Bösensell patzt erneut

Von Pascal Bonnekoh

(04.05.25) Im Schlussspurt scheint dem SV Bösensell die Luft beziehungsweise das Personal auszugehen. Nach der vorangegangenen Niederlage gegen den SC Nienberge ließ man auch im Derby gegen GS Hohenholte wichtige Punkte im Kampf um die Meisterschaft liegen. Bei den Gelb-Schwarzen kamen die Bösenseller nicht über ein 2:2 (1:1) hinaus.

Bösensells Trainer Christian Hester wusste das Unentschieden jedoch schnell einzuordnen: "Wir können den Jungs nichts vorwerfen. Wir haben alles probiert, um das Ding nochmal umzudrehen. Wir hätten Altenberge gerne ein bisschen länger geärgert, aber damit ist der Zug abgefahren. Die zahlreichen individuellen Fehler der letzten Wochen haben uns das Genick gebrochen." Auch in diesem Spiel hatte der Tabellenzweite so seinen Anteil an den Gegentoren. Nachdem Henrik Wesberg nach einem Eckball früh zur Bösenseller Führung traf (2.), drehten die Hausherren die Partie rund um den Seitenwechsel.

"Das schafft nicht jeder gegen Bösensell"

Kurz vor dem Halbzeitpfiff schlugen die Gelb-Schwarzen eine letzte Flanke in den gegnerischen Strafraum. Dort ging Max Badengoth ins Kopfballduell mit Bösensells Schlussmann Florian Schmitz, dessen etwas zu kurz geratener Klärungsversuch genau auf Lutz Marquardts Birne landete, der zum 1:1 einköpfte (45.+2). "Ab der 20. Minute waren wir die spielbestimmende Mannschaft, ohne dass es aber viele Torchancen auf beiden Seiten gab. Der Ausgleich hat uns dann natürlich nochmal Auftrieb gegeben", berichtete Hohenholtes Trainer Joel Oberbeck. Sechs Minuten nach dem Pausentee war es dann Ferdinand Vogelsang, der nach einem Abstimmungsfehler in der Bösenseller Hintermannschaft das 2:1 besorgte.

Zu diesem Zeitpunkt war Bösensells Toptorjäger Gufäb Hatam längst verletzungsbedingt ausgewechselt worden. "Mit Hatam, Florian Bußmann, Nils Schröder und Timo Schröder haben uns vier Offensivspieler gefehlt, die sonst viel Wind reinbringen. Das schmerzt uns und können wir irgendwann als Truppe nicht mehr auffangen", so Hester. Nach dem zweiten Gegentreffer bekamen die Bösenseller aber ihren zweiten Frühling. "Wir haben zwar erst nicht viel kreiert, aber viel investiert. Wir sind viel gelaufen und haben viel probiert." Die Bude zum 2:2 kam dennoch eher zufällig zustande. Nach einer Ecke flog die Kugel zu Jan Guddorf, dessen Abschluss Hannes Volbracht unhaltbar abfälschte (82.). "Bösensell wollte und musste. Wir sind leider etwas passiv geworden. Das Spiel wurde ziemlich hektisch. Wir hatten keine Kontrolle mehr", sagte Oberbeck. Währenddessen bekamen die Gäste sogar noch eine weitere Aktion. Einen Freistoß Oliver Mersmanns parierte Hohenholtes Keeper Christian Thier jedoch.

"Insgesamt ist das 2:2 leistungsgerecht. Das geht so vollkommen in Ordnung, auch wenn das für uns ergebnistechnisch natürlich zu wenig ist. Für heute müssen wir damit aber irgendwie zufrieden sein. Der Einsatz und der Kampf der Jungs stimmte auf jeden Fall", resümierte Hester. Oberbeck fand trotz des späten Gegentreffers ebenfalls ein positives Fazit: "Ein geiles Derby. Das war seit langem mal wieder ein wirklich gutes Spiel von uns, auch wenn das leidige Thema Torchancen wieder dabei war. Im Endeffekt haben wir aber zwei Tore gemacht und lange geführt. Das schafft nicht jeder gegen Bösensell."

GS Hohenholte - SV Bösensell     2:2 (1:1)
Tore: 0:1 Wesberg (2.), 1:1 Lu. Marquardt (45.+2),
2:1 Vogelsang (51.), 2:2 Volbracht (82.)