Zufrieden ist niemand so wirklich

Von Pascal Bonnekoh

(28.10.24) Das ist ja dann auch irgendwie doof, wenn nach einer Partie beide Seiten nicht so wirklich zufrieden sind. Nach dem Duell zwischen der SG Selm und Davaria Davensberg haderte Selms Coach Marcel Seidel mit dem Leistungsabfall seiner Truppe nach dem Seitenwechsel und Davarias Trainer Rohjat Atalan monierte einmal mehr die fehlende Kaltschnäuzigkeit seiner Elf. Da man sich in Selm die Punkte beim 1:1 (1:0) dann auch noch teilte, war die Unzufriedenheit perfekt.

"Für mich fühlt es sich wie ein verlorener Punkt an. Unterm Strich geht das Unentschieden zwar in Ordnung, aber wir haben in der zweiten Halbzeit einfach nachgelassen. Wenn wir so weitergespielt hätten, wie im ersten Durchgang, hätten wir die drei Punkte holen können. Da wäre mehr drin gewesen. Ich möchte aber auch nicht klein reden, dass Davensberg am Ende gute Chancen hatte", so Seidel. Beide Teams hatten zu Beginn der Partie so ihre Gelegenheiten, gefährlicher unterwegs waren aber die Hausherren. Noah Wacher vergab zunächst aus zentraler Position, ehe Mohamad Fakih Dit Issa nach einem Lattentreffer hellwach war und zur Selmer Führung einschob (30.).

Davensberger Chancenwucher

Nach Wiederanpfiff drehten die Davaren dann aber auf. "Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht in der zweiten Halbzeit. Wir hatten Zugriff und waren drückender", berichtete Atalan. Und der Ausgleichstreffer fiel auch eigentlich zum perfekten Zeitpunkt. Keine zehn Minuten waren im zweiten Spielabschnitt gespielt, da traf Mahmoud Mahmoud zum 1:1 (54.). "Dann haben wir ein grandioses Spiel gemacht. Wir haben alle paar Minuten zwingende Torchancen kreiert", führte Atalan weiter aus. Bei den Gästen traten jedoch die altbekannten Probleme wieder auf. Jonas Hüging scheiterte beispielsweise am stark agierenden Selmer Schlussmann Nils Böckenbrink, Philo Gremme setzte die Kugel knapp über den Kasten und Masen Mahmoud sowie Mersel Hasani fanden ebenfalls in Böckenbrink ihren Meister.

Kurz vor Schluss sah Selms Offensivspieler Jan-Luca Szafruga dann wegen eines Foulspiels die Gelb-Rote Karte (90.). In Überzahl erspielten sich die Gäste weitere Möglichkeiten. Hasanis Abschluss wurde jedoch geblockt und Benjamin Leifeld verpasste nur knapp das Torgehäuse. "Wir hätten den Sieg verdient gehabt, aber wie schon in der Vergangenheit fehlte es uns an Effektivität. Zumindest haben wir nicht verloren und den Gegner auf Distanz gehalten. Zuletzt haben wir gut gespielt, aber die Spiele sogar verloren. Es hapert bei uns einfach noch hier und da. Wir haben die Qualität, aber es ist kein Zufall mehr, dass wir mehr Torchancen brauchen, um die gleiche Anzahl an Toren zu schießen wie die Gegner", resümierte Atalan. 

SG Selm - Davaria Davensberg     1:1 (1:0)
Tore: 1:0 Fakih Dit Issa (30.), 1:1 Mah. Mahmoud (54.)
Gelb-Rote Karte: Selms Szafruga (90./Foulspiel)