Kreisliga A2
Kleine Schapdettener Verschnaufpause
Von Pascal Bonnekoh
(16.03.25) Der Rückrundenauftakt Fortuna Schapdettens erinnert viel mehr an einen Gang durch einen Freizeitpark als an einen sportlichen Wettbewerb. Auf einen Grün-Weißen Freefall-Tower folgte eine Runde Wilde Gievenbecker Maus sowie eine Fahrt in der Davensberger Wildwasserbahn. An diesem Sonntag stand dann die dringend benötige Verschnaufpause an. Überraschend unspektakulär gewannen die Fortunen bei Saxonia Münster mit 2:0 (1:0). Das heißt aber sicherlich nur, dass es in der kommenden Woche wieder umso verrückter zugehen wird.
Dabei provozierten die Fortunen den etwas ruhigere Spielverlauf bewusst. "Wir haben dem Gegner seine Hälfte komplett überlassen. Wir sind erst ab der Mittellinie ins Pressing gegangen. Das hat hervorragend geklappt. Saxonia hatte zwar etwas mehr den Ball, die klareren Chancen lagen aber bei uns", freute sich Schapdettens Trainer Frank Averesch über die gelungene taktische Umstellung. Er weiß nämlich auch, dass vorne notfalls immer mal was vom Laster fällt. Immerhin rennen da unter anderem so Jungs wie Mats Lengers, Patrick Heumann oder Simon Stüper rum.
"Man hat wieder gesehen, wie viel Potential in der Mannschaft steckt"
Und wer, wenn nicht Lengers, schoss die Fortunen natürlich früh in Front. Nach einer Flanke von Chris Bendig scheiterte Stüper zwar zunächst an Saxonias Torwart Ben Koppelmann, Lengers war im Nachfassen aber zur Stelle (15.). Und Lars Bunge hätte kurze Zeit später beinahe auch noch direkt das 2:0 nachgelegt. Seine Volleyabnahme knallte jedoch vom Querbalken zurück ins Spiel. Die Saxonen taten sich hingegen schwer, einen Weg durch das dichte Schapdettener Abwehrbollwerk zu finden. "Ich fand uns gar nicht so schlecht, Schapdetten hat es aber gut gemacht. Die haben uns das Leben echt schwer gemacht", sagte Saxonias Trainer Frederik Isselhorst.
Münsteraner Torchancen waren wahrlich Mangelware. Und als Kapitän Niels Kuhlmann in der Schlussphase dann auch noch die Ampelkarte sah (79.), stachen die Gäste ein weiteres Mal entscheidend zu. Lengers hat zwar offiziell das Tor bekommen, laut Averesch war aber entweder ein Saxone oder Heumann zuletzt am Ball. "Das nehmen wir gerne so mit, egal wer das Tor gemacht hat", so Averesch. Hat er dann auch wieder Recht. Ein, zwei Tore mehr wären seiner Meinung nach aber sogar auch noch drin gewesen. "Man muss das Ding höher gewinnen. Wir sind mit dem Sieg aber natürlich sehr zufrieden. Man hat wieder gesehen, wie viel Potential in der Mannschaft steckt. Wir rufen es nur oft nicht ab. Heute hat die Mannschaft mich aber positiv überzeugt. Wir haben uns an die taktische Marschroute gehalten, standen hinten gut und haben nach vorne immer wieder Chancen kreiert."
Dementgegen dürfte damit für die Saxonen der Fehlstart in die Rückrunde perfekt sein. Isselhorst bleibt aber ganz entspannt: "Natürlich wünscht man sich immer einen Sieg, aber im Fußball entscheiden oft Kleinigkeiten. Wir müssen einfach weiter rational dran bleiben und aufpassen, dass wir unsere Leichtigkeit nicht verlieren. Die Erwartungen sind vielleicht ein wenig gestiegen, aber wir haben noch Themen, wo wir uns weiterentwickeln müssen. Da sind wir dran und gucken, was wir besser machen können."
Saxonia Münster - Fortuna Schapdetten 0:2 (0:1)
Tore: 0:1 Lengers (15.), 0:2 Heumann (80.)
Gelb-Rote Karte: Saxonias Kuhlmann (79./Foulspiel)