Kreisliga A2 - Anschwitzen
Es geht direkt um alles
Von Pascal Bonnekoh
(02.09.21) Die Kreisliga A2 ist noch nicht mal zwei Spieltage alt und schon eilen so richtige Kracherpartien herbei. Mit dem VfL Wolbeck II und GW Albersloh, sowie dem TuS Ascheberg und dem SV Herbern II treffen jeweils zwei Nachbarn aufeinander. Und jeder weiß, dass ein gewonnenes Derby zur Not auch mal über eine maue Saison hinwegtäuschen kann. Ach und dann lädt Wacker Mecklenbeck auch noch die Warendorfer SU zum Machtvergleich ein. Da treffen wiederum zwei Teams aufeinander, die in den vergangenen Jahren bereits liebend gern den Weg in die Bezirksliga angegangen wären und sich wohl auch in dieser Spielzeit um die Plätze an der Spitze streiten werden. Immerhin ließ die WSU in der abgebrochenen Spielzeit nur fünf Punkte liegen, währenddessen Wacker komplett ohne Niederlage blieb und nur ein Unentschieden einstecken musste.
"Ich erwarte ein spielerisch sehr hochwertiges und intensives Spiel. Vor allem weil hier die beiden spielerisch besten Mannschaften aufeinandertreffen und es beiden Teams auch ganz gut liegt, wenn der andere mitspielen will", freut sich Wackers Co-Kapitän Michael Averweg auf das Gipfeltreffen. Und für ihn ist die Partie sogar nochmal etwas besonderer. Immerhin steht mit Roland Jungfermann einer seiner ehemaligen Trainer an der gegenüberliegenden Seitenlinie. Unter ihm zockte Averweg vor rund zehn Jahren bei Greven 09. "Ich freue mich, da Roland ein super Typ ist und es bei 09 immer Spaß gemacht hat. Er hat bis heute nicht vergessen, mir immer zum Geburtstag zu gratulieren. Ich freue mich immer, ihn wiederzusehen. Es ist jedes Mal ein Fest, gegen ihn zu spielen", so der Mecklenbecker Kicker.
"Die Liga ist sehr ausgeglichen"
Dabei stehen die Vorzeichen für Wacker gar nicht mal so gut. Die Vorbereitung war von Hochs und Tiefs durchzogen und auch der Saisonbeginn verlief bisher äußerst wackelig. Nachdem man sich im Kreispokal beim B-Ligisten TSV 95 Ostenfelde merklich schwer tat, lief auch in der Partie gegen Davaria Davensberg nicht alles rund. "Davensberg war eine Wundertüte. In der Konstellation kannte man die Mannschaft nicht. Und auch sonst hatte ich noch nie ein eindeutiges Spiel bei denen. Das ist eine aggressive Truppe, die gerade vorne richtig gut zocken kann. Das war eins der schlechteren Spiele, die wir absolviert habe. Das passt zu Teilen der Vorbereitung", fasst Averweg zusammen.
Dennoch weiß der Offensivmann natürlich auch, dass womöglich keine Partie ein reines Zuckerschlecken wird. Dafür ist das Leistungsniveau innerhalb der Liga einfach zu eng beieinander: "Es gibt nicht den klassischen Kandidaten, der auf jeden Fall unten drin stehen wird. Es kann jeder jeden schlagen. Was bei uns auch aufgefallen ist, dass wenn es gegen starke Gegner geht, wie zum Beispiel Roxel, sah es gut aus. Gegen vermeintlich schwächere Gegner kam dann etwas der Schlendrian rein. Das hat man auch im Pokal gemerkt. Da kann man ganz einfach bestraft werden. Die Liga ist sehr ausgeglichen und sehr stark."
Anschwitzen, der 2. Spieltag:
VfL Wolbeck II - GW Albersloh (Do., 20:00 Uhr)
Mit dieser Partie dürfen wir dann auch den VfL Wolbeck II in der neuen Spielzeit begrüßen. Am ersten Spieltag durften die Jungs von Jörg Eichholt noch die Beine hochlegen. Das Nachbarschaftsduell mit GW Albersloh trägt man wiederum bereits drei Tage früher aus am späten Donnerstagabend. Das wird sicherlich der großen Vorfreude der Wolbecker geschuldet sein. Albersloh dürfte wiederum mit ein wenig Magengrummeln in die Partie gehen. Denn für sie ging der Auftakt in die neue Saison mal so richtig daneben. Eine 0:4-Klatsche holten sie sich von der zweiten Mannschaft des SV Herbern an. Nach einer weiteren deutlichen Niederlage im Derby, wird man vermutlich bereits von einem verkorksten Saisonstart sprechen müssen. Dementsprechend intensiv wird Coach Julian Spangenberg seine Jungs auf das kommende Wochenende vorbereiten.
