Kreisliga A2
Bösensell bleibt dran
Von Pascal Bonnekoh
(09.11.22) Auf den recht deutlichen 4:1-Erfolg Wacker Mecklenbecks am Wochenende antwortete der SV Bösensell mit einer ähnlich starken Leistung. Zuhause schlug man den SC Nienberge klar mit 5:1 (3:1) und das obwohl der SCN im ersten Durchgang noch auf Augenhöhe unterwegs war. Dank des Dreiers hielt man in der Tabelle mit dem Spitzenreiter Schritt.
Die Zuschauer bekamen vom Start weg direkt ordentlich was geboten. Nach nur zwei Minuten ging der Arm des Unparteiischen in Richtung des Elfmeterpunktes vor Nienberges Keeper Ole Lars Niehoff. Marvin Janning wurde im Sechzehner zu Fall gebracht. Bösensells Trainer Christian Hester war sich hingegen nicht ganz sicher, ob die Entscheidung so wirklich richtig war: "Er stand wohl leicht im Abseits und es war aus meiner Sicht auch kein Foul." Janning sah das scheinbar ähnlich. Denn der gefoulte Offensivmann trat an und scheiterte an Niehoff.
Individuelle und mannschaftstaktische Klasse
Nach rund einer viertel Stunde revanchierte sich der zweitbeste Torjäger der Liga dann aber auch schon bei Niehoff. Nach einem langen Ball in die Tiefe von Oliver Mersmann schob Janning die Kugel durch die Hosenträger des Schlussmanns (14.). Der SCN beschäftigte wiederum die Hausherren mit einem offensiven Pressing und damit kamen die Bösenseller zunächst noch nicht so ganz klar. Nicht völlig überraschend fiel der Ausgleichstreffer dann auch nach einem Ballgewinn Nienbergs in der gegnerischen Hälfte. Am Ende der Nahrungskette bugsierte Nick Daniel Münder das Spielgerät in die Maschen (23.). Daraufhin zog der Hausherr dann aber nochmal das Tempo an.
Auch beim 2:1 hatte Mersmann seine Füße im Spiel. Dieses Mal köpfte Till Leifken seine Flanke aus kürzester Entfernung ins Netz (32.). Beim kurz darauffolgenden 3:1 stand Mersmann wiederum auf der Abnehmerseite. Nach Flanke von Nils Schröder schoss er den SVB auf die Siegerstraße (38.). "Nach dem 2:1 hat sich langsam abgezeichnet, dass wir gewinnen werden. Die ersten 30 Minuten waren aber noch sehr ausgeglichen. Die Nienberger haben uns überrascht mit ihrem Angriffspressing", so Hester. Nienberges Coach Gerrit Rolwes sah das ähnlich, ging aber sogar noch einen Schritt weiter: "Die erste Halbzeit war super offen. Ich würde sogar sagen, dass wir die besseren Torchancen hatten, aber die Bösenseller ihre genutzt haben. Beim zweiten und dritten Tor hat man ihre individuelle und mannschaftstaktische Klasse gesehen."
"Wir waren am Ende etwas zu fair"
Genau diese Klasse ließ Janning nach dem Seitenwechsel nochmal so richtig aufblitzen. Erneut ging der Bude eine Hereingabe von Schröder voraus, nur dieses Mal hämmerte Janning die Kugel mit einem ordentlich Bums gegen den rechten Innenpfosten (61.). "Das war ein unglaublich geiles Tor", musste sogar Rolwes neidlos anerkennen. Spätestens mit dem 4:1 war die Partie dann auch endgültig entschieden. Lutz Johann Kröger schraubte in den Schlussminuten das Ergebnis trotzdem noch einmal in die Höhe (78.). "Wir sind natürlich zufrieden mit dem 5:1, auch wenn wir gerne zu Null gespielt hätten. Das Gegentor können wir aber verkraften, da wir das Spiel am Ende so deutlich gemacht haben. Danke an Nienberge, dass die verschoben haben. Am Sonntag wäre es bei uns personell richtig schwierig geworden", resümierte Hester.
Rolwes ärgerte sich auf der anderen Seite hingegen fast schon ein wenig, dass er der Verlegung der Partie zugestimmt hatte: "Wir waren am Ende etwas zu fair. Die Jungs, die bei Bösensell am Wochenende gefehlt hätten, haben den Unterschied gemacht. Für neutrale Zuschauer war es ein richtig geiles Spiel. Für mich, mit dem SCN-Zeichen auf der Brust, war es im Endeffekt aber sehr ärgerlich. Wenn wir in der ersten Halbzeit in Führung gehen oder mit einem Unentschieden in die Pause gehen, glaube ich zwar, dass wir trotzdem verloren hätten, da Bösensell in der zweiten Halbzeit schon brutal dominant war, aber dann wäre es vielleicht spannend geworden."
SV Bösensell - SC Nienberge 5:1 (3:1)
1:0 Janning (14.), 1:1 Münder (23.),
2:1 T. Leifken (32.), 3:1 Mersmann (38.)
4:1 Janning (61.), 5:1 Kröger (78.)