Ein geiler Ritt zum Jahresabschluss

Von Pascal Bonnekoh

(11.12.22) So oder zumindest so ähnlich wird sich TuS Saxonia Münsters Coach Daniel Thihatmar die Wochen vor Weihnachten vorgestellt haben. Seine fleißigen Elfen kletterten Woche für Woche weiter raus aus dem Tabellenkeller. Und zum krönenden Abschluss nahm man am letzten Spieltag dieses Jahres dann auch noch dem SV Bösensell einen Punkt ab, obwohl man zur Halbzeit noch mit 0:2 zurücklag. Mit einem ansehnlichen 3:3 teilten sich die beiden Teams die Punkte.

"Das war ein geiler Ritt zum Ende des Jahres. Es ist schade, dass die Saison jetzt eine Pause macht. Andersrum ist es aber auch ein guter Abschluss für 2022", berichtete Thihatmar. Der erste Durchgang lief hingegen noch überhaupt nicht nach dem Geschmack von dem Münsteraner Übungsleiter. Bösensell fand den deutlich besseren Start in dieses Aufeinandertreffen und ging folgerichtig durch Felix Schröder (9.). und Till Leifken (21.) verdient mit einer 2:0-Führung in die Pause. Beide Tore bereitete Marvin Janning vor.

"Vorher hätten wir das so mitgenommen"

"Die erste Halbzeit war noch in Ordnung. Dann gab es aber einen Bruch bei uns im Spiel. Wir haben unverständlicherweise das Spiel komplett aus der Hand gegeben", ärgerte sich Bösensells Trainer Christian Hester. Gleichzeitig waren aber eben auch die Gäste plötzlich deutlich aktiver. Kurz nach Wiederanpfiff machte Julien Stephauer Granzotto das Spiel schon wieder spannend. Kurz vor dem gegnerischen Sechzehner lag er eigentlich bereits am Boden, bekam den Ball aber per Kopf doch noch irgendwie zu einem Mitspieler gebracht. Der Saxone sprang schnell wieder auf, bekam die Kugel zurück und hämmerte sie in den Kasten (53.). "Das war ein Slapstick-Tor. Das war sinnbildlich für das, was uns in der zweiten Halbzeit erwartet hat", so Hester.

Der TuS blieb dran und glich durch einen Strafstoß aus, den Christopher Eul verwandelte (63.). Zuvor hatte Leonard Lohse das Spielgerät an die Hand bekommen. Und kurz vor Ende der Partie machte Eul die Aufholjagd perfekt. In der 86. Spielminute schoss er die Gäste in Führung. Der eingewechselte Linus Leifken hatte aber noch einen Joker in der Hinterhand. Aus rund 20 Metern platzierte er die Kugel passgenau im Winkel (87.). "Wenn man 2:0 führt, darf man das Zuhause nicht mehr aus der Hand geben. Deswegen sind wir ein wenig bedient", resümierte Hester.

Thihatmar freute sich hingegen über den Punktgewinn: "Wir haben Moral bewiesen und ein gutes Spiel gemacht. Insgesamt war es ein verdientes Unentschieden. Wenn man in der 86. Minute das 3:2 macht, will man zwar auch gewinnen, aber das 3:3 nehmen wir auch gerne mit. Vorher hätten wir das so mitgenommen und gesagt, dass wir gar nicht spielen müssen und uns an der Theke treffen können."

SV Bösensell - TuS Saxonia Münster     3:3 (2:0)
1:0 Schröder (9.), 2:0 T. Leifken (21.),
2:1 Granzotto (53.), 2:2 Eul (63./Elf.),
2:3 Eul (86.), 3:3 L. Leifken (87.)