Kreisliga A2
Nichtabstiegsplatz dank strittigem Elfmeter
Von Pascal Bonnekoh
(11.05.25) In der Schlussphase der Partie zwischen dem SV Bösensell und BW Ottmarsbocholt kam es zu gleich zwei strittigen Szenen. Erst bekamen die Blau-Weißen Gäste einen Elfmeter zugesprochen, den sie zum 1:1 (0:0)-Endstand einnetzten, dann wurde ihnen in wirklich aller letzter Sekunde ein vielversprechender Angriff weggepfiffen.
Erst war es in der 90. Spielminute Nils Schmauck, der im Bösenseller Sechzehner mit Hannes Volbracht zusammenkrachte. Der Unparteiische entschied umgehend auf Strafstoß, den der junge Fynn Goerdt eiskalt versenkte. "Schmauck ist in unseren Spieler reingefallen", lautete Bernd Westbelds, Trainer des SVB, Meinung zu der Situation. Kurze Zeit später hatten wiederum die Bösenseller das Glück auf ihrer Seite. Nach einem tiefen Ball von Gunnar Nacke wäre Jakob Münch auf und davon gewesen. Der Schiedsrichter pfiff die Partie jedoch ab. Und wegen eben dieser zwei fragwürdigen Momente konnte man sich schlussendlich auf beiden Seiten mit dem Unentschieden irgendwie anfreunden.
Luca Müller trifft wieder gegen Lars Müller
"So war der eine Punkt meiner Meinung nach verdient und den nehmen wir auch gerne mit. Jetzt freuen wir uns auf das Spiel nächste Woche gegen Albersloh", sagte Ottmarsbocholts Spielertrainer Sebastian Schnetgöke. Die Blau-Weißen stehen dank des Punktgewinns vorerst wieder auf dem ersten Nichtabstiegsplatz und haben am kommenden Spieltag die große Chance, mit einem Sieg im Kellerduell davonzuziehen. Für den SV Bösensell war es das hingegen wohl endgültig mit der Meisterschaft. "Der Ärger hält sich in Grenzen. Das Ding ist eh durch, da Altenberge zu konstant ist", meinte Westbeld.
Zuvor hatten sich beide Seiten einen recht überschaubaren Schlagabtausch geliefert. Das lag einerseits an einer weiterhin sehr dünn besetzten Bösenseller Offensive sowie einer stabilen Ottmarsbocholter Defensive. "Das war eine gute Leistung von uns. Wir standen sehr kompakt und haben nichts zugelassen. Wir hätten auch in Führung gehen können", so Schnetgöke. Theoretisch gingen die Blau-Weißen sogar in Führung. Schnetgökes Treffer wurde wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung jedoch wieder zurückgenommen. Die Hausherren erwachten wiederum kurz nach der Pause aus ihrem kleinen Sommer-Nickerchen.
Ausgerechnet Luca Müller schoss die Bösenseller zwei Minuten nach Wiederanpfiff in Front. "Das war sein zweites Saisontor und das zweite Mal gegen seinen Papa", schmunzelte Westbeld. Das Lachen verging dem Übungsleiter dann aber auch wieder ganz schnell. Denn seine Jungs ließen gleich mehrfach die Vorentscheidung liegen. Die dickste Chance hatte wohl Jan Guddorf, der aus kürzester Entfernung den Ball am Winkel vorbeisetzte. "Wir müssen einfach das 2:0 machen. Es steht und fällt mit unserer Chancenverwertung. Wir haben Otti am Leben gelassen", ärgerte sich Westbeld. Gleichzeitig trauten sich auch die Gäste immer häufiger nach vorne. Trotz guter Gelegenheiten von Vincent Lindfeld und Schmauck brauchten es aber den Elfmeterpfiff. Und der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte.
SV Bösensell - BW Ottmarsbocholt 1:1 (0:0)
Tore: 1:0 Müller (47.), 1:1 F. Goerdt (90./FE)