Kreisliga A2
Herbern kann es selbst kaum glauben
Von Pascal Bonnekoh
(20.10.24) Der SV Herbern II gewann Zuhause mit 3:1 (1:1) gegen BW Ottmarsbocholt. Wie, warum oder wieso eigentlich wissen selbst die Herberner nicht so wirklich.
Denn die Blau-Weißen Gäste fackelten insbesondere im ersten Durchgang ein wahres Chancenfeuerwerk ab. Benedikt Godek tauchte mehrfach allein vor Herberns Schlussmann Timo Zurloh auf, Gunnar Nacke hatte zwei vielversprechende Abschlüsse und Florian Knittel bekam rund elf Meter vor dem gegnerischen Kasten einen Abpraller in die Füße. Doch entweder hielt Zurloh seine Bude mit beeindruckenden Paraden selbst sauber oder die Gäste verfehlten das Tor gleich komplett. Und dann stand es in der 18. Minute auch noch plötzlich 1:0 für die Gastgeber. Zurloh fing eine Ottmarsbocholter Ecke ab und schlug die Kugel weit in Richtung Simon Schäfers. Der schnappte sich mit etwas Glück das Spielgerät und schob zur überraschenden Herberner Führung ein.
"So langsam müssen wir aber wieder anfangen zu punkten"
"Wir hätten zu dem Zeitpunkt mindestens 3:0 oder 4:0 zurückliegen können. Ottibotti hatte drei oder vier hundertprozentige Chancen, die Timo alle rausgenommen hat. Die Führung war unfassbar glücklich. Aber selbst mit der Führung im Rücken sind wir nicht souveräner geworden, sondern haben weiterhin viel zu viel zugelassen", berichtete Herberns Trainer Daniel Heitmann. Wenn die Kollegen den Ball nicht über die Linie bekommen, muss es der spielende Trainer hat selbst machen. Nach einer Freistoßflanke von Vincent Lindfeld köpfte Sebastian Schnetgöke zum überfälligen Ausgleich ein (38.).
Im zweiten Durchgang glichen sich die Teams ein wenig an, die dicken Möglichkeiten hatten aber weiterhin die Gäste. Godek, Nacke oder auch der eingewechselte Thimo Kock blieben jedoch weiterhin ohne Torerfolg. Die Herberner blieben hingegen eiskalt. Eine Flanke von der rechten Seite bekamen die Gäste nicht ausreichend geklärt, sodass der Ball plötzlich vor Schäfers Füßen landete, der die Hausherren erneut in Führung schoss (78.). Doch auch nach diesem Rückschlag blieben die Blau-Weißen weiterhin am Drücker. Jens Overbeck hatte die große Chance, die Partie erneut auszugleichen, doch wieder reichte es nicht für ein Tor. In der Folge machten die Gäste hinten auf, erhöhten das Risiko und kassierten prompt die dritte Bude. In der zweiten Minute der Nachspielzeit traf Semih Gün zum 3:1-Endstand.
Dennoch wusste Heitmann nicht so wirklich, wie seine Truppe dieses Spiel eigentlich gewinnen konnte: "Das war insgesamt die mit Abstand schlechteste Saisonleistung. Ich kann nicht davon sprechen, dass wir der verdiente Sieger sind. Selbst ein Punkt wäre schon glücklich gewesen. In den letzten Wochen waren wir spielerisch echt gut, uns fehlte aber manchmal die Effizienz. Heute war genau das Gegenteil der Fall. Die drei Punkte nimmt man im direkten Duell natürlich sehr gerne mit, auch wenn es fußballerisch eine erschreckende Leistung war." Schnetgöke war auf der anderen Seite dementsprechend frustriert: "Ähnliches Bild wie letzte Woche. Wir müssen in der ersten Halbzeit klar in Führung gehen. Wir bekommen vorne das Ding aktuell aber einfach nicht rein und hinten zu einfache Gegentore. Wir haben irgendwie nicht das Glück am Fuß. So langsam müssen wir aber wieder anfangen zu punkten."
SV Herbern II - BW Ottmarsbocholt 3:1 (1:1)
Tore: 1:0 Schäfer (18.), 1:1 Schnetgöke (38.),
2:1 Schäfer (78.), 3:1 Gün (90.+2)