Averweg: Albersloh ist immer sehr unangenehm. Ich tippe auf ein 1:2.
Heimspiel-Tipp: 2:1
BW Aasee II - Davaria Davensberg (So., 12:15 Uhr)
BW Aasee II und Davaria Davensberg treffen in einem Duell der bitteren Verlierer aufeinander. Während Davensberg in aller letzter Sekunde gegen Wacker Mecklenbeck verlor, mussten sich die Blau-Weißen gegen Ascheberger geschlagen geben, die in der letzten halben Stunde mit einem Mann weniger auf dem Platz standen. Und dann haben auch noch trotz der Niederlagen beide Teams ordentliche Leistungen dargeboten. Folglich dürfte auf beiden Seiten die Devise sein: Irgendwie Punkte aus dem geleisteten Aufwand destillieren.
Averweg: Ich glaube, dass Davensberg noch ein bisschen wütend ist vom Ergebnis am Wochenende. Davensberg wird das wieder gut machen und 1:0 gewinnen.
Heimspiel-Tipp: 2:2
Wacker Mecklenbeck - Warendorfer SU (So., 15:00 Uhr)
Es ist alles angerichtet. Das Spitzenspiel in Mecklenbeck kann steigen. Die Vorzeichen sprechen für die Gäste aus Warendorf. Die nahmen sich von dem souveränen Sieg gegen Rinkerode eine ordentliche Portion Selbstbewusstsein mit. Bei den Mecklenbecker Spielern dürften wiederum auf Grund der spannenden Schlussminuten in Davensberg womöglich immer noch ein paar Beine zittern. Man muss aber natürlich erwähnen, dass nach dieser Partie noch kein vorzeitiger Meister ausgerufen wird. Doch wenn beide Mannschaften so konstant überzeugend agieren, wie in der vergangenen Saison, dürfte ein Sieg in dieser Partie zumindest schon mal als ein kleiner Fingerzeig gewertet werden.
Averweg: Das wird ein enges Spiel bis zum Schluss. Ich glaube, dass wir 3:2 gewinnen.
Heimspiel-Tipp: 3:2
SV Rinkerode - BW Ottmarsbocholt (So., 15:00 Uhr)
Der SV Rinkerode hat eine Achterbahn der Gefühle hinter sich. Zunächst schlugen sie im Pokal völlig überraschend den Landesligisten aus Altenberge, ehe man sich am ersten Spieltag eine ordentliche Packung von der Warendorfer SU abholte. Für das Trainer-Trio gilt also: Irgendwie das Pokalspiel von vor rund drei Wochen zurück in die Köpfe der Jungs holen und das frische Debakel aus der Erinnerung entfernen. Ottibottis neuer Coach Sebastian Schnetgöke erlebt wiederum vermutlich eine deutlich entspanntere Woche. Immerhin holte sich seine Truppe gegen die wohl leicht favorisierten Selmer einen Punkt. Dass man bis kurz vor Schluss noch drei Punkte in den Händen hielt, wird man verkraftet haben.
Averweg: Wenn Rinkerode auf Kunstrasen spielt, ist es immer sehr unangenehm. Da noch auf Rasen gespielt wird und auf Grund des letzten Ergebnisses von Ottibotti, tippe ich auf ein 1:2.
Heimspiel-Tipp: 1:2
TuS Ascheberg - SV Herbern II (So., 15:00 Uhr)
It's Derbytime! Auf diese Partie freut man sich in Ascheberg, genauso wie in Herbern das ganze Jahr. Eigentlich hatte sich der TuS bereits innerlich auf ein Pokalduell mit der ersten Mannschaft Herberns eingestellt. Da wiederum beide Mannschaften nicht die nächste Runde erreichten, wird der volle Fokus auf der zweiten Mannschaft liegen. Und dann treffen hier auch noch zwei Teams mit einem außerordentlich breiten Kreuz aufeinander. Herbern organisierte sich in Albersloh ganz entspannt drei Punkte, während Ascheberg einen dicken Moralsieg einfuhr. Das dürfte also ein ziemlich sehenswerter Kick werden.
Averweg: Ascheberg ist sehr kampfstark. Herbern ist wiederum eine spielerisch sehr gute Mannschaft. Daher setzen sie sich durch und gewinnen mit 3:1.
Heimspiel-Tipp: 2:2