Kreisliga A2
Völlig verrückte Schlussviertelstunde
Von Pascal Bonnekoh
(30.09.22) BW Ottmarsbocholt musste zunächst noch die bittere Niederlage vom vergangenen Wochenende wegstecken, aber zum Ende der Partie gegen GS Hohenholte fand man dann zurück zu alter Stärke. In einer völlig verrückten Schlussviertelstunde drehten die Blau-Weißen die Partie mit einem Dreierpack von Jan Reickert und gewannen Zuhause mit 4:2 (0:1).
"Man hat bei uns am Anfang gemerkt, dass die Niederlage noch in den Köpfen war", so Ottibottis Spielertrainer Sebastian Schnetgöke. Die Gelb-Schwarzen überzeugten hingegen mit ihrer gewohnten Standardstärke. Nach einem ruhenden Ball brachte Niklas Nolte die Gäste zur Freude von Co-Trainer Joel Oberbeck in Führung (10.): "Wir haben zumindest in der ersten Halbzeit wirklich gut gespielt. Wir waren mit dem 1:0 zufrieden. Wenn Ottibotti etwas mehr Glück gehabt hätte, hätte es aber auch 1:1 stehen können."
Frischer Wind bringt die Wende
Spielerwechsel auf beiden Seiten führten dann wiederum zu einem Übergewicht Ottmarsbocholts. "Wir mussten kurz vor der Halbzeit mit Frederik Luke unseren Sechser verletzungsbedingt runternehmen. Dadurch ist uns ein wenig Stabilität verloren gegangen", so Oberbeck. Die Gastgeber wechselten hingegen nach rund einer Stunde drei ausgeruhte Kräfte ein. "Dadurch kam frischer Wind in die Partie", berichtete Schnetgöke. Einer dieser eingewechselten Spieler auf Ottibottis Seite hört auf den Namen Jan Reickert und der trat mal prompt ins Scheinwerferlicht. Nach einem Einwurf flankte Hannes Sybel die Kugel auf den zweiten Pfosten, wo Reickert seine erste Bude an diesem Tag machte (75.).
Kurz darauf kam eine weitere Hereingabe von Justus Münch auf den langen Torträger. Dieses Mal legte Benedikt Godek die Kugel quer und erneut drückte Reickert das Spielgerät über die Linie (78.). Seinen Hattrick vollendete er wiederum nach einer Freistoßflanke vom ebenfalls eingewechselten Malte Goerdt (85.). "Wir haben drei Mal das gleiche Gegentor bekommen. Das waren drei Flanken von Außen, wo der Angreifer dann im Rücken der Verteidigung frei stand. Das darf nicht passieren", ärgerte sich Oberbeck.
"Wir konnten unsere Nervosität dann irgendwann ablegen"
Damit war die turbulente Schlussphase aber noch längst nicht vorbei. Leon Marquardt machte die Partie etwas glücklich mit einer abgerutschten Hereingabe wieder spannend (87.). Beinahe im direkten Gegenzug stellte Schnetgöke nach erneutem Querpass von Godek den alten Abstand jedoch schon wieder her. Aber die Gastgeber durften sich immer noch nicht ausruhen. In der Nachspielzeit zeigte der Unparteiische auf den Blau-Weißen Punkt. Zum Glück für Ottibotti scheiterte Paul Bay beim Strafstoß jedoch an Keeper Finn Auferkamp. "Man muss erstmal den Mut dafür haben, sich da in der Nachspielzeit den Ball zu nehmen. Da mache ich ihm keinen Vorwurf", so Oberbeck.
Allgemein wollte Oberbeck seiner Truppe nur wenig vorwerfen: "Die Leistung war in Ordnung. Wenn wir uns cleverer anstellen und das 2:0 machen, kommt Ottibotti gar nicht mehr zurück. Das 4:2 ist in Ordnung, auch wenn es vielleicht ein Tor zu hoch war. Ottibotti war in den letzten 20 Minuten die cleverere Mannschaft." Schnetgöke war hingegen vollends zufrieden: "Wir konnten unsere Nervosität dann irgendwann ablegen. Es war eine turbulente zweite Hälfte. Ich muss aber sagen, dass wir verdient gewonnen haben. Wir hatten mehr Spielanteile, während Hohenholte eher über Standards gefährlich war."
BW Ottmarsbocholt - GS Hohenholte 4:2 (0:1)
0:1 Nolte (10.), 1:1 Reickert (75.),
2:1 Reickert (78.), 3:1 Reickert (85.),
3:2 Marquardt (87.), 4:2 Schnetgöke (88.)