Pokal hui, Liga pfui

Von Pascal Bonnekoh

(24.09.21) Ein kurzer Blick auf die Tabelle hinterlässt bei Anhängern des SV Rinkerode derzeit wohl ein äußerst unangenehmes Gefühl. Mit null Zählern auf dem Konto ist der SVR derzeit Tabellenschlusslicht. Es gibt aber auch positive Nachrichten. Einerseits hat Rinkerode gemeinsam mit der SG Selm die wenigstens Partien bisher bestritten und außerdem ist da ja noch der Kreispokal.

Zum Saisonauftakt holte sich Rinkerode eine 1:6-Pleite in Warendorf ab. Eine Woche darauf verlor man mit 0:3 gegen Ottmarsbocholt. "Gegen Warendorf fand ich uns gar nicht so schlecht. Da fand ich Warendorf einfach extrem stark. Das ist eine der besten A-Liga Mannschaften hier im Kreis. Gegen Ottibotti haben wir bei uns auf dem Rasen gespielt. Da tun wir uns jedes Mal schwer", berichtet Kapitän Alexander Kiel. Dank zwei spielfreier Wochenenden in Folge, blieb es dem SVR seither verwehrt, die Schmach wieder gut zu machen.

Spielmacher zurück im Kader

Aber zum Glück gibt es ja noch den Kreispokal. Nachdem man in der ersten Runde völlig überraschend den TuS Altenberge im Elfmeterschießen schlug, war in Runde zwei der Ligakonkurrent aus Mecklenbeck zu Gast. Und auch den Aufstiegsaspiranten schlugen die Rinkeroder am Ende sogar deutlich mit 5:1. Woher die Diskrepanz zwischen den Leistungen im Pokal und in der Liga kommt, wissen sie beim SVR wiederum selbst noch nicht so ganz. "Eine 100-prozentige Antwort darauf habe ich nicht. Ich würde aber sagen, dass uns in der Liga ein Spielmacher gefehlt hat", so Kiel.

Sulaxan Somaskantharajan ist einer dieser kreativen Leute im Rinkeroder Kader. Er fehlte zuletzt jedoch auf Grund einer Verletzung. Und auch Sinthusen Chelvanathan, der in der Jugend für den 1. FC Gievenbeck kickte, kann einiges mit dem Ball anrichten. Er hat wiederum lediglich ein Zweitspielrecht und ist nicht so häufig in der Heimat. Bei den beiden Pokalspielen war er wiederum im Einsatz. Und an diesem Wochenende sind sogar beide Kicker am Start, sodass es dann vielleicht auch endlich mal was werden könnte mit dem ersten Sieg in der neuen Spielzeit.

Und außerdem ist die Stimmung in Rinkerode trotz des mauen Saisonstarts durchweg positiv. "Wir hatten jetzt Schützenfest. Daher war ganz gut, dass wir zwei Wochen frei hatten, um auch alles zu resetten. Im Training, als auch bei Abenden wie dem Schützenfest ist die Stimmung gut. Wir sind guter Dinge, dass wir am Wochenende die ersten drei Punkte einfahren werden", berichtet Kiel. 

Anschwitzen, der 5. Spieltag

VfL Wolbeck II - SV Rinkerode (Sonntag, 12:30 Uhr)
Bei einer weiteren Niederlage wäre für den SV Rinkerode der missglückte Saisonauftakt perfekt. Doch auch der VfL Wolbeck kann die drei Punkte äußerst gut gebrauchen. Zuletzt verlor man mit 1:3 gegen die SG Selm. Und eine Woche zuvor gab es eine deutliche 1:6-Klatsche vom TuS Hiltrup II. Also Leute, Anschnallgurt umlegen, Helm aufsetzen und auf einen packenden Kreisliga-Fight freuen. 
Kiel: 1:3
Heimspiel-Tipp: 1:2

