Kreisliga A2
Gebrauchter Tag für Amelsbüren
Von Pascal Bonnekoh
(13.03.23) Machen wir uns nichts vor. GW Amelsbüren hat schon mehrere solcher Partien in dieser Saison erleben müssen. Beim Heimspiel gegen Fortuna Schapdetten bestimmte man mal wieder das Spielgeschehen, aber für den Sieg wollte es abermals nicht reichen. Beim 1:1 (0:1) verletzte sich dann aber auch noch Lukas Keeren schwer.
"Wir hatten 85 Prozent Ballbesitz, 30 zu 2 Torschüsse und haben trotzdem 1:1 gespielt und jetzt auch noch einen Spieler weniger. Wir waren klar dominierend. Das ist sehr ernüchternd alles", resümierte Amels-Coach André Frankrone. Von Beginn an nahmen die Grün-Weißen das Heft in die Hand. Zahlreiche Flanken flogen in den Schapdettener Sechzehner, die dann aber entweder der herausragende Michael Schlichtmann aus der Gefahrenzone beförderte oder aber spätestens Keeper Nils Appelhans entschärfte. Die wohl dicksten Möglichkeiten hatten Jan-Hendrik Möller per Kopf, Emmanuel Boryor, der am Pfosten scheiterte und Niklas Thewes, der wiederum an Appelhans nicht vorbei kam.
Eigentlich ein Tor zum richtigen Zeitpunkt
Schapdettens erster Angriff saß demgegenüber direkt. Bei einem schnellen Gegenstoß gewann Mats Lengers nicht nur sein Laufduell, sondern bediente Justin Ziepke auch noch mustergültig am zweiten Pfosten (31.). "Damit haben wir das Spiel auf den Kopf gestellt. Amels wirkte erstmal etwas verunsichert und wir sind sicherer geworden", freute sich Schapdettens Übungsleiter Christopher Muck. Kurz nach dem Seitenwechsel stachen die Grün-Weißen dann aber doch zu. Über Moritz Leisgang und Thewes fand die Kugel seinen Weg zu Raphael Sollik, der am zweiten Pfosten den Ball über die Linie drückte (48.). "Das war eigentlich ein Tor zum richtigen Zeitpunkt. Wir sind auch echt gut drangeblieben und hatten riesen Möglichkeiten", so Frankrone.
Erneut blieben Möller und Thewes jedoch ohne Erfolg. Und dann kam es zu einer sehr unschönen Szene. Lengers setzte an der Mittellinie zu einem Fallrückzieher an, ohne den von hinten anrauschenden Lukas Keeren auf dem Schirm zu haben. Weitere Beschreibungen ersparen wir hier euch mal lieber. Keeren brach sich das Nasenbein, sowie die Augenhöhle. "Mats hat ihn nicht gesehen. Das war keine Absicht und er hat sich auch mehrfach entschuldigt", so Muck. Frankrone sah das ähnlich, aber dann doch ein wenig anders: "Ich glaube auch, dass da keine Absicht bei war, aber man kann davon ausgehen, dass in der Szene jemand von hinten kommt. Für uns ist das höchst bitter. Er wird wochenlang fehlen."
Ein zugegebenermaßen glücklicher Punkt
In Überzahl erhöhten die Grün-Weißen den Druck nochmal. Möller scheiterte per Kopf jedoch abermals an Appelhans (77.) und auch Thewes' Dropkick fischte der Schlussmann von der Linie. Und in der vierten Minute der Nachspielzeit hämmerte Thewes dann auch noch die Kugel aus kurzer Entfernung knapp über den Kasten. "Da muss man dann auch mal sagen, dass man so einen Ball auch aufs Tor bringen muss. Wir sind insgesamt aber sehr geduldig geblieben. 20 von unseren 30 Chancen haben wir vernünftig rausgespielt. Wir haben es deutlich besser gemacht als gegen Rinkerode. Wir wussten, dass die sich hinten reinstellen und haben uns vorgenommen, dass wir geduldig bleiben. Gleichzeitig ist das aber auch irgendwo nebensächlich. Ein komischer Sonntag", zog Frankrone ein sehr gemischtes Fazit.
Muck nahm den Punkt wiederum natürlich gerne mit: "Amelsbüren hätte einen Sieg verdient gehabt. Alleine zwischen der 20. und 25. Minute hatten die acht Ecken, die alle scharf reingespielt wurden, die wir aber irgendwie alle entschärfen konnten. Wir konnten zum Glück das 1:1 irgendwie halten. Für uns ist das ein ganz wichtiger, aber auch glücklicher Punkt. Das muss man zugeben."
GW Amelsbüren - Fortuna Schapdetten 1:1 (0:1)
0:1 Ziepke (31.), 1:1 R. Sollik (48.)
Bes. Vorkommnis: Rote Karte für Schapdettens Lengers (74./grobes Foulspiel)