Kreisliga A2 - Anschwitzen
Aasee paukt und besteht die Prüfung
Von Pascal Bonnekoh
(01.11.24) Bei BW Aasee rennen seit jeher zahlreiche Studierende umher. Da greift man dann auch selbstverständlich auf Metaphern zurück, wenn man versucht, die eigene Misere zu erklären. Und die Blau-Weißen befanden sich in einer außerordentlichen Misere. Nach dem zehnten Spieltag war man plötzlich abgeschlagenes Schlusslicht. Die Studententruppe zog daraus ihre Lehren und katapultierte sich mit zwei Siegen auf einen Nichtabstiegsplatz.
"Bis vor dem Altenberge-Spiel war bei uns irgendwie klassisch der Wurm drin. Alles hat nicht so ganz geklappt. Ein Mannschaftskollege hat es ganz gut ausgedrückt. Wir als Studententruppe sind unvorbereitet zur Klausur gegangen und haben die dann natürlich nicht bestanden. Zur nächsten Klausur sind wir wieder unvorbereitet gegangen und haben uns dann gewundert, dass das gleiche Ergebnis dabei rauskam", erzählt Aasees Torhüter Leon Berkemeyer. Die Klausuren stehen hier natürlich für die Spiele. Die Blau-Weißen stolperten so ein wenig von Niederlage zu Niederlage, ohne genau zu wissen, wo eigentlich die Probleme liegen. An sich kickte man immer ordentlich mit. Nur es gab halt selten Punkte oder wie man an der Uni sagt: Credit Points.
"Da muss ich Luca und Costa sehr loben"
"Vor dem Altenberge-Spiel haben wir uns dann zusammengesetzt und gesagt, dass es so nicht weitergehen kann. Bis zu diesem Zeitpunkt standen wir immer sehr defensiv und haben gewartet, was der Gegner so macht. Jetzt spielen wir endlich wieder Vollgas-Aasee-Fußball. Das liegt uns doch etwas mehr, wie man in den letzten beiden Spielen gesehen hat", so Berkemeyer. Zunächst gewannen die Blau-Weißen bei Fortuna Schapdetten mit 4:2. Am vergangenen Spieltag haben sie den Ball dann aber komplett aus dem Park gehauen. GW Amelsbüren reiste als Tabellendritter zum Aasee und holte sich dort eine verdiente Niederlage ab.
"Wir haben Amelsbüren so ein bisschen überrascht. Die sind nicht so richtig damit klar gekommen, dass wir die hoch angelaufen sind. Da hat man aber auch gemerkt, dass bei uns die Stimmung passt. Wir ziehen uns alle hoch und pushen uns gegenseitig. Das tut gut, um da unten rauszukommen", berichtet der Schlussmann. Dazu sei gesagt, dass sich die Mannschaft Aasees in der jüngeren Vergangenheit extrem verändert hat. 2023 ist man aus der Bezirksliga abgestiegen. Den langjährigen Coach André Kuhlmann hat es zur SG Telgte verschlagen und auch zahlreiche Leistungsträger haben sich neue Vereine gesucht. Mit dem Wandel kam dann auch eine Verjüngung des Kaders.
"Der Abstieg hat sich über die Jahre etwas angedeutet. Durch Corona konnten wir uns ein paar Mal retten. Sonst hätten wir vielleicht schon früher den Gang runter gemacht. Man kann nicht leugnen, dass wir im Anschluss ein bisschen an Qualität verloren haben. Jetzt haben wir aber viele junge Leute dazubekommen, teilweise sogar Spieler bei uns aus der Jugend. Das war bei Aasee vorher nie der Fall", erkennt Berkemeyer eine positive Entwicklung. Wichtiger Bestandteil dieses Wegs ist Coach Luca Cordes und Aasee-Urgestein Costa Rulle als Co-Trainer. "Die Stimmung ist deutlich besser geworden. Und auch als die Ergebnisse nicht stimmten, ist die Stimmung nie gekippt. Da muss ich Luca und Costa sehr loben."
Lange sah es nach meiner nächsten Pleite aus, in letzter Sekunde bin ich dann aber doch noch pfeilschnell an Alberslohs Kapitän Ole Lenze vorbeigezogen. Dank zwei exakter Treffer bei den Heimspielen von GS Hohenholte und dem SC Nienberge habe ich den zwölften Spieltag mit 6:4 für mich entschieden und in der Gesamtrechnung auf 37:45 verkürzt. Juchhu!
