Nicht schön, aber aller Ehren wert 

Von Pascal Bonnekoh

(13.03.23) So wirklich ansehnlich war das Derby zwischen GW Albersloh und dem SV Rinkerode nicht wirklich. Die Grün-Weißen hatten viel den Ball, wussten damit aber zu häufig nur wenig anzufangen. Dezimierte Rinkeroder machten wiederum das Beste aus ihrer Situation. Und dann endet so ein Derby eben auch mal ohne Tore.

"Von 80 Prozent Ballbesitz kann man sich nichts kaufen. Das hat man heute klar gesehen. Wir haben das Spiel langsam gemacht. Wir haben die freien Räume nicht gefunden. Wir haben uns das vertikale Spiel nicht zugetraut und im letzten Drittel waren wir zu harmlos", stellte Alberslohs Coach Julian Spangenberg ein wenig konsterniert fest. Auf Rinkerodes Seite waren wiederum Janis Kraus' Bastelkünste gefragt. "Wir sind mit 14 Mann hier hingefahren. Einer aus unserer Zweiten, der heute Vormittag schon gespielt hat, hat ausgeholfen und mit Erik Flaskamp stand sogar ein A-Jugendlicher in der Startelf. Dominik Grünhagel hat sich vor Anpfiff dann auch noch verletzt, wodurch wir umstellen mussten. Maurice Heithorn, der eigentlich Außenverteidiger ist und seit Monaten nicht gespielt hat, spielte in der Innenverteidigung. Dafür war das aller Ehren wert."

Kein Derbycharakter

Im ersten Durchgang versuchten die Grün-Weißen viel über ihre linke Seite. Hannes Wegener und Ole Lenze brachen auch immer wieder bis zur Grundlinie durch, aber im Zentrum fand man zu selten einen Abnehmer. Nach dem Seitenwechsel probierte man es wiederum über den eingewechselten Marius Johanny auf dem rechten Flügel. Aber auch das führte nicht wirklich zu mehr Torabschlüssen. Die wohl dickste Möglichkeit hatte Niklas Hövelmann in der 80. Spielminute. Nach einem Steckball von Lucas Herrmann flog sein Abschluss jedoch knapp am langen Pfosten vorbei.

Im direkten Gegenzug hatten dann wiederum auch die Rinkeroder ihre beste Möglichkeit. Stürmer und Kapitän Alexander Kiel brachte die Kugel sogar im Tor unter, der Unparteiische hatte zuvor jedoch eine Abseitsposition erspäht. In der 87. Minute zeigte dann Rinkerodes Keeper Steffen Rips, was er so drauf hat. Eine lange Flanke in Richtung Tim Neufert sahen viele Zuschauer wohl schon über den Keeper hinweg segeln. Rips streckte jedoch seinen Arm aus und fischte die Kugel mit nur einer Hand locker aus der Luft. Es sagt sicherlich genug über das Spiel aus, wenn das die wohl spannendste Szene der gesamten Partie war.

Dennoch war Spangenberg einigermaßen zufrieden mit seinen Schützlingen: "Ich kann meinen Jungs keinen großen Vorwurf machen. Dafür sind sie einfach noch sehr jung. Aber es kam kein Derbycharakter auf. Wir sind nicht gallig genug gewesen und haben immer den falschen Ball gespielt. Da sind wir gerade in der ersten Halbzeit beinahe eingeschlafen." Kraus sah wiederum viel Positives bei seinen Spielern: "Dass wir kein gutes Fußballspiel gemacht haben, ist klar. Und dass es insgesamt kein gutes Fußballspiel war, ist auch klar. Trotzdem Hut ab. Mit der Bereitschaft, diese ganzen Widrigkeiten zu überwinden, werden wir die Punkte holen."

GW Albersloh - SV Rinkerode     0:0 (0:0)