Auf die Offensive ist Verlass

Von Pascal Bonnekoh

(03.10.22) GW Amelsbüren schoss in allen bisherigen acht Saisonspielen mindestens zwei Tore. Mit 31 Buden stellt man die stärkste Offensive der Liga. Solche Statistiken reichen häufig für den ersten Tabellenplatz, aber da die Grün-Weißen Aufsteiger ihre defensiven Probleme noch nicht so ganz in den Griff bekommen hat, verliert man hin und wieder eben doch ein paar Spiele. Gegen den TuS Saxonia Münster gewann man Zuhause zwar, aber beim 5:2 (3:1)-Erfolg schluckte man abermals unnötige Gegentore.

"Die Gegner haben eine andere Qualität. Fehler, die wir in der B-Liga gemacht haben und dort nicht so bestraft wurden, werden jetzt eiskalt ausgenutzt. Wir setzen im Training Schwerpunkte darauf und werden weiterhin daran arbeiten", so Amelsbürens Co-Trainer Daniel Hänzelmann über die ungewohnt vielen Gegentore. Gegen den TuS konnte man sich aber erneut auf die Offensive verlassen. Tim Schachtrup hämmerte bereits in der 19. Minute einen Freistoß direkt in den Giebel.

Kein Bock auf Einigeln

Und nur fünf Minuten später erhöhte Frederik Winkelhaus nach einem verunglückten Klärungsversuch Saxonias auch schon auf 2:0 (24.). Der junge Fritz Caspar Bernhard Winkel, der sich gerade zu einem echten Torjäger entwickelt, verkürzte zwar nach einer halben Stunde auf 1:2, aber beinahe im direkten Gegenzug stellte Schachtrup nach einer Ecke den alten Abstand schon wieder her (32.). Und es kam noch dicker für die Gäste. Kurz vor der Pause sah Boubacar Sidi Diallo die Ampelkarte (45.+1). "Er hat in einer Aktion zwei gelbwürdige Fouls gemacht. Es war eine harte Entscheidung, aber nach dem Reglement richtig. Daher haben wir es akzeptiert", schilderte Saxonias Coach Daniel Thihatmar seine Sicht auf den Platzverweis.

Die an diesem Tag aber eigentlich recht ordentlich auftretenden Münsteraner gaben auch in Unterzahl weiterhin Vollgas. Jan Hendrik Möller erhöhte zwar in der 57. Spielminute vom Punkt auf 4:1, aber durch Nouha Sylla kam man erneut ran (66.). Eine weitere Bude war den Gästen aber nicht vergönnt. Stattdessen traf abermals Winkelhaus kurz vor Schluss zum 5:2-Endstand (88.). "Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht. In Unterzahl haben wir weiter nach vorne gespielt. Wir wollen uns nicht hinten reinstellen, weil wir da keine Lust drauf haben. Amels hat zwar gewonnen, aber das wirft uns nicht um. Ich bin zufrieden mit der Leistung, die wir gezeigt haben", so Thihatmar.

Auch Hänzelmann war nach Abpfiff einigermaßen glücklich: "Es war ein souveräner, verdienter Sieg. Nach den Punktverlusten zuletzt war es intern etwas unruhig. Das hat man letztes Jahr nicht erlebt. Wir wussten nicht, wo wir genau stehen. Wir haben viele Gegentore bekommen, die häufig selbstverschuldet waren. Das Spiel ging dann aber gut los. Die Mannschaft war da. Wir haben in der ersten Halbzeit wenig zugelassen und uns gute Spielzüge herausgearbeitet. In der zweiten Halbzeit war dann ein kleiner Bruch drin. Da haben wir in Überzahl nicht mehr so ganz das hingekriegt, was wir uns vorgenommen haben."

GW Amelsbüren - TuS Saxonia Münster     5:2 (3:1)
1:0 Schachtrup (19.), 2:0 Winkelhaus (24.),
2:1 Winkel (30.), 3:1 Schachtrup (32.),
4:1 Möller (57./Elf.), 4:2 Sylla (66.),
5:2 Winkelhaus (88.)
Gelb-Rote Karte: Saxonia Münsters Diallo (45.+1/wiederholtes Foulspiel)