Das Glück ist mit die Doofen

Von Pascal Bonnekoh

(17.05.23) Marvin Niehoff schnürte am vergangenen Sonntag in der Partie gegen den TuS Ascheberg mal eben einen Viererpack. Der Angreifer von GS Hohenholte wollte seine Leistung aber nicht zu hoch hängen, auch wenn er dank der vier Buden in der Torjägerliste auf Platz drei hochgeschossen ist.

"Das war so ein Spiel, wo man gemerkt hat, dass bei beiden alles sicher war. Da stand man ein bisschen lockerer. Mit so einem Sahnetag von mir habe ich dann aber auch nicht gerechnet. Das Glück ist mit die Doofen", so Niehoff. Sollte das tatsächlich so sein, sollte die PISA-Studie am besten einen großen Bogen um Hohenholte machen, denn die Gelb-Schwarzen haben eine astreine Saison hinter sich und hatten dabei eben auch des Öfteren mal das Matchglück auf ihrer Seite.

Erfolgreich oben drangeblieben

"Vierter Platz ist richtig geil. Am Anfang der Saison hätte man das auch wirklich nicht gedacht. Wir haben uns als Mannschaft unheimlich zusammengerauft. Wir sind eine geile Truppe. Es macht unglaublich Bock, hier zu kicken. Das merkt man auch jedem an. Letzte Saison hatten wir immer mal wieder Pech und haben Spiele doof verloren. In dieser Spielzeit ist das Glück bei uns", erzählt der Hohenholter. Nur mit Glück sind die Gelb-Schwarzen aber auch nicht dahin gekommen, wo sie jetzt sind. Nachdem man zu Beginn der Saison noch mit vielen Auf und Abs zu kämpfen hatte, legten die Hohenholter im Herbst so richtig los. Nach der Derbyniederlage gegen SW Havixbeck gewann man fünf Spiele in Serie.

Und genau dieses Kunststück schüttelte man in der Rückrunde erneut aus dem Ärmel. Zum krönenden Abschluss revanchierte man sich dann auch noch an den Havixbeckern. "Nach der Niederlage gegen Havixbeck hat man gemerkt, das was kommen muss. Und wenn es dann einmal läuft, läuft es auch. Die Abläufe passten und irgendwann hieß es dann auch, dass wir oben dranbleiben wollen." Das haben die Gelb-Schwarzen mit Bravour geschafft. Hinter Wacker Mecklenbeck, dem SV Bösensell, sowie der SG Selm, die man ohnehin allesamt dort oben vermutet hatte, gewannen die Gelb-Schwarzen das Rennen um den vierten Tabellenplatz. Und das obwohl man in den vergangenen Jahren häufig noch eher gegen den Abstieg gespielt hat.

Abschiedsspiel für Atalan

Hier kommt Lukman Atalan ins Spiel, für den die Partie am Sonntag gegen den SV Rinkerode übrigens seine letzte als Trainer der Gelb-Schwarzen sein wird. "Ich habe das damals mit Lukman alles ein bisschen eingefädelt, nachdem Ralf Zenker gegangen ist. Die dreieinhalb Jahre mit Lukman waren intensiv, lustig und manchmal auch nicht so lustig, da es sportlich teilweise nicht so gut aussah. Man kann schon dankbar dafür sein, was er uns in der Zeit alles beigebracht hat. Er kann gut reden und Leuten Dinge näherbringen", so Niehoff. Jetzt, wo Atalan dann bald weg ist, soll in Hohenholte aber nicht gleich alles wieder zusammenbrechen. Die Nachfolge ist längst geklärt. Joel Oberbeck und Freddy Fechner übernehmen als Duo.

"Ich bin gespannt. Ich kenne die beiden schon seit Ewigkeiten. Ich habe zwischendurch mal mitgehört, was die so vorhaben und das klang schon ganz gut. Ich freue mich auf jeden Fall", erzählt Niehoff. Am Gelb-Schwarzen Kader wird sich wiederum nicht allzu viel ändern. Ein paar alte Hasen treten ab, aber auch ihre Nachfolger stehen schon bereit. Christian Thier, Ivo-Mario Kötter und Max Badengoth kommen allesamt von Havixbeck rüber und Lars Ueberwasser kommt aus der Jugendspielgemeinschaft Havixbeck/Hohenholte hoch. 

