Kreisliga A2
Das Rechnen beginnt
Von Pascal Bonnekoh
(08.05.23) Der TuS Ascheberg hätte den wohl letzten Schritt raus aus dem Tabellenkeller machen können. Dank der Niederlage von SW Havixbeck hätte man bei einem Dreier acht Punkte auf den Relegationsplatz gehabt. Stattdessen hat sich wegen des 3:2 (2:1)-Heimerfolgs vom TuS Saxonia Münster eine kleine Gruppe an Mannschaften gebildet, die knapp vor den Havixbeckern noch ein wenig bangen müssen.
Für Saxonia war der Sieg wiederum natürlich immens wichtig. Gewohntermaßen blieb Coach Daniel Thihatmar nach Abpfiff aber ganz sachlich: "Ich habe gelernt, dass drei Mal drei neun sind. Und neun minus fünf sind vier. Noch reicht es also nicht. Wir können dann jubeln, wenn wir durch sind." Zu Beginn der Partie gab es wiederum direkt einiges zu bejubeln für die Hausherren. Julien Stephauer Granzotto traf nach nur drei Minuten zum 1:0. "Besser kann so ein Spiel natürlich nicht starten", so Thihatmar. Thomas Weiss erhöhte nach 36 gespielten Minuten dann auch schon auf 2:0, ehe man mit einem Fehler die Gäste ins Spiel zurückholte.
Nicht nur auf Schützenhilfe verlassen
Einen Eckball von Tim Witthoff köpfte Matthias Plate unglücklich in die eigenen Maschen (43.). "Das war unsere einzige nennenswerte Aktion in der ersten Halbzeit. Da dachte man sich, das nehmen wir jetzt mit und geben Gas. Leider war die zweite Halbzeit ein Spiegelbild der ersten. Wir haben zu wenig investiert. Saxonia hat immer einen Schritt mehr gemacht und war einfach galliger", ärgerte sich Aschebergs Trainer Oliver Logermann. Weil die Saxonen jedoch einige Torchancen liegen ließen, blieb das Spiel lange offen. Und als dann Boubacar Sidi Diallo in der 82. Minute zur vermeintlichen Vorentscheidung traf, verteilte Saxonia nur eine Minute später direkt das nächste Geschenk.
Ein Freistoß von Simon Hüging wurde länger und länger, tickte im Münsteraner Sechzehner auf und sprang dann über Keeper Yannick Fleck ins Tor (83.). Zum Glück für die Hausherren blieb es aber dabei. "Wir wussten, was uns erwartet. Ascheberg hat durch den neuen Trainer neue Impulse erhalten. Weiterhin ist aber auch bekannt, dass die durch Standards sehr gefährlich sind. Wir wollten daher versuchen, so wenig Standards wie möglich zuzulassen. Das hat natürlich nicht geklappt, sodass ich als Trainer 90 Minuten lang bei jedem Freistoß oder Eckball nervös war. Wir hätten uns wesentlich früher belohnen müssen", berichtete Thihatmar. Für Ascheberg kam es hingegen noch dicker. In der 76. Spielminute holte sich Dennis Heinrich wegen einer Tätlichkeit auch noch den Roten Karton ab.
"Seitdem ich hier bin, haben wir wegen Undiszipliniertheiten zum dritten Mal ein Spiel nicht mit elf zu Ende gebracht. So schaden wir uns Woche für Woche nur selber", so Logermann. Das Gesamtfazit des Trainers fiel ähnlich negativ aus: "Gegen Nienberge haben wir unser bestes Spiel gemacht. Seit dem Herbern-Spiel erkenne ich die Mannschaft aber nicht mehr wieder. Ich habe das Gefühl, dass die Jungs die Situation noch nicht so ganz begriffen haben. Als Außenstehender hätte man denken können, dass es für uns um rein gar nichts mehr ging. Wir haben Glück, dass Havixbeck momentan wenig punktet. Wir müssen aber selbst gucken, dass wir was tun und nicht nur auf Schützenhilfe hoffen. Ich will lieber, dass wir uns den Klassenerhalt selber verdienen."
TuS Saxonia Münster - TuS Ascheberg 3:2 (2:1)
1:0 Granzotto (3.), 2:0 Weiss (36.),
2:1 Platte (43./ET), 3:1 Diallo (82.),
3:2 S. Hüging (83.)
Bes. Vorkommnis: Rote Karte für Aschebergs Heinrich (76./Tätlichkeit)