Viertes Heimspiel ohne Gegentor

Von Pascal Bonnekoh

(05.05.25) Der SC Nienberge kommt zum genau richtigen Zeitpunkt in Fahrt. Während sich im Tabellenmittelfeld gegenseitig die Punkte weggenommen werden, prescht der SCN mit inzwischen fünf Siegen in Folge an allen vorbei. Mit dem 4:0 (2:0)-Heimerfolg gegen GW Albersloh fanden vier dieser Partien auf Nienberges Boden statt und in all diesen Spielen steht hinten sogar noch die Null.

"Ich habe zwar wieder viel durchgewechselt, aber unser Grundgerüst bleibt. Zum Saisonende entstehen immer die absurdesten Spiele. Ich will aber nichts verschenken, auch wenn dieses Spiel eins unser schwächeren war", fing Nienberges Coach Johannes Frieling an zu berichten. "Albersloh hatte sehr große personelle Probleme. Es war kein gutes Fußballspiel. In der ersten Halbzeit waren die Spielanteile und die gefährlicheren Aktionen sogar eher bei Albersloh." Das sah Alberslohs Trainer Jannick Horstmann ähnlich: "Wir hatten viele Balleroberungen. Vom Gefühl her, hatten wir etwas mehr vom Spiel."

Jöstingmeier verschärft Albersloher Personalprobleme

Der recht chancenarmen Partie drückte kurz vor dem Seitenwechsel Armen Tahiri dann aber seine Stempel auf. Erst versenkte er einen Freistoß über Umwege im Albersloher Kasten (42.), dann schweißte er die Kugel unhaltbar zum 2:0 ein (44.). "Bei der Halbzeitführung konnte man eigentlich nur den Kopf schütteln, weil wir nicht gut drin waren. In der zweiten Halbzeit wurde es dann etwas besser. Wir sind spielerisch besser reingekommen", so Frieling. Während den Grün-Weißen so langsam die Kräfte ausgingen, nutzten die Hausherren die sich ihnen bietenden Räume eiskalt aus. In der 64. Spielminute chippte Nick Münder das Spielgerät über Alberslohs Keeper Rory Rüschenschmidt hinweg in Richtung Torlinie, wo Max Breul nur noch seinen Kopf reinhalten musste.

Und in der dritten Minute der Nachspielzeit durfte sich dann auch Münder noch über sein Tor freuen. Kurz zuvor entlud sich bei Tilo Jöstingmeier der Frust. Übermütig setzte er mit beiden Beinen zu einer Grätsche an. Folgerichtig sah er dafür die Rote Karte (90.). "Er weiß selber, dass das nicht die cleverste Aktion war", sagte sein Coach. Völlig unzufrieden war Horstmann mit den 90 Minuten dennoch nicht: "Ich finde, wir haben in der ersten Halbzeit ein gutes Spiel gemacht. In der zweiten Halbzeit haben wir dann versucht, zurück ins Spiel zu kommen. Nienberge stand aber vor allem defensiv deutlich geordneter. Am Ende war es eine Lehrstunde der Effektivität für uns. Nienberge hat fast jede Torchance genutzt und wir unsere nicht."

Frieling war wiederum nicht vollends zufrieden: "Zum Schluss haben wir es vorne nicht mehr gut gemacht. Jeder wollte sein Tor machen. Da fehlte mir die notwendige Ernsthaftigkeit. Wir haben jetzt aber zum dritten Mal in Folge zu Null gespielt. Das ist viel wert. Albersloh hat ja auch schon das ein oder andere Tor geschossen."

SC Nienberge - GW Albersloh     4:0 (2:0)
Tore: 1:0 Tahiri (42.), 2:0 Tahiri (44.),
3:0 Breul (64.), 4:0 Münder (90.+3)
Rote Karte: Alberslohs Jöstingmeier (90./grobes Foulspiel)