Kreisliga A2
Welten entfernt
Von Pascal Bonnekoh
(05.09.22) Tabellarisch sind die SG Selm und der TuS Saxonia Münster nach vier Spieltagen jetzt noch nicht allzu weit voneinander entfernt. Aber nach dem überaus deutlichen 7:1 (3:0)-Heimerfolg der Selmer lagen emotional sicherlich Welten zwischen den beiden Teams.
Die SG haderte zuletzt häufig mit der eigenen Chancenverwertung. Vor dem Spiel gegen den TuS hatte man aber scheinbar die Zielfernrohre neu ausgerichtet. Rund eine halbe Stunde konnten die Münsteraner noch gut mithalten, aber dann nahm die Partie ihren Lauf. Niklas Neumann mit einem Doppelpack (33./37.) und Fabian Konietzni (35.) sorgten innerhalb von nur rund fünf Minuten für eine komfortable Halbzeitführung.
Immerhin ein Ehrentreffer
"Uns haben heute 14 Leute gefehlt. Das soll aber keine Ausrede sein, da andere Trainer das ist im Laufe der Saison auch mal haben werden. Ich hatte gehofft, dass die Jungs, die sonst weniger Spielzeit hatten, es dem Trainer zeigen wollen. Das hat nicht so wirklich funktioniert. Dann musste ich auch noch früh wechseln und mit Nils Wegmann unseren letzten Sechser rausnehmen. Danach hatten wir keine Ordnung und keine Struktur mehr in unserem Spiel", ärgert sich Saxonias Coach Daniel Thihatmar. Auch nach dem Seitenwechsel ließen es die Hausherren eine Zeit lang ruhiger angehen, um dann innerhalb kürzester Zeit dem Gegner weitere vier Buden einzuschenken.
Andre Zolda (62.), Rene Schickentanz (65.), Mirco Kämper (68.) und erneut Schickentanz (72.) schraubten das Ergebnis ordentlich in die Höhe. Immerhin gelang Saxonia noch der Ehrentreffer. In der 83. Spielminute traf Nouya Sylla zum 1:7-Endstand. "Das war eine überragend schlechte Leistung. Die Selmer haben gut mit ihrer Geschwindigkeit gespielt. Wir waren heute nicht in der Lage, dagegenzuhalten. Dann nimmt so ein Spiel seinen Lauf. Selm war in einem Rausch und wir waren kollektiv schwach", so Thihatmar. Somit stehen die Saxonen weiterhin mit null Punkten am Tabellenende.
"Das sah nach Fußball aus"
Bei einem Blick auf die vergangenen Partien vergeht dem Coach aber noch längst nicht der Optimismus: "Man muss auch gucken, wogegen und wie wir gespielt haben. Gegen Herbern waren wir in der zweiten Halbzeit ebenwürdig und gegen Bösensell müssen wir einige Buden machen. Gegen Hoenholte waren wir die spielbestimmende Mannschaft und Selm ist eine Truppe, die nicht unten zu finden sein wird. Wacker nächste Woche wird jetzt nochmal ein Brett. Dann haben wir die ersten Knaller aber schon mal weg. In meinen Augen kommen die entscheidenden Spiele für uns erst noch."
Selms Coach Mario Rast war wiederum natürlich mehr als nur zufrieden: "Es hätte zweistellig ausgehen können und müssen. Der Gegner hatte große Probleme. Alle personellen Auffälligkeiten, die ich bei denen vorher ausgemacht hatte, waren nicht dabei. Wir hatten zwei Spieler aus der Zweiten dabei, die sicherlich fünf oder sechs. Nach dem ersten Tor, was wir sehr gut herausgespielt haben, haben wir dann ein richtig starkes Spiel gemacht. Alles, was man als Trainer sehen will, hat die Mannschaft abgerufen. Das sah nach Fußball aus."
SG Selm - TuS Saxonia Münster 7:1 (3:0)
1:0 Neumann (33.), 2:0 Konietzni (35.),
3:0 Neumann (37.), 4:0 Zolda (62.),
5:0 Schickentanz (65.), 6:0 Kämper (68.),
7:0 Schickentanz (72.), 7:1 Sylla (83.)