Alles läuft gegen Havixbeck

Von Pascal Bonnekoh

(23.04.23) Das war mal so gar kein guter Spieltag für SW Havixbeck. Während der SV Rinkerode und der TuS Saxonia Münster gewannen, verlor man auch noch das so wichtige Duell gegen den SV Herbern II. Nach der 1:3 (0:1)-Auswärtspleite stehen die Schwarz-Weißen plötzlich ganz allein auf dem Relegationsplatz.

Herbern entledigte sich wiederum einiger Sorgen, auch wenn es noch nicht die letzten waren. "Das war natürlich ein Riesenschritt, der extrem gut tut. Eine Niederlage hätte nochmal ein Feuer entfacht. Es war wichtig, dass wir selbst dreifach gepunktet haben. Die letzten Ängste sind aber noch nicht weg", berichtete Herberns Coach Daniel Heitmann. Insbesondere im ersten Durchgang lieferten die Hausherren eine sehr souveräne Leistung ab. Man ließ die Gäste laufen und beschäftigte sie immer wieder mit zahlreichen Bällen in gefährliche Räume. "Wir hatten viele hochkarätige Chancen. Teilweise war es einfacher, die reinzumachen, als danebenzuschießen", so Heitmann.

Über Konter zum Glück

Immerhin schoss Leon Maximilian Krampe die Hausherren nach einer guten halben Stunde in Führung (32.). Auf der anderen Seite tauchte wiederum Armen Tahiri nach einem individuellen Aussetzer in der Herberner Hintermannschaft vor Keeper Tristan Andreas Krampe auf. "Ansonsten standen wir sehr sicher. Wir haben es in der ersten Halbzeit verpasst, das Spiel zuzumachen. Das ist der vielleicht größte Kritikpunkt am ersten Durchgang", führte Heitmann weiter aus. Nach dem Seitenwechsel tauten dann wiederum die Gäste endgültig auf. "Ich hätte gedacht, dass wir nach dem 0:1 komplett verunsichert sind, aber wir haben uns dem Spiel und dem Kampf angenommen", lobte Havixbecks Coach Florian Brocks seine Jungs.

Und nach einem Foulspiel im Sechzehner an Jonas Lülf traf Jakob Temme kurz nach Wiederanpfiff auch umgehend zum Ausgleich (49.). Plötzlich waren die Schwarz-Weißen am Drücker. "Wir haben das Tempo etwas rausgenommen. Da hatten wir eine halbe Stunde, die mir nicht gut gefallen hat", so Heitmann. Dennoch gingen plötzlich die Hausherren wieder in Front. Niclas Andre Sondermann schob nach einem Konter einen Querpass von Tom Paschedag über die Linie (76.). "Wir haben trotzdem versucht, weiter aktiv und aggressiv zu verteidigen. Dann wurden wir aber direkt nochmal ausgekontert", ärgerte sich Brocks.  Simon Schäfer erhöhte nach einem langen Ball auf 3:1 (83.).

Dann auch noch ein Platzverweis 

Damit war die Messe dann auch frühzeitig gelesen. Für Havixbeck war der bittere Nachmittag aber noch nicht zu Ende. In der 90. Spielminute holte Jan-Hendrik Meyer als letzter Mann Schäfer von den Füßen und sah dafür den Roten Karton. Beide Trainer waren sich einig, dass der Platzverweis wohl vertretbar, aber nicht unbedingt zwingend war. "Er hat mit viel Risiko von der Seite gegrätscht, aber für mich hat er den Ball gespielt. Aber der Schiri hat nur den einen Moment, wo er entscheiden muss. Der ist das arme Schwein in dem Moment, daher mach ich ihm keinen Vorwurf", so Brocks.

In Havixbecks Situation tut der Platzverweis aber natürlich doppelt weh. "Jetzt wird es schon schwieriger. Unser Problem bleibt die Personalsituation. Wir hatten gedacht, dass wir da was mitnehmen. Herbern ist eine Mannschaft im Mittelfeld, die wir nochmal unten hätten reinziehen können. Das tut verdammt weh, weil die Einstellung auf dem Platz und die Idee eigentlich passte. Uns fehlt nur das letzte Quäntchen Glück, um den Ball im Tor unterzubringen", resümierte Brocks.

SV Herbern II - SW Havixbeck     3:1 (1:0)
1:0 Krampe (32.), 1:1 Temme (49./FE),
2:1 Sondermann (76.), 3:1 Schäfer (83.)
Bes. Vorkommnis: Rote Karte für Havixbecks Meyer (90./Notbremse)