Kreisliga A2
Kein Beinbruch, aber auch kein Befreiungsschlag
Von Pascal Bonnekoh
(04.11.24) Im direkten Duell hatten der SV Herbern II und BW Aasee die große Chance, ein paar Punkte im Kampf gegen den Abstieg gutzumachen. Mit dem 2:2 (0:1) in Herbern konnte dann jedoch niemand so wirklich viel anfangen.
Der Abstand zwischen Platz 16 und Platz sieben beträgt aktuell nur sechs Zähler. Und in genau diesem Haifischbecken tummeln sich die Herberner und die Blau-Weißen. "Das Ergebnis geht für beide in Ordnung. Beide kommen allerdings nicht so ganz von der Stelle. Mit zwei Punkten mehr hätten wir uns ein gutes Stück nach vorne schieben können. Das wird für viele Mannschaften eine lange und enge Saison werden", erzählte Aasees Trainer Luca Cordes. Dafür lässt sich aber auch festhalten, dass es für beide Teams aktuell bergauf geht. Aasee ist nach einem katastrophalen Saisonstart seit drei Spielen ungeschlagen und der SVH hat sogar seit vier Wochen nicht verloren.
Verrückte Schlussphase
Die Partie an sich war dennoch eher enttäuschend. "Es war kein gutes Fußballspiel. Wir haben uns etwas mehr aufs Kontern beschränkt und Herbern II hat viel über lange Bälle gemacht", so Cordes. Eine der Blau-Weißen Umschaltsituationen führte umgehend zum Erfolg. Jannik Ribbers schloss nach einem Konter zum 1:0 für die Gäste ab (14.). Und dann wurde es plötzlich wild. Erst kratzte Can Atalan einen Abschluss von Simon Schäfer so gerade noch von der Linie, ehe auf der anderen Seite Silas Karl Manuel Rocha Hegmanns gleich zwei hochklassige Möglichkeiten liegen ließ. "Da hatten wir Glück, dass es nicht 0:2 stand. Ab der 30. Minute hatten wir eine ordentliche Druckphase, allerdings ohne wirklich zwingende Torchancen. Das hielt bis in die zweite Halbzeit an, wobei Aasee auch ständig über Konter gefährlich war", berichtete Herberns Trainer Daniel Heitmann.
Immer wieder flog das Spielgerät entweder über lange Einwürfe, Eckbälle oder Freistöße hoch in den Blau-Weißen Sechzehner. Aber erst in der Schlussphase bekamen die Gastgeber die Kugel auch mal über die Linie gedrückt. Zunächst traf Schäfer nach einem Eckball zum Ausgleich (80.), ehe nur drei Minuten später Semih Gün nach einem Freistoß den Ball zur Herberner Führung ins Tor stocherte. "Wir haben uns etwas zu weit hinten reindrängen lassen. Wir hatten zu wenig Entlastung nach vorne. Irgendwann musste das 1:1 fallen. Zum Glück sind wir noch zurückgekommen", sagte Cordes.
In der fünften Minute der Nachspielzeit kloppten die Blau-Weißen einen Freistoß von Höhe der Mittellinie in Richtung Herberner Kasten. Alle Akteuren warfen rein, was sie noch im Tank hatten. Wer das Spielgerät dann endgültig im Tor versenkte, lässt sich nicht so wirklich beantworten. Zugeschrieben bekam den Treffer Fabian-Andreas Siebert. Trotz des späten Rückschlags, war auch Heitmann nicht gänzlich unzufrieden: "Der Zeitpunkt ist natürlich sehr ärgerlich. Gerade Zuhause hatten wir uns schon mehr erhofft. Über 90 Minuten war es aber schon ein faires Ergebnis. Wir haben einen direkten Konkurrenten auf Abstand gehalten. Das ist kein Beinbruch. Vor dem Spiel hätte ich ein Unentschieden aber nicht unbedingt unterschrieben."
SV Herbern II - BW Aasee 2:2 (0:1)
Tore: 0:1 Ribbers (14.), 1:1 Schäfer (80.),
2:1 Gün (83.), 2:2 Siebert (90.+5)