von klein auf ein Blau-Weißer. Goerdt durchlief alle Jugendmannschaften Ottmarsbocholts und kickte für die zweite und erste Seniorenmannschaft, sowie für die Altherren. Als Kapitän gelang ihm mit der zweiten Mannschaft sogar der Aufstieg in die Kreisliga B.
Und auch wenn er offiziell seine Amt niedergelegt hat, engagiert sich Goerdt weiterhin im Verein. "Ich kümmere mich als einziges jetzt noch weiter um Sponsoring und Bandenwerbung. Das brauchen wir vom Verein, damit wir den ganzen Spielbetrieb am Laufen halten können", so Goerdt. Insbesondere für Schmauck wird Goerdt aber ohnehin ein essentieller Bestandteil des Vereins bleiben: "Er steht uns, dem alten und neuen Fußballvorstand, mit Rat und Tat zur Seite, wenn wir seine Hilfe brauchen. Besonders für mich persönlich ist und bleibt er weiterhin ein wichtiger Ansprechpartner, wenn es sich um die Belange der Senioren von BWO handelt. Denn aufgrund seiner langjährigen Erfahrung und seiner Vernetzung ist mir seine Meinung sehr wichtig." Hauptsächlich freut sich Goerdt aber Sonntags dann auch endlich mal in Ruhe Fußball gucken zu können. Insbesondere jetzt, wo mit Malte Goerdt sein ältester Sohn im Herrenbereich angekommen ist.