Kreisliga A2 MS
Wackers Luxusprobleme
Von Christian Lehmann
(05.08.20) Es fühlte sich schon ein wenig komisch an, das erste Testspiel von Wacker Mecklenbeck gegen den VfL Billerbeck (0:1). "Man versucht vor und nach dem Spiel natürlich, den Abstand einzuhalten - aber das ist nicht immer so leicht", räumt Coach Costa Fetsch ein. Auf dem Platz blendeten Team und Trainer das Thema Corona dann aber doch recht gut aus, auch die Leistung gegen den Bezirksligisten war recht ordentlich.
Der Coach ist im dritten Jahr an der Egelshove und allgemein schon ziemlich lange im Geschäft. In den vergangenen Jahren war es häufig so, dass in der Sommer-Vorbereitung die Kader in der Regel dünner wurden - diesmal ist das Gegenteil der Fall. Weil er nur maximal 15 Aktive pro Spiel einsetzen kann, viele in diesem Jahr nicht in den Urlaub geflogen sind und der Kader extrem groß ist, hat Fetsch Luxusprobleme, die gar nicht so leicht zu handeln sind. "Hätten wir im Vorfeld gewusst, dass wir nur zwölf Teams in der Liga haben, dann hätten wir den Kader nicht so breit aufgestellt. Ich versuche, jedem Spieler möglichst viel Spielpraxis zu geben."
Saisonziel: "Ganz oben mitspielen"
Gelegenheit dazu gibt es in den kommenden Wochen reichlich. Gegen Billerbeck kamen gleich vier Neuzugänge (Tristan Zellner, Jonas Bexten, Dominik Hardensett, Alexander Wosch) zum Zug - alle schlugen sich prima. Etwas gedulden muss sich noch Lukas Strohbücker. Der Neuzugang von GW Albersloh zeigte in der ersten Trainingswoche leichte Erkältungssymptome und blieb deswegen vorsorglich dem Training fern - an der Egelshove in Coronazeiten ein gängiges Prozedere. Mit ihnen möchten die Mecklenbecker in dieser Spielzeit das erreichen, was ihnen in der Vorsaison verwehrt blieb: die Rückkehr in die Bezirksliga. "Es ist kein Geheimnis, dass wir ganz oben dabei sein wollen. Das muss auch unser Anspruch sein", macht Fetsch klar. Als alleinigen Topfavoriten sieht er seine Kombo allerdings nicht. "Warendorf hat eine sehr gute und ambitionierte Mannschaft. Ascheberg hat sich sehr gut verstärkt und in der Vorbereitung bisher überzeugt. Auch Davensberg zählt fußballerisch zu den besten Mannschaften der Liga..."
Die vergangenen beiden Spielzeiten haben Team und Trainer genutzt, um sich besser kennenzulernen. Nun sind am Spielsystem lediglich noch Feinjustierungen nötig, Fetsch nennt das Anlauf-Verhalten, den Spielaufbau und das Verhalten im letzten Drittel als Punkte, die er in den nächsten Wochen beackern will. Wichtig: Das Team soll variabel und flexibel agieren. "Nur mit einem System kommst Du heute nicht mehr durch."
Entscheidungsspiele wie 2016?
Zur Aufteilung der A-Liga in drei Staffeln hat Fetsch eine klare Meinung. "Das soll keine Kritik sein, aber um ehrlich zu sein finde ich es etwas bescheiden. Ich weiß, dass es der Situation und der Zeit geschuldet ist - und vielleicht stellt es sich im Nachhinein als genau richtig heraus. Ich hätte mir aber zwei Gruppen gewünscht - allein schon, weil ich der Meinung bin, dass jeder Meister immer aufsteigen sollte." Wie es ist, über den Umweg Entscheidungsspiele in die Bezirksliga hochzugehen, weiß er aus eigener Erfahrung. 2016 gelang ihm dieses Kunststück mit Blau-Weiß Aasee. Heiß darauf, diese nervliche Anspannung nochmal zu erleben, ist er trotzdem nicht.
"So weit wollen wir auch erstmal gar nicht denken", sagt er. In den kommenden Wochen geht es erst einmal darum, seine Jungs auch unter dem Einfluss der Corona-Besonderheiten bestmöglich fit zu machen. "Es wird eine große Herausforderung, alle bei Laune zu halten."
Das sind Wackers Spiele in der Vorbereitung:
6. August, 19 Uhr: Borghorster FC (A)
9. August, 15 Uhr: GW Albersloh (H)
14. August, 19 Uhr: SC Münster 08 (H)
16. August, 13 Uhr: Borghorster FC II (A)
19. August, 19.30 Uhr: Eintracht Coesfeld (A)
23. August, 15 Uhr: Concordia Albachten (A)
30. August, 14.30 Uhr: SC Greven 09 (A)
4. September, 19 Uhr: Sportfreunde Gellendorf (H)