Irgendwie Bernd und Hesi ärgern

Von Pascal Bonnekoh

(14.10.22) Dominik Wessels hat schon einiges gesehen. Mit der Erfahrung von einer zweistelligen Anzahl an Spielzeiten in der Landesliga wollte er sich eigentlich in diesem Sommer von der großen Fußballbühne verabschieden. Beim BSV Roxel hat er sich in die zweite Reihe zurückgezogen und fungiert fortan als Funktionär. Das aktuelle Sorgenkind Roxels zwang den Abwehrspieler dann aber doch nochmal zurück auf den Platz.

Die zweite Mannschaft des BSV schwenkt seit dem letzten Spieltag die Rote Laterne. Mit nur einem Sieg und acht Niederlagen ist man das Tabellenschlusslicht. Da hilft so ein erfahrener Mann wie Wessels natürlich enorm weiter. "Da bei der Zweiten oft Not am Mann ist, werde ich doch öfters Mal gefragt, ob ich aushelfen kann. Training schaff ich zeitlich nicht mehr, aber bei ein paar Spiele bin ich noch dabei", so Wessels.

Problem Defensive

Auf Grund von Urlaub und Corona kam es in dieser Spielzeit bisher aber nur zu zwei Pflichtspieleinsätzen. Bei der denkbar engen 4:5-Niederlage gegen Fortuna Schapdetten, sowie beim ebenfalls knapp verlorenen Spiel gegen den SC Nienberge kickte Wessels mit. "Ich leite viel an und schicke die Leute dahin, wo sie sein sollen. Das klappt auch ganz gut, bis ich anfange, mich mit mir selbst zu beschäftigen. Irgendwann fehlt mir die Fitness. Das merke ich dann so ab der 70. oder 80. Minute", erzählt der Abwehrspieler von seiner Rolle auf dem Platz.

Aber auch wenn er nicht aktiv mithilft, so verfolgt der 3. Vorsitzende der Fußballabteilung dennoch die Geschehnisse in der Zwoten: "Wir wollen natürlich, dass die Zweite in der A-Liga bleibt. Das ist ein ganz wichtiger Punkt bei uns. Wenn die Erste das hergibt, kommen immer wieder welche runter. Die ersten Spiele waren alle knapp. Man hat oft recht überzeugend gespielt. Aber man hat eben weniger Tore geschossen, als man bekommen hat. Das Problem ist aktuell ganz klar die Defensive. Das sieht man auch am Torverhältnis." 

"Gegen Bernd und Hesi muss ich mitspielen" 

Wessels weiß aber natürlich auch um die Problematiken in der Truppe: "Josha Peter fehlt verletzungsbedingt an allen Ecken und Enden. Er hat das Ganze zusammengehalten. Das ist aber eben auch eine neu zusammengewürfelte Truppe. Wir hatten einen Riesenumbruch. Da muss man sich dann auch erstmal finden." Dennoch bleibt das Ziel Nichtabstieg. "Ich bin immer noch guter Dinge, dass man das schafft. Auch wenn das rettende Ufer jetzt schon etwas entfernt ist. Es sind noch einige Spiele zu spielen."

Das nächste Duell dürfte wiederum äußerst kompliziert werden für die Roxeler. Es geht gegen den Tabellenzweiten, dem SV Bösensell. "Ich denke schon, dass Bösensell überlegen sein wird. Die haben auf jeden Fall eine Menge Qualität", so Wessels. Aber es gibt auch Gründe zur Hoffnung für die Zwote. Denn Wessels ist mitsamt seiner Erfahrung am Start und hat sich dazu noch einiges vorgenommen: "Gegen Bernd und Hesi (Anm. d. Red.: Bernd Westbeld und Christian Hester, die Trainer Bösensells) muss ich mitspielen. Die will ich irgendwie ärgern."

Anschwitzen, der 10. Spieltag

TuS Hiltrup II - TuS Saxonia Münster (Sonntag, 13:00 Uhr)
Trotz der weiterhin unangenehmen Tabellensituation geht es beim TuS Saxonia Münster bergauf. Immerhin schnappte man sich aus den letzten drei Spielen vier Punkte und verabschiedete sich damit endlich vom letzten Tabellenplatz. Die Formkurve zeigt definitiv nach oben und das macht Hoffnung. Den Hiltrupern macht wiederum möglicherweise der Saisonverlauf ein wenig Mut. Denn da ist dem TuS doch etwas recht merkwürdiges gelungen. Nach drei Niederlagen zum Auftakt schnappte man sich drei Dreier, nur um daraufhin erneut drei Mal zu verlieren. Nach diesem Rhythmus stehen jetzt also eigentlich wieder drei Siege auf dem Speiseplan. Dafür wird man aber wohl die zahlreichen verletzten und kranken Spieler benötigen, die zuletzt ausgefallen sind.
Wessels: Hiltrup wird das 3:1 gewinnen. Saxonia hat auch ihre Sorgen und Nöte.
Heimspiel-Tipp: 2:2

GW Amelsbüren - SG Selm (Sonntag, 15:00 Uhr)
Steil nach oben geht übrigens auch Selms Trendkurve. Trotz immer wieder zahlreicher Spielerausfälle boxt man sich äußerst erfolgreich durch die Liga und ist jetzt auch endlich in der Tabellenregion angekommen, wo man sich Zuhause fühlt. Aus dieser Region hat sich GW Amelsbüren wiederum zuletzt verabschiedet. Da war Coach André Frankrone aber beinahe auch schon etwas glücklich drum. Denn so konnte er seine Spieler wieder etwas zurück auf den Boden der Tatsachen holen, um von dort aus dann zurück zu einer gewissen Stabilität zu finden. In dem Heimspiel gegen die Selmer könnte es wiederum erstmal einen weiteren Rückschlag geben.
Wessels: Amelsbüren ist ein überraschend starker Aufsteiger. Selm ist aber eine sehr spielstarke Mannschaft. Selm gewinnt 2:1.
Heimspiel-Tipp: 1:3

