Kreisliga A2
Stewwert lässt Punkt in Amels liegen
Von Pascal Bonnekoh
(20.10.24) Damit ist der SV Drensteinfurt wohl endgültig in der Kreisliga A angekommen. Die Stewwerter verloren zwar bei GW Amelsbüren denkbar knapp mit 2:3 (1:0), zeigten dabei aber eine äußerst eindrucksvolle Leistung, sodass es selbst von der Konkurrenz ein paar lobende Worte gab.
Um 11:15 Uhr wurde am Häpper bereits angestoßen. Insbesondere die Gäste zeigten sich aber sofort hellwach. Mit hohem Pressing und vielen Bällen in die Tiefe setzte man die favorisierten Gastgeber immer wieder unter Druck. "Die ersten 25 Minuten waren viel zu wenig von uns. Drensteinfurt war hingegen brutal ehrgeizig, bissig und hatte gute Leute auf Außen. Ich sehe nicht, dass die noch länger da unten stehen", kritisierte Amelsbürens Trainer André Frankrone die eigenen Kicker und rühmte die gegnerischen. Torchancen waren zunächst aber eher Mangelware. In der 24. Spielminute wurde es das erste Mal so richtig heiß vor dem Amelsbürener Kasten und dann klingelte es auch sofort.
Thewes erst glücklos, dann erfolgreich
Laurenz Wulfert setzte sich auf seiner rechten Seite durch und flankte die Kugel genau auf den Kopf von Torjäger Diogo Castro. "Vielleicht war der Gegentreffer für uns aber auch mal ganz gut. Das war das zweite Spiel in Folge, in dem es einstellungstechnisch bei uns nicht passte. Man hätte die ganze Mannschaft auswechseln können", führte Frankrone weiter aus. Tatsächlich brachte der Übungsleiter in der 30. Minute mit Emmanuel Boryor und Tim Schachtrup gleich zwei neue Kräfte. Und sofort lief bei den Grün-Weißen die Kugel etwas flüssiger. Der sonst so torgefährliche Niklas Thewes hatte seine Füße aber scheinbar noch nicht richtig eingestellt. Gleich drei dicke Chancen ließ er im Endspurt des ersten Durchgangs liegen. Und auch Niklas Mersmann und Marius Klönne verpassten den Ausgleichstreffer.
Dafür lief es nach Seitenwechsel umso besser. Nur drei Minuten nach Wiederbeginn drückte Thewes nach einem abgewehrten Schuss von Conrad Bäumchen das Spielgerät über die Linie. Anders als noch zu Saisonbeginn, ließen sich die Stewwerter davon aber nicht aus der Ruhe bringen. Keine zehn Minuten später überraschte ein abgefälschter Schuss von Issam Benasaid Amelsbürens Schlussmann Lukas Wünnemann auf dem falschen Fuß (57.). Die Grün-Weißen Gastgeber waren zu diesem Zeitpunkt aber ebenfalls gut im Spiel. Benedikt Sollik spielte nach einem Drensteinfurter Ballverlust schnell raus zu Mersmann, der die Linie runter marschierte. Angekommen im gegnerischen Sechzehner sah er den mitgelaufenen Sebastian Hübener und legte uneigennützig für ihn quer. Hübener warf seinen Körper in den Ball und bugsierte das Runde ins Eckige (63.).
Pfaff: "Ein Punkt wäre verdient gewesen, hochverdient"
Amels blieb dran und ging in der 71. Spielminute erstmalig in Führung. Aus dem Gewühl heraus traf Marius Klönne zum 3:2. Laut Drensteinfurts Trainer Kai Pfaff fing sich seine Truppe da zwei durchaus vermeidbare Dinger: "Wir haben wieder zwei Gegentore bekommen, die wir selber verschuldet haben. Daraus müssen wir einfach lernen. Kämpferisch und spielerisch waren wir sehr gut. Aber wenn wir einen oder zwei Fehler machen, werden wir sofort bestraft." Die Stewwerter zeigten aber weiterhin ihr neu gewonnenes Selbstvertrauen. Zunächst setzte Castro im Sechzehner zu einem Seitfallzieher an, Wünnemann hielt aus kurzer Entfernung aber herausragend. Dann war Valentin Kröger an Gegenspieler Patrick Gockel eigentlich schon vorbei, fiel dann aber doch auf den Boden. Die Gäste forderten einen Elfmeter, der Drensteinfurter war aber bei der entscheidenden Bewegung wohl einfach nur umgeknickt.
Kröger bekam aber noch eine weitere Chance. Kurz vor Schluss marschierte er allein auf Wünnemann zu, schob die Kugel jedoch am rechten Pfosten vorbei. "Ein Punkt wäre verdient gewesen, hochverdient. Damit müssen wir jetzt aber leben und auf unserer Leistung aufbauen", resümierte Pfaff. Frankrone zog ein ähnliches Fazit: "Ein Unentschieden wäre okay gewesen. Das sind drei Punkte, die wir natürlich gerne mitnehmen, aber wir werden schon klar ansprechen, dass wir ein anderes Gesicht über 90 Minuten zeigen müssen, wenn wir uns irgendwo oben sehen. Ich habe aber auch schon deutlich schlechtere Gegner als Drensteinfurt gesehen."
GW Amelsbüren - SV Drensteinfurt 3:2 (0:1)
Tore: 0:1 Castro (24.), 1:1 Thewes (48.),
1:2 Benasaid (57.), 2:2 Hübener (63.),
3:2 Klönne (71.)