Anschwitzen, der 13. Spieltag
SV Herbern II - BW Aasee (Sonntag, 13:00 Uhr)
BW Aasee ist zurück im Geschäft. Und an diesem Wochenende kann man gleich den nächsten Hops machen. Bei einem Sieg könnte man mit Platz zehn gleichziehen. Dazu spielen die beiden Teams unter den Blau-Weißen auch noch gegeneinander. Jetzt eine kleine Serie starten und schwupps sind die Abstiegssorgen noch vor Weihnachten schon wieder vergessen. Das gilt für den SV Herbern II jedoch ebenfalls. Und die Herberner haben dafür auch noch den perfekten Spielplan. Mit BW Aasee, dem VfL Senden II und Fortuna Schapdetten hat man gleich drei direkte Duelle vor der Nase. Gewinnt man mindestens zwei dieser Spiele geht es in ruhigen Gewässern in die Winterpause.
Berkemeyer: Da entscheidet sich so ein bisschen, ob wir eine Serie starten können oder nicht. Ich habe aber ein echt gutes Gefühl, dass das ein Vollgas-Aasee-Tag wird. Ich glaube, das wird sehr torreich vonstattengehen. 2:5
Heimspiel-Tipp: 2:2
Davaria Davensberg - SC Nienberge (Sonntag, 14:15 Uhr)
Davaria Davensberg verlangsamte mit dem Unentschieden gegen die SG Selm den Absturz in Richtung Abstiegsplätze zumindest ein wenig. Tabellarisch geht es seit dem fünften Spieltag jedoch beinahe ausschließlich nach unten. Damals machte man es sich noch auf dem sechsten Platz gemütlich. Inzwischen ist man nur noch vier Punkte von den Abstiegsrängen entfernt. Die Pille will aktuell einfach nicht ins gegnerische Tor. Der SC Nienberge ist wiederum feuchtfröhlich unterwegs. In den vergangenen drei Partien schoss man zehn Buden. Gegen den SV Herbern II und GW Albersloh wurde es recht deutlich und beinahe schlug man auch den 1. FC Gievenbeck II. Viel spricht für den SCN, der Davensberger Rasen hat zu dieser Jahreszeit allerdings seine eigenen Regeln.
Berkemeyer: Mein alter Mannschaftskollege Bene (Benedikt Raddatz, Anm.d.Red.) spielt bei Davensberg. Ich gönne denen ein 2:2. Nienberge ist schon echt gut.
Heimspiel-Tipp: 1:2
Saxonia Münster - SG Selm (Sonntag, 14:30 Uhr)
Saxonia Münster ist aus der oberen Tabellenhälfte scheinbar nicht mehr wegzubekommen. In der bisherigen Saison standen die Saxonen noch kein einziges Mal unter Platz acht. Das ist und bleibt einfach eindrucksvoll, wenn man bedenkt, wo die Kanalkicker herkommen. Dementsprechend geht man auch in das Duell mit den kriselnden Selmern als Favorit. Man darf gespannt sein, wie wohl sich die Saxonen in dieser neuen Rolle fühlen.
Berkemeyer: Ich hoffe auf ein 2:1 für Saxonia. Selm ist mit uns unten drin.
Heimspiel-Tipp: 3:2
SV Bösensell - SV Drensteinfurt (Sonntag, 14:30 Uhr)
Der SV Drensteinfurt hat sich ähnlich spektakulär wie die Blau-Weißen vom Aasee aus dem Tabellenkeller geschossen. Satte zehn Punkte ergatterte man in den vergangenen fünf Spielen. Und dazu hat man gegen GW Amelsbüren bewiesen, dass man auch die Großen der Liga ärgern kann. Jetzt gilt es, diese Leistungen konstant auf die Platte zu bringen. Andernfalls könnte die Hinrunde ein bitteres Ende nehmen. Immerhin ist man nicht nur an diesem Sonntag beim äußerst formstarken SV Bösensell zu Gast, sondern muss in zwei Wochen auch noch nach Gievenbeck. Zwischendurch steht außerdem das Nachbarschaftsduell mit GW Albersloh an. Richtungsweisende Tage stehen den Stewwertern bevor.