TuS Hiltrup II - SG Selm (Sonntag, 13:00 Uhr)
Die zweite Mannschaft des TuS Hiltrup kam so ein wenig wie der Phönix aus der Asche. Die Hiltruper waren zwar nie wirklich am Boden, aber nach dem zurückliegenden riesigen Umbruch inklusive Trainerwechsel kurz vor Saisonstart, war sich vermutlich niemand so wirklich sicher, wo der TuS eigentlich steht. Anscheinend hat man den Umbruch ziemlich erfolgreich gemeistert. Zwei Siege aus zwei Partien und ein Torverhältnis von 10:3 stehen zu Buche. Aber auch der kommende Gegner aus Selm dürfte mit einer Menge Selbstvertrauen anreisen. Auf den Pokalsieg unter der Woche folgte ein Triumpf über Wolbeck II. Ein weiterer Sieg von einer der beiden Mannschaften könnte also definitiv als Fingerzeig gewertet werden.
Kiel: 1:3
Heimspiel-Tipp: 2:2

Warendorfer SU - TuS Ascheberg (Sonntag, 15:00 Uhr)
Die WSU schaute zuletzt ordentlich in die Röhre. Gleich zwei Mal in Folge führte die Truppe von Roland Jungfermann zuletzt mit 2:0 und marschierte dennoch nicht als Sieger vom Platz. Vor rund zwei Wochen nahm man gegen BW Aasee II immerhin einen Punkt mit, während Herbern II sich gleich alle drei Zähler schnappte. Das wird man bei den eigentlich so erfolgsverwöhnten Warendorfern ganz und gar nicht positiv aufgenommen haben. Ascheberg erlebt hingegen einen signifikant besseren Saisonstart, als in der vergangenen Saison. Zähler fünf, sechs und sieben ergatterte man sich am vergangenen Wochenende im Spiel gegen Davaria Davensberg. Doch auch wenn der TuS drei Punkte mehr als die WSU auf dem Konto hat, werden die Ascheberger als Underdog in die Partie gehen. Möglicherweise gefällt ihnen das aber auch.
Kiel: Ich schätze beide Mannschaften sehr stark ein. Beim Schlering-Cup in Drensteinfurt war Ascheberg die beste Mannschaft. Das sind zwei sehr gute A-Liga Mannschaften. 3:2
Heimspiel-Tipp: 2:1

GW Albersloh - Davaria Davensberg (Sonntag, 15:15 Uhr)
Ein äußerst wichtiges Spiel für beide Seiten findet in Albersloh statt. Während Grün-Weiß bereits immerhin drei Punkte auf dem Konto hat, stehen die Davaren mit nur einem Zähler auf dem vorletzten Tabellenplatz. Auch mit Interimscoach Tino Grote läuft es bisher nicht so wirklich rund. Aber vielleicht ändert sich ja demnächst etwas auf der Trainerposition und damit dann auch bei der Punkteausbeute. Damit ein neuer Übungsleiter aber nicht direkt mit ordentlich Gepäck im Rucksack den neuen Job beginnen muss, wäre ein Sieg in Albersloh durchaus hilfreich. Bei Grün-Weiß arbeitet man wiederum ganz entspannt am Klassenerhalt. Daran ändert auch die dritte Niederlage der Saison nichts. Insbesondere weil man in Hiltrup eine beachtliche Leistung zeigte. Und außerdem hat Coach Julian Spangenberg ohne wenn und aber einen Sieg seiner Elf angekündigt. 
Kiel: 2:2
Heimspiel-Tipp: 1:0

BW Ottmarsbocholt - SV Herbern II (Dienstag, 19:45 Uhr)
Es wird vermutlich nicht allzu viele Menschen geben, die auf eine Tabellenführung der Herberner nach vier Spieltagen getippt haben. Zugegebenermaßen hilft dabei, dass Mannschaften wie Wacker Mecklenbeck, TuS Hiltrup II oder auch die SG Selm weniger Spiele absolviert haben. Dennoch wird man in Herbern den Zwischenstand freudig zur Kenntnis nehmen. Erst Recht nach dem Überraschungserfolg über die Warendorfer SU, nachdem man zur Halbzeit noch mit 0:2 zurück lag. Ottmarsbocholt musste vergangenes Wochenende wiederum einen kleinen Rückschlag hinnehmen. Nach einem durchaus gelungenen Saisonstart, verlor man recht deutlich gegen BW Aasee II. Aber Coach Sebastian Schnetgöke sprach direkt nach Abpfiff bereits davon, dass man sich von dem kleinen Dämpfer nicht unterkriegen lasse. Ein Sieg gegen Herbern wäre wohl eine beruhigende Reaktion.
Kiel: 2:3
Heimspiel-Tipp: 2:2