Logermann springt für Bonnekoh in die Bresche

Von Pascal Bonnekoh

(14.03.23) Bis 2021 haben Oliver Logermann und Marcel Bonnekoh noch für den SV Drensteinfurt gearbeitet. Gemeinsam führte man Stewwert sogar bis in die Landesliga. Danach trennten sich die Wege. Logermann verschlug es zum BSV Roxel, wo er in diesem Winter wiederum seine Koffer packte, und Bonnekoh trat beim TuS Ascheberg seine erste Stelle als Cheftrainer im Seniorenbereich an. Jetzt geben sich die beiden die Klinke in die Hand.

Denn Bonnekoh, dessen Abschied im Sommer ohnehin bereits fest stand, hört aus privaten Gründen mit sofortiger Wirkung auf. Vergangenen Dienstag hatte er die Mannschaft informiert und sich nach der 1:4-Niederlage am Wochenende beim TuS Hiltrup II dann auch offiziell verabschiedet. "Wir danken ihm sehr für seine Arbeit", so Ableitungsleiter Oliver Gellenbeck. Vergangene Spielzeit führte Bonnekoh den TuS auf einen entspannten sechsten Tabellenplatz und auch die Hinrunde in dieser Saison verlief recht erfolgreich. Mit 23 Punkten hatte man sich ein ordentliches Polster auf die Abstiegsplätze erarbeitet. Nach der Winterpause lief es jedoch nicht mehr so gut. Alle drei bisherigen Partien gingen verloren.

Nicht nur ein Freundschaftsdienst

Das soll Logermann jetzt wiederum geradebiegen. Gemeinsam mit Reinhard "Biber" Töller übernimmt er bis zum Saisonende den TuS. "Logermann war Junioren-Nationalspieler und unter anderem für Borussia Dortmund, Preußen Münster, Emsdetten 05 und den TuS Hiltrup am Ball. Der 38-Jährige beendete seine Laufbahn beim SV Drensteinfurt und führte in später als Trainer in die Landesliga. Töller, der auch zahlreiche Clubs in Münster und Umgebung betreute, genießt in Ascheberg Legendenstatus, weil der Verein unter seiner Regie zum ersten und bisher einzigen Mal in die Bezirksliga aufstieg", vermeldet der TuS in einer Pressemitteilung. Bonnekohs bisheriger Co-Trainer Oliver Glanemann bleibt ebenfalls an Board, bis im Sommer dann wie bereits verkündet Steven Degelmann und sein Bruder und Assistent Dominik Degelmann übernehmen.

Der Situation bedingt, war die Anstellung von Logermann recht spontan. "Ich hatte Oli für die nächste Saison schon bei der Trainersuche geholfen. Letzte Woche hatte er mich dann angerufen und mir die Situation geschildert. Er brauchte jemanden, der kurzfristig dem Verein weiterhilft. Ich habe eine Nacht drüber geschlafen, aber dann auch schnell zugesagt. Zum einen kann ich mit Oli ganz gut. Das ist aber nicht nur ein Freundschaftsdienst. Ich habe mich über die Mannschaft erkundigt und Celly (Marcel Bonnekoh, Anm. d. Red.) hat mir erzählt, wie charakterlich toll die Mannschaft ist. Die wollen das Ruder rumreisen und ich mag Herausforderungen", so Logermann.

Die schönere Jahreszeit hilft

Des Weiteren passt der Trainerjob so ein klein wenig in die aktuellen Pläne des Coaches: "Ich wollte mir sowieso mal ein paar Spiele in der A-Liga angucken." Denn Logermann lag während seiner Fußballpause natürlich nicht auf der faulen Haut. "Wenn man am Wochenende immer auf der Trainerbank ist, kommt man nicht dazu, sich andere Spiele anzuschauen. Viele jüngere Spieler kenne ich gar nicht mehr. Ich habe mir ein paar Jugendspiele angeschaut und war in der Landes- und Westfalenliga unterwegs. Jetzt habe ich schon wieder ein paar Jungs auf dem Zettel, die ich mal ansprechen könnte."

Ein weiteres Engagement ab Sommer ist aber trotzdem aktuell nicht in Planung. "Das ist ein überschaubarer Zeitraum. Die Tage werden jetzt auch wieder länger. Jetzt kommt die schönere Jahreszeit. Da passte das ganz gut." Außerdem hatte Logermann zum Ende seiner Zeit beim BSV Knieprobleme. Die hat er nun hinter sich gelassen. Theoretisch könnte der TuS also sogar ein weiterer Verein werden, für den sich Logermann die Schuhe schnürt. "Das muss aber nicht unbedingt sein", flachst der Übungsleiter.