Selm fehlt noch das Spielglück

Von Pascal Bonnekoh

(28.08.22) Eigentlich spielt die SG Selm eine starke Saison bisher. Im Pokal schaltete man Landesligist FC Nordkirchen aus und scheiterte daraufhin nur knapp an Bezirksligist TuS Freckenhorst. Und auch in der Liga liefert man Woche für Woche starke Leistungen ab, aber die Ergebnisse wollen noch nicht so ganz mitziehen. Beim SV Herbern II führte man gar mit 3:1, verlor am Ende dennoch mit 3:4 (3:1). Den Herbernern gab dieser Sieg wiederum ordentlich Auftrieb.

Selm begann stark und ging durch Daniel Berger (3.) und Niklas Neumann (10.) in kürzester Zeit bereits mit 2:0 in Führung. "Wir hatten wieder eine extrem junge Truppe. Da hatte ich erwartet, dass uns das vielleicht etwas aus der Bahn wirft, aber ganz im Gegenteil. Wir sind nach dem 0:2 aufgewacht", freute sich Herberns Coach Daniel Heitmann über die Reaktion seiner Mannschaft. Nur zehn Minuten später verkürzte dann auch schon Mirco Kortendick auf 1:2. Doch noch in der ersten Hälfte mussten die Hausherren zwei weitere Nackenschläge hinnehmen.

Luckypunch in der dritten Minute der Nachspielzeit

Kurz vor dem Seitenwechsel stellte Felix Schröder den alten Abstand wieder her und Heitmann musste gleich zwei Mal verletzungsbedingt wechseln. Tim Jäger und Kilian Höring verließen den Platz. "Das waren bittere Nachrichten. Das sind zwei große Leistungsträger. Die Stimmung in der Kabine war dementsprechend nicht gut, aber wir haben uns trotzdem nochmal gepusht", so Heitmann. Selms Coach Mario Rast hatte auf der anderen Seite wiederum mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. Julian Wilhelm fiel ebenfalls verletzungsbedingt aus und damit hatten die Selmer keinen etatmäßigen Sechser mehr zur Verfügung.

Woran es jetzt genau lag, wird man wohl nur schwer feststellen können, aber die Herberner starteten auf jeden Fall hervorragend in den zweiten Durchgang. Joel Ullrich (48.) und Tom Paschedag (53.) glichen kurz nach Wiederanpfiff die Partie aus. "Das 2:3 war ein abgefälschter Freistoß von der Mauer und der Freistoß selbst war auch noch unnötig gewesen. Das 3:3 fällt nach einem Stellungsfehler auf unserer linken Abwehrseite", ärgerte sich Rast über die zwei schnellen Gegentore. Daraufhin ergab sich ein Kampfspiel mit Chancen auf beiden Seiten mit dem besseren Ende für die Hausherren. In der dritten Minute der Nachspielzeit stocherte Marian Tüns die Kugel nach einem Standard über die Linie.

Dementsprechend positiv fiel dann auch Heitmanns Fazit aus: "Es war ein etwas glücklicher Kampfsieg. Das Pendel ist zu uns ausgeschlagen, was für uns natürlich umso erfreulicher ist. Es war ein sehr intensives Spiel, daher tut uns der Sieg auch sehr gut. Wir freuen uns riesig über die drei Punkte." Rast haderte wiederum erneut mit der Chancenvergabe: "Wir erarbeiten uns Möglichkeiten, schaffen es aber nicht, die Kugel im Tor unterzubringen. Herbern hat gut gekämpft, gearbeitet und alles weggefighted."

SV Herbern II - SG Selm     4:3 (1:3)
0:1 Berger (3.), 0:2 Neumann (10.),
1:2 Kortendick (20.), 1:3 Schröder (42.),
2:3 Ullrich (48.), 3:3 Paschedag (53.),
4:3 Tüns (90.+3)