Anschwitzen, der 30. Spieltag

BW Ottmarsbocholt - GW Albersloh (Mittwoch, 20:00 Uhr)
Die Jungs von BW Ottmarsbocholt und GW Albersloh wollen scheinbar gerne das lange Wochenende in Ruhe genießen und haben daher ihr Spiel auf Mittwoch vorverlegt. Auch wenn beide Teams im Niemandsland der Tabelle stehen, so hat dieses Spiel doch noch ein wenig Bedeutung. Denn die Blau-Weißen und die Grün-Weißen sind aktuell punktgleich. Und tabellarisch geht von Platz sechs bis runter zu Platz zwölf theoretisch noch alles. Wenn man sich das schöne Bild einer starken Saison nicht kaputt machen will, sollte man sich also wohl doch nochmal anstrengen.
Niehoff: 2:1. Zum Abschluss wird Ottibotti Zuhause gewinnen wollen.
Heimspiel-Tipp: 2:2

GW Amelsbüren - SV Bösensell (Samstag, 13:30 Uhr)
Für GW Amelsbüren und den SV Bösensell geht wiederum weder nach oben noch nach unten noch irgendwas. Bösensell ist sicher Vizemeister und die Grün-Weißen beenden ihre erste Saison in der Kreisliga A nach einer gefühlten Ewigkeit auf einem äußerst überragenden fünften Tabellenplatz. Eigentlich könnte man das Ganze auch sein lassen und einfach gemeinsam die Saison mit ein paar Kaltgetränken ausklingen lassen. Dafür dürften wiederum wohl beide Seiten dann doch zu ehrgeizig sein. Insbesondere die Trainer wollen sich sicherlich nicht mit einer Niederlage in die Sommerpause verabschieden müssen. Also Jungs, haut nochmal rein und schenkt den Zuschauern und euren Übungsleitern ein Spektakel.
Niehoff: 2:2
Heimspiel-Tipp: 5:5

BSV Roxel II - TuS Hiltrup II (Sonntag, 12:00 Uhr)
Eigentlich hat uns der Spielplan eine richtige Sahnetorte für den letzten Spieltag aufbewahrt. Im Duell der zweiten Mannschaften vom BSV Roxel und den TuS Hiltrup hätte es noch um einiges gehen können, doch auf beiden Seiten lässt sich der Gang in die Kreisliga B nicht mehr verhindern. Dafür könnte man sich jetzt wiederum schon mal wieder ein bisschen Selbstvertrauen reinholen, um dann gestärkt den Wiederaufstieg in Angriff zu nehmen. Favorisiert dürften die Roxeler sein, die sich zuletzt sehr ordentlich präsentiert und beinahe nochmal richtig Feuer in den Abstiegskampf gebracht haben.
Niehoff: Da geht's auch um nichts mehr. 2:1 für Roxel. Die haben sich in den letzten Spielen nochmal gemacht.
Heimspiel-Tipp: 3:1

SV Herbern II - SC Nienberge (Sonntag, 13:00 Uhr)
Der SV Herbern II, sowie der SC Nienberge befinden sich ebenfalls in dieser riesigen Blase im Tabellenmittelfeld, wo sich am letzten Spieltag nochmal einiges tun kann. Wirklich relevant ist das offensichtlich nicht, aber was für Ottmarsbocholt und für Albersloh gilt, gilt natürlich auch für die Herbern, sowie Nienberge. Es ist dann doch schöner, wenn man in der Endabrechnung ein paar Plätze weiter oben steht.
Niehoff: Beides so Wundertüten. Ich sag 1:3.
Heimspiel-Tipp: 2:3

