Schalke hatte schon fünf Trainer...

von Fabian Renger

(11.07.22) Etwas mehr als 21 Monate ist er her, der 27. September 2020. Es war ein Sonntag, als GW Amelsbüren letztmalig ein Ligaspiel verloren hat. Es war ein 3:4 beim VfL Senden III. Es folgten  30 Siege und ein Remis in 31 B-Liga-Spielen. Bedeutete den Aufstieg, die Rückkehr in die Kreisliga A - zuletzt spielte Amels in der Saison 2013/14 dort. "Ich hab Bock drauf", kann's Aufstiegstrainer André Frankrone kaum erwarten, dass die Liga bald losgeht. Sehnsüchtigst wartet er bereits auf die Spielpläne. Die dürften demnächst wohl kommen.

Am vergangenen Wochenende absolvierte GWA erst einmmal die ersten beiden Testspiele. "Für uns war es ein positives Wochenende" schaut Frankrone zurück. Samstag ging es zum Bezirksliga-Aufsteiger Westfalia Kinderhaus II. Amels gewann 5:2 (Torschützen: 3x Lennart Korn, jeweils 1x Moritz Leisgang und Tim Schachtrup). "Ich glaube, dass wir verdient gewonnen haben", erinnert sich Frankrone an ein paar Startschwierigkeiten. Seine Elf lag früh 0:1 hinten, bereits nach drei Minuten. Berappelte sich aber alsbald. Mit 1:1 ging's in die Katakomben, nach der Pause schraubte Amels das Ergebnis in Windeseile mit 4:1 in die Höhe.  Der Grundstein für den Sieg.

"Ein guter Test, ein schöner Einstieg - egal, gegen wen man gewinnt. Mit einem Sieg in die Vorbereitung zu starten, ist nie verkehrt", wollte Frankrone das Resultat freilich nicht falsch und zu hoch einordnen. Aber gut fürs Gefühl war's allemal. Am Sonntag empfingen die Amelsbürener den SC Münster 08 und verloren 2:4 - trotz 2:1-Halbzeitführung. Niklas Thewes sowie Emanuel Boryor butzten. Amels' Umschaltspiel war schon ordentlich, später gingen einfach die Kräfte aus und Nullachts Tempo konnte nicht mitgegangen werden. Kein Wunder, mit 90 Minuten vom Vortag in den Knochen.

Klönne bricht sich die Hand

Nur eine Halbzeit lag Frankrones Elf effektiv hinten am Wochenende. Die Neuzugänge hinterließen einen guten Eindruck. Linus Hamsen beispielsweise. Oder auch Raphael Sollik, der aus der A-Jugend nach 'oben' kommt und seine ersten Gehversuche als Senior machte. Und das gleich mal gegen zwei Bezirksligisten. "Passt schon", resümiert Frankrone. Hiobsbotschaft des Wochenendes: Marius Klönne brach sich die Hand. Vier bis sechs Woche werde er wohl fehlen, schätzt der Übungsleiter. "Da verliere ich lieber zweimal 5:0", bezeichnet Frankrone das als totalen Mist. Verstehen wir. Immerhin erwartet er Benedikt Sollik, Rückkehrer aus Wolbeck, zeitnah im Training zurück. Der hat seinen Bänderriss inzwischen überstanden.

"Werden Lehrgeld bezahlen müssen"

Was klar ist: Amels wird verlieren lernen müssen. "Wir müssen ja zusehen, dass wir defensiv gefordert werden - und defensiv können wir nur über Spielpraxis punkten", weiß Frankrone. 25 Gegentreffer in der Vorsaison, zehn in der kurzen Spielzeit 2020/21. Macht 35 Gegentreffer in den vergangenen 34 Punktspielen. Ein Wert, den wir wohl nicht einordnen müssen. Doch da kommen nun andere Kaliber. Wacker Mecklenbeck, der SV Bösensell - das sind andere Brocken als, bei allem Respekt, Concordia Albachten II oder Centro Espanol Hiltrup. (nichts für Ungut, wir möchte euch trotzdem) "Wir werden Lehrgeld bezahlen in der A-Liga", ist dem GWA-Übungsleiter bewusst. "Aber die Jungs sind nicht auf dem Kopf gefallen und gucken sich dann was ab."

Wohin das dann ergebnistechnisch führt, muss man sehen. Zwei Einheiten stehen in dieser Woche auf dem Plan, dann geht's ins Trainingslager nach Bad Bentheim. In der ersten Trainingswoche wurde taktisch im kollektiven Bereich gearbeitet, konditionell in puncto Grundkondition. Einmal gab's einen 40-minütigen Biathlon-Parcours. Fies. "Das haben die Jungs geil durchgezogen", lobt Frankrone. Sowieso: "Wir hatten eine hohe Trainingsbeteiligung, ein gutes Klima."

Mal sehen, wie lange das anhält - und wann die niederlagenfreie Zeit in Ligaspielen ein Ende findet. Übrigens: An eben jenem 27. September 2020 entließ Schalke David Wagner. Fünf Trainer folgten zwischendurch bis zum heutigen Coach Frank Kramer....