Berkemeyer: Bösensell hat eine gute Defensive. 1:0
Heimspiel-Tipp: 3:0
TuS Altenberge - Fortuna Schapdetten (Sonntag, 15:00 Uhr)
Der TuS Altenberge macht das, was ein Aufstiegsaspirant eben so macht: Gewinnen. Zuletzt siegte man zwar häufig nur knapp, in letzter Instanz dann aber eben doch souverän. Das sind alles andere als gute Aussichten für die Fortunen. Drei Niederlagen gegen die direkte Konkurrenz hagelte es zuletzt. Die einstig komfortable Tabellensituation ist dahin. Und bis Weihnachten wird das Programm nicht unbedingt leichter. Auch mit GW Amelsbüren und dem SV Bösensell wird man sich noch messen müssen. Einzig die Partie gegen den SV Herbern II dürften die Buchmacher als ein Duell auf Augenhöhe sehen. Es bahnt sich ein dramatischer Herbst für die Fortunen an.
Berkemeyer: Altenberge ist richtig gut. Das wird ein 4:0.
Heimspiel-Tipp: 3:0
GW Albersloh - BW Ottmarsbocholt (Sonntag, 15:00 Uhr)
Das Kellerduell schlechthin. Punktgleich belegen GW Albersloh und BW Ottmarsbocholt die Abstiegsränge. Einzig die Tordifferenz trennt die beiden Teams. Die spricht dafür eine ziemlich deutliche Sprache. Die Blau-Weißen haben beinahe doppelt so viele Gegentore kassiert wie die Grün-Weißen und gleichzeitig nur vier Tore mehr geschossen. Das deckt sich auch so ziemlich mit dem allgemeinen Eindruck der beiden Teams. Albersloh macht es stets spannend, belohnt sich nur nicht. Bei Ottmarsbocholt ist hingegen eigentlich immer was los. Das Resultat ist jedoch das gleiche. Für den so wichtigen Erfolg muss also eine Truppe der anderen Truppe ihre Spielweise aufzwängen. Entweder wird's turbulent und die Blau-Weißen setzen sich durch oder die Grün-Weißen machen die eine Bude zum genau richtigen Zeitpunkt und schleppen den Dreier über die Linie.
Berkemeyer: Die sollen mal schön 1:1 spielen.
Heimspiel-Tipp: 2:3
GW Amelsbüren - VfL Senden II (Sonntag, 15:00 Uhr)
GW Amelsbürens Coach André Frankrone sah die Niederlage bereits auf sich zukommen. Die knappen Erfolge gegen BW Ottmarsbocholt und den SV Drensteinfurt waren bereits nicht gerade das Gelbe vom Ei. Ähnlich sah dann auch das Spiel bei BW Aasee aus, nur dass dieses Mal die Grün-Weißen nicht unbeschadet davonkamen. Mit dem VfL Senden II kommt es jetzt zum vierten Aufeinandertreffen in Folge mit einer Mannschaft aus dem unteren Regal. Die Amelsbürener müssen dringend zu alter Stärke zurückfinden, wenn man gegen die zuletzt wieder stärker werdenden Sendener gewinnen möchte.
Berkemeyer: Amels schafft den Turnaround. 2:0.
Heimspiel-Tipp: 3:2
1. FC Gievenbeck II - GS Hohenholte (Sonntag, 17:00 Uhr)
Mit einem richtig schönen Duell beschließen wir den 13. Spieltag. Platz zwei empfängt Platz sechs. Der 1. FC Gievenbeck II strauchelt aktuell allerdings ein wenig. Auf einen Sieg folgte zuletzt stets die Ernüchterung. Nach dieser Regel würde jetzt wieder ein Dreier anstehen, nachdem man am vergangenen Wochenende so gerade noch einen Punkt aus Nienberge entführt hat. GS Hohenholte ist allerdings alles andere als Laufkundschaft, auch wenn die Gelb-Schwarzen in dieser Spielzeit noch so ihre Probleme haben.
Berkemeyer: Das wird Gievenbeck gewinnen. 2:1
Heimspiel-Tipp: 1:1