Kreisliga A2
Derbylust schlägt Abstiegsfrust
Von Pascal Bonnekoh
(07.04.25) Nach Antriebsgründen musste nicht lange gesucht werden. Für den VfL Senden II ging es um den ersten Sieg gegen den Nachbarn seit einer gefühlten Ewigkeit, während BW Ottmarsbocholt die Punkte deutlich nötiger hatte. Schlussendlich überwog aber die Derbylust den Abstiegsfrust deutlich. Die Sendener gewannen dank einer fulminanten ersten Halbzeit Zuhause mit 5:1 (4:0).
"Endlich. Wir haben ein paar Anläufe gebraucht, um dem Spiel endlich mal unseren Stempel aufzudrücken und nicht das Spiel zu spielen, was Ottmarsbocholt gerne möchte. Die ersten fünf, sechs Minuten waren die besten Minuten, die wir seit langem gespielt haben", war die Erleichterung Sendens Coach Phillipp Roberg deutlich anzuspüren. Schon vor dem 1:0 erspielten sich die Hausherren erste Möglichkeiten. Und in der fünften Spielminute war es dann soweit. Finn-Jakob van de Pol eröffnete den Sendener Torreigen nach einem abgefangenen Rückpass mit einem schönen Lupfer ins lange Eck. "Da hat man wieder seine ganze Klasse gesehen", lobte Roberg den Torschützen.
Schnetgöke: "Das war eine völlig verdiente Niederlage"
Die Gäste hatten die Chance, dem Sendener Offensivlauf Einhalt zu gebieten. Nach einem vergebenen Abschluss von Usama Khazneh nahm das Schicksal aber seinen Lauf. Vor allem van de Pol hatte richtig viel Spaß an dieser Partie. Innerhalb von nur vier Minuten machte er mit einem schnellen Doppelpack seinen lupenreinen Hattrick perfekt (27./30.), ehe kurz vor der Pause Florian Mersmann auch noch das 4:0 nachlegte (40.). "Wir haben uns etwas von unserer Linie abbringen lassen, aber dann zum perfekten Zeitpunkt das 2:0 gemacht. Das hat uns richtig gut getan. Wir haben deren Fehler konsequent ausgenutzt", so Roberg.
Der Coach war allerdings auch gewarnt. Vor ein paar Wochen verspielte man gegen die SG Selm beinahe eine 5:0-Führung. "Das hatten wir natürlich im Hinterkopf. Wir haben alle Sinne geschärft und ganz klar angesprochen, worauf es ankommt. Die zweite Halbzeit war dann von beiden Seiten aber nicht mehr so gut." Richard Schläger machte mit seiner Bude in der 57. Spielminute endgültig den Deckel drauf, ehe Gunnar Nacke immerhin der Ehrentreffer gelang (68.). "Das war eine völlig verdiente Niederlage. Insbesondere in der ersten Halbzeit war Senden deutlich besser und präsenter in den Zweikämpfen. Das muss man so zugeben. Wir haben die letzten drei Derbys gewonnen. Jetzt wollten die endlich mal einen Sieg holen. Bei uns hat die letzte Grundaggressivität gefehlt", resümierte Schnetgöke.
VfL Senden II - BW Ottmarsbocholt 5:1 (4:0)
Tore: 1:0 van de Pol (5.), 2:0 van de Pol (27.),
3:0 van de Pol (30.), 4:0 Mersmann (40.),
5:0 Schläger (57.), 5:1 Nacke (68.)