Gievenbeck II kann auch Defensive

Von Pascal Bonnekoh

(10.03.25) Der 1. FC Gievenbeck II hat aus der vergangenen Woche gelernt. Gegen Fortuna Schapdetten sah das Spiel nach vorne zwar schon sehr gut aus, mit der eigenen Defensivleistung war man beim 4:4 aber natürlich überhaupt nicht zufrieden. Genau da hat man dann beim Verfolgerduell gegen GW Amelsbüren angesetzt und das mit Erfolg. Bei den sonst so offensivstarken Grün-Weißen kassierten die Möwen keinen einzigen Gegentreffer und da man selbst zwei Buden machte, gewann man folglich mit 2:0 (1:0).

"Gegen Schapdetten haben wir offensiv ein brutal gutes Spiel gemacht, unsere Defensivarbeit aber vernachlässigt. Heute wollten wir defensiv deutlicher stabiler stehen. Wir haben die mit Abstand beste Trainingswoche seit ganz langer Zeit hinter uns", erzählte Gievenbecks Coach Patrick Hartung nach Abpfiff. Die Kombination daraus machte schlussendlich den Unterschied aus. Denn während Niklas Thewes und Marius Klönne die ersten Grün-Weißen Chancen liegen ließen, nutzten die Gievenbecker ihre erste Möglichkeit umgehend eiskalt aus.

Hartung: "Das war ein kleines Geschenk"

In der 13. Spielminute eroberten die Amelsbüren am eigenen Sechzehner die Kugel. Mit dem Ball am Fuß präsentierten sich die Hausherren dann jedoch etwas zu nachlässig, sodass das Gegenpressing der Gievenbecker voll zuschlug. Über Tom Stoffmehl und Nico Bertels fand das Spielgerät seinen Weg zu Dennis Medvedev, der zur Gievenbecker Führung einschob. "Das war ein kleines Geschenk, aber wir haben es auch gut gemacht. Wir waren wacher und haben uns im Zweikampf den Ball geholt. Das haben wir dann auch so durchgezogen. Wir waren in den wichtigen Momenten etwas giftiger und hatten ein bisschen mehr Gier drin", lobte Hartung seine Schützlinge.

Noch hatte seine Truppe aber ordentlich Arbeit vor der Brust. Im Laufe des ersten Durchgangs schlug Tim Brünnemann zwei gefährliche Flanken in den Sechzehner, die aber keinen passenden Abnehmer fanden. Kurz vor der Halbzeit chippte Moritz Leisgang die Kugel zu Thewes. Wegen einer Abseitsposition beendete der Unparteiische den vielversprechende Angriff aber frühzeitig. "Ich weiß nicht, ob er im Abseits stand, aber warum schießen wir nicht einfach mal aus 18 Metern. Wir haben oft die falsche Entscheidung getroffen und mir hat die letzte Konsequenz gefehlt", monierte Amelsbürens Trainer André Frankrone. Die Gastgeber blieben aber auch nach der Pause dran. Die beiden eingewechselten Patryk Niemyt und Sebastian Hübener versuchten es, aber auch sie scheiterten.

Frankrone: "Wir sterben an Schönheit im Aufbauspiel"

"Zwischen der 45. und 55. Minute musste Gievenbeck die Phase überstehen. Dann ziehen wir das Foul an Medvedev, aber viel zu spät", so Frankrone. Den fälligen Freistoß versenkte Stoffmehl im Torwarteck (56.). "Dann sind wir weiter angelaufen und haben es im 3-5-2 viel mit langen Bällen probiert. Hübener und Klönne hatten nochmal Kopfballchancen. Gievenbeck hatte aber auch Möglichkeiten, den Dritten zu machen. Wenn man sieht, dass wir die gleichen Fehler wie in den letzten Wochen gemacht haben, haben wir die Niederlage verdient. Wir sterben an Schönheit im Aufbauspiel und vorne lassen wir viel zu viel liegen. Insgesamt war es ein recht ausgeglichenes Spiel, aber wenn die zwei Tore machen, haben die es dann auch verdient. Wir müssen gucken, dass wir schnell in den Tritt kommen. Es besteht die Gefahr, dass alles ein bisschen gleichgültig wird", resümierte der Amelsbürener Übungsleiter.

Die Gievenbecker klopfen wiederum dank des Sieges oben wieder vorsichtig an. Jegliche Kampfansagen spart sich Hartung aber: "Wir sind froh, dass wir ein gutes Spiel gemacht haben und viele der Jungs zurückkommen. Das war eine sehr erwachsene Leistung, obwohl wir keine Unterstützung von oben hatten. Jetzt wollen wir nächste Woche nachlegen."

GW Amelsbüren - 1. FC Gievenbeck II     0:2 (0:1)
Tore: 0:1 Medvedev (13.), 0:2 Stoffmehl (56.)