Mit Traumtor zurück an die Spitze

Von Pascal Bonnekoh

(29.09.22) Am Sonntag nutzte der SV Bösensell den Patzer Wacker Mecklenbecks noch aus und zog in der Tabelle an den Münsteranern vorbei. Im direkten Duell schnappte sich Wacker die Tabellenführung unter anderem dank einer wunderschönen Bude von Jannick Hagedorn mit einem 3:0 (1:0)-Heimerfolg aber direkt schon wieder zurück.

Die Vorzeichen sprachen klar für die Gäste aus Bösensell. Von den bisherigen sieben Partien gewann man sechs und verlor kein einziges. Wacker steckte wiederum mit zwei nicht gewonnen Spielen am Stück in einer Minikrise. Davon war beim Aufeinandertreffen aber nicht mehr wirklich was zu sehen. Wacker dominierte das Spielgeschehen, ohne jedoch auf eine große Anzahl an Torchancen zu kommen. Erst dank eines Kunststücks Hagedorns kurz vor dem Seitenwechsel gingen die Hausherren in Front.

"Ein richtiges Sahnetor" 

Einen langen Ball tief in die Hälfte Bösensells klärte die Gästeabwehr per Kopf. Der Ball kam jedoch genau vor den Füßen von Hagedorn runter, der kurz Maß nahm und das Ding volley oben rechts in den Giebel hämmerte (36.). "Das war ein wahnsinnig schönes Tor", staunte sein Coach Daniel Efker nicht schlecht bei dieser Bude. Bösensells Übungsleiter Bernd Westbeld erging es da ähnlich: "Den macht er so auch nicht ganz so oft und wenn doch, komm ich öfter gucken. Das war ein richtiges Sahnetor." Mit der Führung im Rücken blieben die Gastgeber auch nach dem Pausentee am Drücker.

Jan Hoffmann wurde in der 65. Minute auf die Reise geschickt und kam laut Efker so gerade noch vor Keeper Tim Schölling an den Ball, der dann wiederum den Offensivmann von den Beinen holte. Aus Westbelds Sicht war hingegen sein Schlussmann zuerst an der Kugel. Der Unparteiische entschied dennoch auf Elfmeter, den dann erneut Hagedorn versenkte. Daraufhin musste Wacker dann aber erstmal eine kleine Druckphase der Gäste überstehen. Ganz so einfach wollte Bösensell die drei Punkte scheinbar nicht herschenken. Bei einer abermals strittigen Szene im Sechzehner, nur dieses Mal auf Mecklenbecker Seiten, blieb die Pfeife des Schiedsrichters wiederum stumm. "Das war eine 50/50-Entscheidung. Da hatten wir Glück", so Efker.

Vielleicht ein Tor zu hoch

Und bevor Bösensell dann doch nochmal verkürzen konnte, entschied Sander Michael Frehse nach Vorlage von Niklas Wiechert ganz einfach vorzeitig die Partie (83.). "Gestern kamen ein paar Faktoren zusammen. Erstmal war das eine richtig starke Wacker-Mannschaft. Die haben einen guten Job gemacht. Wir konnten hingegen unsere Ausfälle in der Offensive nicht ganz kompensieren. Wir haben es geschafft, Wacker weitestgehend vom Tor fernzuhalten, aber vorne waren wir nicht durchschlagskräftig genug. Wacker war besser, jedoch vielleicht nicht die drei Tore. Wir machen jetzt aber einfach da weiter, wo wir letzte Woche aufgehört haben", resümierte Westbeld.

Efker wirkte wiederum heilfroh, dass seine Jungs zurück in die Erfolgsspur gefunden haben: "Das war endlich wieder ein erfreuliches Ergebnis nach den zwei nicht so schönen Spielen. Wir haben eine echt gut Reaktion gezeigt und ein ganz anderes Gesicht an den Tag gelegt. Wir haben von der ersten Minute an klar gemacht, dass wir das Spiel für uns entscheiden wollen und haben verdient gewonnen, auch wenn es vielleicht ein Tor zu hoch war."

Wacker Mecklenbeck - SV Bösensell     3:0 (2:0)
1:0 Hagedorn (36.), 2:0 Hagedorn (65.),
3:0 Frehse (83.)