Kreisliga A2
Vergebener Strafstoß als Knackpunkt
Von Pascal Bonnekoh
(01.12.24) Der SV Herbern II stand nach zuletzt komplizierten Wochen am Rande einer Überraschung. Kurz vor der Halbzeit erspähte der Unparteiische ein Handspiel im Amelsbürener Sechzehner und zeigte auf den Punkt. Die Herberner ließen jedoch nicht nur den Strafstoß ungenutzt liegen, sondern kassierten kurz darauf auch noch das 0:1. Die Grün-Weißen legten nach der Halbzeit nach und schaukelten im Anschluss den 2:0 (1:0)-Auswärtserfolg nach Hause.
Zu Beginn der Partie machten die Gastgeber vieles richtig. Mit ihrem hohen Pressing setzten sie die Gäste immer wieder unter Druck und ließen damit die sonst so gefährliche Offensive der Amelsbürener kaum zur Entfaltung kommen. Das musste auch Gästecoach André Frankrone neidlos so anerkennen: "In den ersten 35 Minuten war Herbern die bessere Mannschaft. Die waren aggressiver und agiler. Wir hatten wenig Ideen, um hinten rauszukommen. Großartige Chancen gab es aber links und rechts nicht wirklich." Dafür wurde es umso turbulenter, je näher die Halbzeitpause rückte.
Krysiak vergibt, Schachtrup trifft
Zunächst fing Emmanuel Boryor einen zu kurz geratenen Rückpass ab und marschierte allein auf Herberns Schlussmann Timo Zurloh zu. Boryor schloss aber nicht selber ab, sondern suchte den Querpass zum mitgelaufenen Niklas Thewes, der die Kugel aus kurzer Entfernung über die Linie bugsierte. Das Tor zählte jedoch nicht, da sich Thewes zum Zeitpunkt des Abspiels wohl im Abseits befand. "Das sind Geschenke, die man anders ausspielen muss. Man darf dem Schiedsrichter gar nicht erst die Möglichkeit geben, einzugreifen", so Frankrone. Nur wenige Momente später flog auf der anderen Seite Amelsbürens Abwehrchef Patrick Gockel die Kugel an die Hand. Robin Krysiak nahm sich der Verantwortung an, scheiterte jedoch an Lukas Wünnemann.
"Wenn wir den Elfmeter machen und uns für unsere Energie belohnen, hätte uns das weiter gepusht. Stattdessen haben wir kurz vor der Pause den Gegentreffer kassiert", ärgerte sich Herberns Trainer Daniel Heitmann. In der 45. Spielminute schlug Boryor eine Ecke scharf auf den ersten Pfosten, wo Jan Hendrik Möller hoch stieg und zum Kopfball ansetzte. Sein Abschluss knallte zwar noch ans Torgehäuse, im Nachfassen war aber Tim Schachtrup zur Stelle. Und nur sieben Minuten nach Wiederbeginn traf Möller nach feiner Vorarbeit von Thewes auch schon zum 2:0.
Frankrone: "Das wird noch eine spannende Saison"
"Das war mental natürlich sehr hart in unserer aktuellen Phase. Wir haben trotzdem nie aufgesteckt. Uns ist etwas die Effizienz abhanden gekommen. Hätten wir ein Tor gemacht, hätten wir die Energie gehabt, um auf alles zu gehen. Das haben wir leider nicht geschafft. Dennoch war das ein ganz anderes Auftreten als noch gegen Schapdetten oder in der zweiten Halbzeit gegen Senden. Auch wenn es keine Punkte gab, was ohnehin bockschwer war gegen einen starken Gegner, war das ein sehr guter Schritt", fand Heitmann trotz der Niederlage ein durchaus positives Fazit.
Nach einigen Wechseln auf beiden Seiten flachte die Partie so ein wenig ab. Etwas mehr Kaltschnäuzigkeit hätte sich Frankrone in dieser Phase zwar gewünscht, insgesamt war aber auch er zufrieden: "Hintenraus ist der Sieg verdient. Wir hätten das Ergebnis auch noch höher schrauben können. Für uns ist der Erfolg aber einfach geil. Wir haben es geschafft, oben nochmal ein bisschen ranzukommen und können jetzt entspannt in die Winterpause gehen. Das wird noch eine spannende Saison."
SV Herbern II - GW Amelsbüren 0:2 (0:1)
Tore: 0:1 Schachtrup (45.), 0:2 Möller (52.)