Kreisliga A2
Ganz normaler Drensteinfurter Wahnsinn
Von Pascal Bonnekoh
(05.05.25) Wenn man an einem ruhigen Sonntag mal nichts vorhat, lohnt sich eine Reise zum SV Drensteinfurt eigentlich immer - zumindest, solange man es nicht mit den Stewwertern hält. Wie schon so häufig in dieser Saison ging es auf dem kleinen Kunstrasen in Drensteinfurt ordentlich zur Sache. Wie aber ebenfalls schon des Öfteren in dieser Spielzeit guckten die Stewwerter auch gegen GW Amelsbüren am Ende in die Röhre und unterlagen mit 3:4 (2:1).
Der Wille lässt sich den Drensteinfurtern jedenfalls nicht absprechen. Beim Stand von 3:3 schickte man beinahe die gesamte Truppe nach vorne. Ärgerlich war nur, dass der lange Ball umgehend zurückflog und plötzlich Innenverteidiger Johannes van der Veen allein gegen Niklas Mersmann und Jan Hendrik Möller ranmusste. Mersmann schob sich an dem Drensteinfurter vorbei, marschierte über die gesamte gegnerische Hälfte und traf in der dritten Minute der Nachspielzeit zum Endstand. "Ich bin sehr verärgert über das 3:4. Dazu hatten wir in der zweiten Hälfte genügend Chancen, um es klarer zu gestalten, wenn wir einfach mal gezielter in den Strafraum gehen würden", äußerte Drensteinfurts Trainer Kai Pfaff seinen Unmut.
Kröger und Kleine-Wilke mit ordentlich Dampf
Dabei machten die Hausherren insbesondere im ersten Durchgang einen sehr ordentlichen Job. Nach ersten Versuchen von Sam Scharmann und Diogo Castro schweißte Valentin Kröger die Kugel aus rund 25 Metern direkt in den Kasten (24.). "Die erste Hälfte war überragend von uns. Wir hatten nur in den letzten zehn Minuten wieder einen Durchhänger", führte Pfaff weiter aus. Nach einem etwas unnötigen Freistoß für die Gäste beförderte Tim Schachtrup einen Freistoß von Kai Kleine-Wilke über die Linie (36.). Zumindest im ersten Durchgang hatten aber die Stewwerter das letzte Wort. In der 43. Spielminute schob Castro den Ball von der Strafraumkante überlegt ins Eck.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs blieben die Drensteinfurter am Drücker. Je länger die Partie ging, desto weniger kam jedoch von den Gastgebern. Und in der 59. Minute nahm sich Kleine-Wilke dann mal ein Herz und prügelte die Kugel ähnlich wie zuvor Kröger in die Maschen. Und nur rund zehn Minuten später setzte Sebastian Hübener nach einer erneuten Freistoßflanke von Kleine-Wilke zum Flugkopfball an und brachte damit die Grün-Weißen erstmals in dieser Partie in Führung. "Ich hätte mir gewünscht, dass wir danach den Deckel drauf machen", meinte Amelsbürens Trainer André Frankrone. Mersmann scheiterte allerdings gleich doppelt am stark parierenden Drensteinfurter Schlussmann Linus Brüse.
Herausragende Paraden auf beiden Seiten
Dann drehte sich die Partie wieder in die andere Richtung. Torben Beyer hielt im Zweikampf robust stand und schickte mit letzter Kraft Luis Seibt auf die Reise, den es zwar etwas nach außen trieb, der aber trotzdem am kurzen Pfosten eine kleine Lücke fand (80.). "Nach dem 3:3 habe ich wiederum gesagt, dass wir auch das gerne mitnehmen", so Frankrone. Noch war die Partie aber längst nicht zu Ende. Erst hatte Miguel Serafim die große Chance zur erneuten Amelsbürener Führung. Sein Abschluss mit der Pike flog aber knapp am Kasten vorbei. Auf der anderen Seite war es wiederum abermals Castro, der für Unruhe sorgte. Seinen Kopfball aus kurzer Entfernung kratzte Schlussmann Felix Schröter aber spektakulär von der Linie.
Und was dann geschah, wissen wir inzwischen alle bereits. Die Stewwerter verbleiben somit vorerst auf dem letzten Tabellenplatz. Pfaff zeigte sich dennoch optimistisch: "Wir mussten in der zweiten Halbzeit viel wechseln. Man meint immer, dass das neuen Schwung reinbringt. Manchmal entsteht dadurch aber nur mehr Unruhe. Ich nehme aber mit, dass wir in der ersten Hälfte sehr stark waren. Da sind wir viele Meter gegangen. Und dazu passte die Einstellung."
Frankrone freute sich hingegen, dass seine gerade in der Schlussphase sehr zusammengewürfelte Truppe am Ende dennoch bestehen konnte: "Wir haben vier Spieler eingewechselt, die normalerweise nicht mit uns trainieren. Das war ein sehr glücklicher Sieg. Ich habe aber schon vor einer Woche gesagt, dass Drensteinfurt sehr gut ist. Wenn die mit den Einzelspielern in die B-Liga gehen, wäre schon das schon sehr wild."
SV Drensteinfurt - GW Amelsbüren 3:4 (2:1)
Tore: 1:0 V. Kröger (24.), 1:1 Hübener (36.),
2:1 Castro (43.), 2:2 Kleine-Wilke (59.),
2:3 Hübener (70.), 3:3 Seibt (80.),
3:4 Mersmann (90.+3)