Kreisliga A2
Selm hat es schon wieder getan
Von Pascal Bonnekoh
(11.05.25) Also so eine verrückte Storyline hätte sich doch selbst George R. R. Martin nicht ausdenken können. Nachdem die SG Selm zahlreiche direkte Duelle teilweise deutlich verlor, schlug sie vergangene Woche nicht nur den 1. FC Gievenbeck II, sondern jetzt auch noch Davaria Davensberg. Dank eines fulminanten ersten Durchgangs gewannen die Selmer bei den Davaren mit 5:2 (4:0) und katapultierten sich damit raus aus dem Tabellenkeller.
Die Gäste legten los wie die berühmt-berüchtigte Feuerwehr. Rene Schickentanz traf nach Vorarbeit von Felix Schröder in der zwölften Spielminute zur Selmer Führung. Deutlich wurde das Ergebnis dann aber erst kurz vor dem Seitenwechsel. In der 34. Minute legte Schröder nach Flanke von Niklas Neumann das 2:0 nach. In der 38. Minute traf Jan-Luca Szafruga zum 3:0 und mit dem Pausenpfiff erhöhte erneut Schröder auch noch auf 4:0. "Das war eine überragende erste Halbzeit. Wahnsinn, was wir da abgeliefert haben. Wir hatten eine unfassbare Laufbereitschaft. Jeder hat für jeden malocht und ist gerannt. Das frühe Tor hat uns dann natürlich nochmal beflügelt", freute sich Selms Trainer Sebastian Kramzik.
Kramzik: "Ich war trotzdem noch etwas nervös"
Davarias Übungsleiter Rohjat Atalan hatte wiederum ähnlich wie bereits vergangene Woche mit Kaderproblemen zu kämpfen: "Wir hatten zu Beginn fast exakt elf Spieler. Benji Leifeld und Michel Eising sind zur Halbzeit reingekommen und mit ihnen kamen auch neue Impulse. Wir haben einfach ein paar Spieler, auf die wir extrem angewiesen sind. Es stört mich, dass wir solche Ausfälle nicht auffangen können. In der ersten Halbzeit waren wir nicht gut. Selm war aber auch nicht unbedingt zwingend. Die waren einfach nur präsenter in den Zweikämpfen und haben mehr Gier bewiesen."
Trotz der Einwechslungen von Leifeld und Eising nahm auch zu Beginn des zweiten Durchgangs das Davensberger Drama vorerst weiter seinen Lauf. Neumann machte in der 55. Spielminute das 5:0. "Ich war trotzdem noch etwas nervös. Ich habe zu viel schon gesehen in dieser Saison. Wir haben aber auch nicht mehr so gut gespielt", sagte Kramzik. Spätestens mit Jonas Hügings Bude gingen bei den Selmern die Köpfe an (65.). "Die Pässe saßen nicht mehr so. Wir hatten keine Ruhe mehr und haben uns deswegen auch keine Torchancen mehr herausgespielt." Dafür hielt der Selmer Defensivverbund größtenteils stand. Und wenn nicht, war Keeper Nils Böckenbrink zur Stelle.
"Wir hatten sechs hundertprozentige Chancen in der zweiten Halbzeit. Der Torwart von Selm hat aber überragend gehalten. Und eine gute Halbzeit reicht halt nicht gegen eine Mannschaft, die topmotiviert ist", resümierte Atalan. Leifeld besorgte in der 81. Spielminute immerhin noch das 2:5. Statt weiterer Tore schwächten sich die Davaren dann aber selbst. Nur eine Minute nach seinem Treffer sah Leifeld wegen einer Tätlichkeit die Rote Karte. "Da war auch ein Selmer beteiligt. Beide Spieler hätten bestraft werden müssen", sagte Atalan zu der Szene. Der Tag war aber ohnehin wohl bereits ein gebrauchter. "Selm hat auf Grund der ersten Halbzeit einfach verdient gewonnen. Ich wünsche denen alles Gute im Abstiegskampf."
Davaria Davensberg - SG Selm 2:5 (0:4)
Tore: 0:1 Schickentanz (12.), 0:2 Schröder (34.),
0:3 Szafruga (38.), 0:4 Schröder (45.),
0:5 Neumann (55.), 1:5 J. Hüging (65.),
2:5 B. Leifeld (81.)
Rote Karte: Davensbergs B. Leifeld (82./Tätlichkeit)