BW Ottmarsbocholt - Wacker Mecklenbeck (Sonntag, 15:00 Uhr)
Ähnlich wie Amelsbüren ließ auch BW Ottmarsbocholt zuletzt etwas nach. Die Saison läuft wohl dennoch weiterhin besser als erwartet. Bei Wacker Mecklenbeck konnte man sich trotz der zahlreichen, prominenten Zugänge einen derart erfolgreichen Start ebenfalls nicht vorstellen. Dafür war der Umbruch einfach zu groß. Aber die Truppe hat offenbar schnell zueinander gefunden. Mit dem SV Bösensell und der SG Selm hat man jedoch zwei Konkurrenten im Nacken, die mit den Hufen scharren. Bei einer Niederlage wäre die Tabellenführung wohl schon wieder futsch.
Wessels: Ottibotti kenne ich nicht. Bei Wacker spielt mit Jannik Hagedorn mein Lieblingsgegner. Wir kommen beide aus Kreis Steinfurt. Wir haben uns in der Jugend schon auf die Knochen gehauen. Wacker macht das. 0:2
Heimspiel-Tipp: 1:3

BSV Roxel II - SV Bösensell (Sonntag, 15:00 Uhr)
Der Topspiel-Marathon geht für den BSV Roxel II in die nächste Runde. Nach den Duellen mit der SG Selm und Wacker Mecklenbeck kommt ein weiterer Gigant der Liga zur Zweiten. Trotz Wessels' Hilfe ist man klarer Außenseiter. Bekommt man die eigene Bude ordentlich verteidigt, besteht aber dennoch eine Chance. Denn für ein, zwei Tore ist die Roxeler Offensive eigentlich immer gut.
Wessels: Ein dreckiges 1:0 oder 2:1 würde mir absolut reichen.
Heimspiel-Tipp: 0:3

SV Rinkerode - Fortuna Schapdetten (Sonntag, 15:00 Uhr)
Der SV Rinkerode lässt sich von seinem Erfolgstrip einfach nicht abbringen. Seit dem Derbyerfolg gegen GW Albersloh läuft es einfach. Da luchst man dann auch mal eben dem SV Bösensell einen Punkt ab, obwohl man eigentlich eine gar nicht so gute Leistung ablieferte. Das Glück, dass die Rinkeroder am vergangenen Sonntag gepachtet hatten, ging Fortuna Schapdetten wiederum abhanden. Gegen den TuS Ascheberg verlor man äußerst bitter in aller letzter Sekunde. Dennoch darf man sich auf eine Partie auf Augenhöhe freuen.
Wessels: Schapdetten hat sehr schnelle Spieler. Rinkerode kenne ich nicht. Das wird ein Unentschieden. 1:1
Heimspiel-Tipp: 2:2

TuS Ascheberg - SC Nienberge (Sonntag, 15:00 Uhr)
Auch dieses Aufeinandertreffen wird wohl auf einem ähnlichen Niveau stattfinden. Tabellarisch trennen die beiden Teams drei Punkte, während man jedoch die gleiche Tordifferenz hat. Und obwohl Nienberge drei Plätze unter den Aschebergern steht, stellt man aktuell die bessere Offensive. Gleichzeitig lässt man aber eben auch mehr Gegentore zu. Es dürfte so ziemlich alles möglich sein bei diesem Duell.
Wessels: Ascheberg gewinnt 4:2
Heimspiel-Tipp: 1:1

SW Havixbeck - SV Herbern II (Sonntag, 15:00 Uhr)
SW Havixbeck schnappte sich beim Derby gegen den SC Nienberge unfassbar wichtige drei Zähler und vor allem bewies man, dass man doch noch gewinnen kann. Zuvor holte man den letzten Dreier Mitte August. Das tat dem Selbstbewusstsein sicherlich richtig gut. Der SV Herbern II spielt hingegen eine durchweg solide Saison. Zuletzt fehlte es zwar Offensiv etwas an der Präzision, aber die Leistung stimmte zumeist. Folgerichtig wird man daher auch als klarer Favorit in die Partie gehen.
Wessels: Bei Havixbeck läuft es auch nicht so wirklich. Herbern gewinnt. 0:3
Heimspiel-Tipp: 0:2

GW Albersloh - GS Hohenholte (Sonntag, 15:15 Uhr)
GW Albersloh steckt gerade in einer ganz komischen Phase fest. Nur selten bekam man zuletzt die eigene PS auf den Rasen. Es gab natürlich positive Spiele, wie gegen den SV Herbern II, aber eben auch dramatische Niederlagen, wie das 0:4 gegen den SC Nienberge oder die 1:5-Pleite im Derby gegen Rinkerode. Coach Julian Spangenberg betont hingegen immer wieder, dass man das seiner jungen Truppe auch zugestehen muss. Und die Abstiegsplätze sind ohnehin meilenweit entfernt. Daher lässt sich das tatsächlich ganz entspannt angehen. GS Hohenholte schrieb hingegen zuletzt eher positive Schlagzeilen. Tabellenführer Wacker Mecklenbeck luchste man einen Punkt ab und am vergangenen Wochenende schlug man GW Amelsbüren. Der Trend spricht für Gelb-Schwarz, aber was ist schon ein Trend in der Kreisliga wert.
Wessels: Ich kenne beide Teams leider nicht. Daher tippe ich einfach auf ein 1:1.
Heimspiel-Tipp: 2:2