Kreisliga A2
Eine gute Halbzeit reicht nicht
Von Pascal Bonnekoh
(17.10.22) Der SV Herbern II brauchte die ersten 45 Minuten, um in die Partie gegen SW Havixbeck reinzufinden. Im zweiten Durchgang korrigierte man zwar die schwache erste Halbzeit, aber durch einen Sonntagsschuss in der aller letzten Sekunde ging man bei der 2:3 (0:2)-Auswärtsniederlage dennoch leer aus.
Den Schwarz-Weißen reichten wiederum ordentliche 45 Minuten. Im ersten Durchgang ließ man die Gäste kaum aufkommen und erspielte sich selbst Torchancen. In der 29. Spielminute kam Jonas Lülf im Sechzehner zu Fall. Den fälligen Strafstoß verwandelte Jakob Temme. Rund zehn Minuten später riss wiederum bei Lülf der Knoten. Nach zahlreichen Spielen ohne eigenem Treffer erhöhte er auf 2:0 (38.). "Wir haben Havixbeck eingeladen und selbst nichts zustande gebracht. Das war eine sehr schlechte erste Halbzeit. Wir wollten es in der zweiten Halbzeit dann aber natürlich drehen", so Herberns Coach Daniel Heitmann.
Aus dem Keller katapultiert
Und das gelang zunächst auch einwandfrei. Tim Jäger sorgte kurz nach Wiederanpfiff für den Anschluss (51.). Kurz darauf traf Herbern nach einer Ecke auch schon zum Ausgleich, aber der Unparteiische pfiff den Treffer zurück. "Keine Ahnung, warum er den nicht gegeben hat", ärgerte sich Heitmann. Immerhin bekamen die Gäste in der 72. Minute einen Elfmeter zugesprochen, den Tom-Louis Brinkmann verwandelte. Damit war der Herberner Offensivdurst aber noch längst nicht gestillt. Jetzt wollte die Kugel aber nicht mehr im Tor landen. Nachdem die Zwote gleich drei aussichtsreiche Chancen liegen gelassen hatte, kam plötzlich Havixbeck zurück ins Spiel. Mit einem abgefälschten Schuss aus der zweiten Reihe besorgte Benit Krasniqi mit dem Abpfiff den Sieg für die Hausherren (90.+3).
"Ein Unentschieden wäre gerecht gewesen nach dem Spielverlauf. Wir hätten sie aber eigentlich gar nicht erst ins Spiel zurückkommen lassen sollen. Es war ein schmeichelhafter Sieg, der uns aber viel Selbstvertrauen gibt. Wir haben uns aus dem Keller katapultiert und nächste Woche geht es gegen Saxonia Münster", freute sich Havixbecks Co-Trainer Florian Brocks über den Erfolg und wagte bereits einen Blick in die Zukunft. Heitmann war wiederum trotz des starken zweiten Durchgangs mit der Einstellung seiner Schützlinge überhaupt nicht zufrieden: "Insgesamt ist es eine extrem bittere Niederlage. Wir waren in der ersten Halbzeit noch nicht bereit, alles zu investieren. Wir haben gehofft, dass es irgendwie auch mit weniger reicht. Das hat es absolut nicht. Das haben wir in der Halbzeit dann auch klar gemacht. Im zweiten Durchgang haben wir dann mehr Dampf gemacht, bessere Zweikämpfe geführt und bessere Entscheidungen getroffen."
SW Havixbeck - SV Herbern II 3:2 (2:0)
1:0 Temme (29.), 2:0 Lülf (38.),
2:1 Jäger (51.), 2:2 Brinkmann (72.),
3:2 Krasniqi (90.+3)