Rinkerode mit perfekter Kombination

Von Pascal Bonnekoh

(30.04.23) So zufrieden durfte man SV Rinkerodes Trainer Janis Kraus wohl lange nicht mehr erleben. Seine Jungs machten es beim knappen 3:2 (3:0)-Heimerfolg im zweiten Durchgang zwar nochmal spannend, aber das gehört dann eben auch so ein wenig dazu.

"In der ersten Halbzeit waren wir spielerisch richtig gut. In der zweiten Halbzeit haben wir dann bis zum Umfallen gekämpft. Eine bessere Kombination gibt es wohl nicht", so Kraus. Der erste Durchgang gehörte tatsächlich vollends den Hausherren aus Rinkerode. Während Nienberge scheinbar noch die 0:4-Pleite gegen den TuS Ascheberg verkraften musste, nahmen die Rinkeroder den Abstiegskampf von der ersten Sekunde an voll an. In der zehnten Spielminute traf folgerichtig dann auch Erik Flaskamp bereits zum 1:0. Aus der zweiten Reihe versenkte er die Kugel unten rechts im Eck.

Rolwes: "Das Spiel haben wir in der ersten Halbzeit verloren"

Und kurz darauf hätte Alexander Kiel auch schon auf 2:0 erhöhen können. Nachdem die Nienberger Hintermannschaft auf Abseits spekuliert hatte, war der Rinkeroder Stürmer plötzlich allein vor Keeper Ole Niehoff, an dem er jedoch scheiterte. Nachdem Michael Vogel zunächst eine weitere gute Möglichkeit liegen ließ, machte er dann doch das 2:0. Nach einem langen Ball legte Kiel uneigennützig quer für Vogel, der cool blieb, einen Gegenspieler nochmal ins Leere rutschen ließ und dann die Kugel ins Tor schob (35.). Und auch Kiel durfte nochmal ran. Trainer Kraus eroberte im Mittelfeld die Kugel, schickte seinen Vordermann auf Reisen, der aus spitzem Winkel auf 3:0 erhöhte (44.).

"Das Spiel haben wir in der ersten Halbzeit verloren. Da sind wir in alte Muster zurückgefallen. Jeder hat für sich verteidigt. Jeder hatte seine eigene Idee, was er machen möchte. Jeder hat einen Schritt zu wenig gemacht. Genau die Sachen haben wir unter der Woche angesprochen. So machen Spieltage einfach keinen Spaß", ärgerte sich Nienberges Coach Gerrit Rolwes. Zu seinem Glück gab es aber ja noch einen zweiten Spielabschnitt. "Wir haben in der Halbzeit genau das besprochen, was natürlich passieren wird. Wir wussten, dass die versuchen werden, so schnell wie möglich das Tor zu machen. Gegen eine Mannschaft, die irgendwo im nirgendwo steckt, muss man die zehn bis fünfzehn Minuten überstehen. Dann wird der Wind wahrscheinlich raus sein. Das haben wir aber nicht geschafft", so Kraus.

Rinkerode bleibt unten drin 

Nienberge kam tatsächlich mit enorm viel Wind der aus Kabine. Jan Feldmann traf nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff aus dem Gewühl heraus zum 1:3. Nach einer guten Freistoßchance, sowie einer aussichtsreichen Möglichkeit für Adam Ouedraogo flachten die Nienberger Angriffsbemühungen aber auch wieder ein wenig ab. In der 74. Spielminute wurde Ouedraogo dann aber im Sechzehner zu Fall gebracht. Und durch den verwandelten Strafstoß von Patrick Goecke nahm die Partie doch nochmal richtig an Fahrt auf. Ouedraogo hatte die Chance zum 3:3, während Kiel auf der anderen Seite alles klar machen konnte. Nach einem Konter knallte sein Abschluss jedoch an den Querbalken, sodass es beim knappen 3:2-Heimerfolg der Rinkeroder blieb.

"Wegen des Siegs von Havixbeck konnten wir uns leider nicht absetzen. Umso wichtiger war es aber, dass wir nicht direkt wieder auf den Relegationsplatz gerutscht sind. Wir haben weiterhin alles in eigener Hand", resümierte Kraus. Rolwes wirkte wiederum ein wenig bedient: "In der ersten Halbzeit hätten wir auch vier oder fünf kriegen können. Das ist unnötig, weil wie man in der zweiten Halbzeit gesehen hat, es ja doch funktionieren kann, wenn wir das zusammen machen als Team. Dann hatten wir Ballgewinne, Torchancen und wir haben auch Tore geschossen. Ich bin froh, dass wir vier Spieltage vor Schluss nicht so einen Druck haben."

SV Rinkerode - SC Nienberge     3:2 (3:0)
1:0 Flaskamp (10.), 2:0 Vogel (35.),
3:0 Kiel (44.), 3:1 Feldmann (47.),
3:2 Goecke (74./FE)