Kreisliga A2
"Ich hätte lieber 0:15 verloren"
Von Pascal Bonnekoh
(05.12.24) In einem insbesondere im zweiten Durchgang rasanten Spiel gewann GS Hohenholte Zuhause das Derby gegen den SC Nienberge mit 3:1 (1:0). All das wurde allerdings schnell zur Nebensache, als sich Malte Heller in der Nachspielzeit äußerst schwer verletzte.
Bei einem unglücklichen Zusammenprall brach sich Heller das Wadenbein sowie das Sprunggelenk und riss sich mehrere Bänder. Noch in der gleichen Nacht wurde er operiert, ehe in der kommenden Woche eine weitere Operation ansteht. Weitere Details ersparen wir euch mal lieber. Die Worte seines Coaches Johannes Frieling sagen ohnehin genug aus: "Das waren Bilder, die ich so in meinem ganzen Leben noch nicht erlebt habe. Das brauch man nicht. Ich hätte lieber 0:15 verloren, als diese Verletzung hinzunehmen. Malte ist ein junger Sportstudent, der jetzt erstmal knapp ein Jahr kein Sport machen kann. Da war alles andere völlig nebensächlich." Das sah auch Hohenholtes Trainer Joel Oberbeck so: "So etwas wünscht man niemandem. Wir hoffen auf eine schnelle Genesung und wünschen gute Besserung. Da wird Fußball zur Nebensache." Dem schließen wir uns natürlich an und wünschen ebenfalls eine gute Besserung!
"Überragender Laufweg" von Kötter
Dennoch wollen wir auch ein wenig übers Sportliche reden. Die Gelb-Schwarzen präsentierten sich im ersten Durchgang in herausragender Verfassung und setzten die Gäste früh unter Druck. "Wir waren in der ersten Halbzeit deutlich besser und hatten die klareren Chancen", erzählte der Hohenholter Übungsleiter. Marvin Niehoff scheiterte zunächst zwar noch am Lattenkreuz, in der 34. Spielminute schoss Ivo-Mario Kötter die Hausherren aber zur verdienten Führung. "Das war ein überragender Laufweg. Als Linksverteidiger ist er über den gesamten Platz gerannt", lobte Oberbeck den Torschützen.
"In der ersten Hälfte waren wir unterirdisch. Mit Glück sind wir nur mit einem 0:1 in die Kabine gekommen. In der zweiten Halbzeit wurde es dann aber deutlich besser. Und nach dem 1:1 waren wir dran. Wir hatten unsere Chancen und auch die zahlreichen Zuschauer haben nochmal ordentlich Stimmung reingebracht", so Frieling. In der 59. Spielminute fand ein Distanzschuss von Pascal Fischer seinen Weg über den Hinterkopf von Jan-Malte Oberbeck etwas glücklich ins gegnerische Tor. Plötzlich brannte es auf beiden Seiten. Beide Teams agierten fortan mit offenem Visier und gingen voll auf Sieg. Nachdem Max Breul gleich zwei gute Nienberger Chancen liegen ließ, kippte die Partie zu Gunsten der Hausherren.
Auch Sprem muss unters Messer
Erst traf Lutz Marquardt nach ansehnlicher Vorarbeit von Frederik Luke, Mario Boonk und Bendik Nils Fechner, der die Kugel schlussendlich zum Torschützen brachte, zur erneuten Gelb-Schwarzen Führung (85.), ehe nur drei Minuten später Fechner auch das 3:1 von Mario Boonk vorbereitete. "Wir freuen uns natürlich, dass wir die drei Punkte Zuhause geholt haben. Das 3:1 klingt aber deutlicher als es nachher war. Damit haben wir unser Ziel erreicht. Wir wollten aus den letzten beiden Spielen sechs Punkte holen. Mit jetzt 25 Punkten kann man das erste halbe Jahr auch halbwegs zufrieden hinter sich lassen", resümierte Oberbeck.
Die Nienberger müssen tatsächlich noch ein letztes Mal ran, bevor dann auch für sie offiziell die Winterpause ansteht. An Fußball wird aktuell aber wohl niemand so wirklich denken. Denn neben Heller tauchte plötzlich auch Maurizio Sprem im Krankenhaus auf. Bereits in den Anfangsminuten der Partie brach er sich die Nase, ohne das zunächst jedoch als wirklich dramatisch wahrgenommen zu haben. Auch Sprem wird also kommende Woche unters Messer kommen. So einen Abend brauch wahrlich niemand...
GS Hohenholte - SC Nienberge 3:1 (1:0)
Tore: 1:0 Kötter (34.), 1:1 Fischer (59.),
2:1 Lu. Marquardt (85.), 3:1 M. Boonk (88.)