Saxonia Münster - Fortuna Schapdetten (Sonntag, 15:00 Uhr)
Endlich kommen wir zu einer von zwei Partien, wo plötzlich doch nochmal mehr als nur die goldene Ananas ausgespielt wird. Wie ihr ja sicherlich alle inzwischen wisst, wurden Saxonia drei Punkte abgezogen. Damit sind die Münsteraner wieder in Reichweite für SW Havixbeck. Wie man auf dem Instagram-Kanal der Saxonen lesen kann, haben die Jungs vom Kanal einen enorm emotionalen Sonntag hinter sich. Das muss man auch erstmal abschütteln können. Mit Coach Daniel Thihatmar, der die Situation wie gewohnt ganz entspannt wahrnimmt, hat man aber wohl den richtigen Mann an der Seite. Sollte man jetzt plötzlich aber doch noch absteigen, würde dieses Drama wohl in die Geschichtsbücher des Münsteraner Amateurfußballs eingehen.
Niehoff: Saxonia muss doch nochmal. 2:1
Heimspiel-Tipp: 2:0

GS Hohenholte - SV Rinkerode (Sonntag, 15:00 Uhr)
Hohenholte bleibt auf dem vierten Tabellenplatz. Da komme, was wolle. Die Rinkeroder stehen wiederum aktuell am Ende des Mittelfeldpulks. Nach unten geht dementsprechend auch nichts mehr, aber nach oben dafür umso mehr. Theoretisch könnte man bis zu vier Plätze gutmachen. Die Gelb-Schwarzen wollen ihrem scheidenden Trainer aber sicherlich einen gebührenden Abschied machen. Ein bisschen Feuer dürfte also wohl auch in diesem Spiel sein.
Niehoff: Ich tippe auf ein 3:0 für uns.
Heimspiel-Tipp: 3:1

SG Selm - TuS Ascheberg (Sonntag, 15:00 Uhr)
Auf dieses Duell trifft tatsächlich so ziemlich genau das gleiche Prinzip zu, wie auf die Partie zwischen Hohenholte und Rinkerode. Selms Tabellenplatz ist in Stein gemeißelt, jedoch auch Coach Mario Rast geht in sein letztes Spiel. Die Ascheberger können wiederum genauso wie die Rinkeroder an ihrer Platzierung noch ein wenig feilen. Und außerdem verabschieden sie ebenfalls ihren Trainer. Interimscoach Oliver Logermann hat mit dem Klassenerhalt seine Aufgabe erfüllt und gibt am Sonntag den Stab dann wie geplant an Steven und Dominik Degelmann weiter.
Niehoff: Das wird ein 1:1.
Heimspiel-Tipp: 1:0

Wacker Mecklenbeck - SW Havixbeck (Sonntag, 15:00 Uhr)
Zum Abschluss kommen wir dann zur zweiten Partie, in der noch etwas Relevantes auf dem Spiel steht. Diese Woche wird sicherlich auch für die Havixbecker ziemlich turbulent gewesen sein. So wirklich genau wussten die Schwarz-Weißen aber ja ohnehin noch nicht, wie es weiter geht, da man noch auf die genaue Anzahl der Bezirksligaabsteiger warten muss. Jetzt hat sich eben plötzlich eine weitere Tür für den Klassenerhalt wieder aufgetan. Allerdings muss man auf Fortuna Schapdetten hoffen und Wacker Mecklenbeck gleichzeitig schlagen. Das ist jetzt nicht unbedingt die einfachste Aufgabe. Aber am Ende dieser Saison hat beinahe jede Mannschaft schon gezeigt, dass sie, wenn die Spannung raus ist, auch mal gerne eine schwächere Leistung abliefert. Selbst Mecklenbeck steht diesbezüglich auf wackligen Beinen, wie man zum Beispiel beim Auswärtsspiel in Ascheberg zuletzt sehen konnte.
Niehoff: Ich würde es Havixbeck echt gönnen, aber ich glaube, dass die mit 1:2 unterliegen werden. Wacker wird Zuhause am letzten Spieltag nochmal feiern wollen.
Heimspiel-Tipp: 3:0