Kreisliga A2
Vogelwildes Hin und Her im Erlfeld
Von Pascal Bonnekoh
(25.10.24) Insbesondere in den letzten Minuten des Duells zwischen dem SV Drensteinfurt und dem SV Herbern II mussten auch die Zuschauer hellwach sein, wollten sie nicht eine Großchance verpassen. Auf dem kleinen Kunstrasen der Stewwerter ging es hin und her. Teilweise prügelten sich die Torhüter die Bälle gegenseitig zu. Und zu diesem Zeitpunkt hatten die Gastgeber bereits zwei Zwei-Tore-Führungen hergeschenkt. Schlussendlich einigte man sich auf ein wohl gerechtes 3:3 (2:1). Viel los im Erlfeld.
"Das war ein wildes Spiel, am Ende sogar vogelwildes Spiel. Wir sind gut reingekommen. Wir wollten anders Auftreten als noch gegen Ottmarsbocholt. In den ersten 20 Minuten waren wir sehr präsent. Wir haben uns nur nicht belohnt", berichtete Herberns Coach Daniel Heitmann. Die Herberner spielten sich immer wieder bis vor Drensteinfurts Sechzehner. Da war dann allerdings meistens Schluss. Einzig Niclas Andre Sondermann hätte für die Gäste treffen können, sein Kopfball landete aber neben dem Kasten.
Die Hausherren präsentierten sich hingegen zunächst überraschend effizient. In der 21. Spielminute steckte Valentin Kröger für Diogo Castro durch. Der vernaschte erst seinen Gegenspieler und hämmerte dann die Kugel ins Tor. "Das macht er natürlich überragend", staunte auch Heitmann nicht schlecht. Und nur zwei Minuten später erhöhte Kröger nach Flanke von Kapitän Philipp Ressler auch schon auf 2:0 (23.). Und auch für Drensteinfurts Übungsleiter Kai Pfaff kamen die Tore etwas überraschend: "Wir haben in den ersten 45 Minuten viel zu hektisch Fußball gespielt. Herbern hat echt Tempo gemacht und uns unter Druck gesetzt."
Sondermann setzt mit etwas Glück den Schlusspunkt
Die Gäste brauchten kurz, um die Gegentreffer zu verarbeiten, kamen dann aber zurück ins Spiel. Und noch vor der Pause gelang ihnen auch der überfällige Anschlusstreffer. Maximilian Rolf und David Mangold spielten eine Ecke kurz aus. Die Stewwerter bekamen keinen Druck auf die Kugel, sodass Mangold unbedrängt auf den in der Mitte freistehenden Jona Pascal Spigiel flanken durfte, der aus kurzer Entfernung zum 1:2 einnickte (41.). Nach dem Seitenwechsel zeigten dann die Stewwerter, dass sie nicht nur Tore schießen, sondern auch ein bisschen kicken können. Die Kugel lief auf beiden Seiten deutlich flüssiger, ehe Ressler mit einem äußerst ansehnlichen Schuss aus der zweiten Reihe den alten Abstand für die Gastgeber wiederherstellte (57.).
"Dann haben wir auf ein 3-4-3 umgestellt, was wir so noch nie gespielt haben, um einfach mehr Wucht nach vorne zu kriegen", so Heitmann. Das Risiko zahlte sich aus. Erneut brachte Spigiel die Spannung zurück auf den Rasen (68.). Und dann nahm die Partie so richtig an Fahrt auf. Die Drensteinfurter hatten zahlreiche Chancen, um endgültig den Deckel aufs Spiel zu machen. Castro oder auch Ressler verpassten jedoch die Vorentscheidung. Aber auch die Herberner tauchten immer wieder vor Drensteinfurts Keeper Linus Brüse auf. Und in der 88. Spielminute war es dann auch soweit. Sondermann legte sich einen Freistoß zurecht und setzte mit einem Schuss unter der Mauer her auf den Überraschungseffekt. Und das klappte auch hervorragend, weil Kröger die Kugel dazu noch unhaltbar für seinen Schlussmann abfälschte.
Trotz der ärgerlichen Schlussphase zog Pfaff ein positives Fazit: "Ich bin mit der Leistung zufrieden. In den letzten fünf Spielen haben wir drei Mal gewonnen, einmal unentschieden gespielt und einmal verloren. Darauf können wir aufbauen." Heitmann war ebenfalls nicht unzufrieden: "Das ganze Wilde am Ende hätte ich nicht gebraucht, aber den Punkt nehmen wir gerne mit. Wir wollten eine andere Intensität auf den Platz bringen und das haben wir geschafft."
SV Drensteinfurt - SV Herbern II 3:3 (2:1)
Tore: 1:0 Castro (21.), 2:0 V. Kröger (23.),
2:1 Spigiel (41.), 3:1 Ressler (57.),
3:2 Spigiel (68.), 3:3 Sondermann (88.)