Kreisliga A2
Vom Urlaub auf Norderney zum Matchwinner in Herbern
Von Pascal Bonnekoh
(06.10.24) Inklusive der Niederlage im Pokal gegen Bezirksligist SV Mauritz war der SC Nienberge vor dem Auswärtsspiel beim SV Herbern II fünf Mal in Folge sieglos. Vier dieser fünf Spiele verlor man sogar. Dementsprechend viel Druck war beim SCN auf dem Kessel. Und dann quietschte es auch noch an allen Ecken und Enden des Kaders. Umso erfreulicher war der 3:1 (1:1)-Erfolg.
"Das war wichtig für den Kopf. Wir wollten mit einem Erfolgserlebnis in die kurze Pause gehen. Jetzt können wir unsere Wunden lecken und die Jungs gesund bekommen, um dann im Endspurt des Jahres nochmal voll durchzustarten", fiel auch Trainer Johannes Frieling ein großer Stein vom Herzen. Wie groß die Kaderprobleme waren, lässt sich recht simpel an einer Personalie festmachen. Max Breul hatte sich eigentlich für dieses Wochenende abgemeldet. Urlaub auf Norderney stand an. Frieling hatte jedoch solch große Schwierigkeiten, auch nur annähernd eine schlagkräftige Truppe zusammenzubekommen, dass er am Samstagabend bettelnd bei Breul anrief.
"Das zeigt seinen astreinen Charakter"
Der ließ seine Kollegen natürlich nicht hängen, begab sich schnurstracks auf den Heimweg und drehte dann auch noch mit einem Doppelpack die Partie zu Gunsten der Gäste. "Das zeigt seinen astreinen Charakter. Das werde ich zwar irgendwie wieder gutmachen müssen, aber da lasse ich mir schon was einfallen", so Frieling. Nach einer sehr ordentlichen Anfangsphase der Herberner, aus der sie trotz vielversprechender Möglichkeiten zunächst jedoch keinen Ertrag ziehen konnten, traf Robin Krysiak kurz vor der Pause doch zum 1:0 für die Hausherren (39.). Dann brachen jedoch auch schon die Minuten des Max Breul an. Beinahe im direkten Gegenzug köpfte er eine Ecke von Sergio Loureiro Mendes zum Ausgleich ein (40.). Und es war noch keine viertel Stunde im zweiten Durchgang gespielt, da machte er erst drei Gegenspieler nass und versenkte dann die Kugel mit seinem schwächeren linken Fuß im Kasten (57.).
"Das war gefühlt deren zweiter Abschluss", ärgerte sich Herberns Coach Daniel Heitmann. "Danach hatten wir aber eine gute Drangphase. Wir haben zahlreiche Einwürfe und Flanken ins Zentrum gebracht, wo uns oft ein Schritt fehlte." Die Gäste waren an diesem Sonntag jedoch einfach die abgezocktere Mannschaft. Aaron Joshua Franz Timmerhues legte bei einem Konter für Timon Stude ab, der in der 82. Spielminute alles klar machte. "Nienberge war einfach effizienter. Unsere Spielanlage war einigermaßen gefällig. Nur nach dem Rückstand wurden wir etwas zu wild. Insgesamt muss der Vorwurf heute wieder sein, dass bei uns die Effizienz nicht da war. Wir können nicht jede Woche bei fünf zugelassenen Chancen drei Dinger kassieren. Da fehlt mir die letzte Gier, das Tor auch verteidigen zu wollen. Wir bekommen zu viele Gegentore aus Situationen, die absolut vermeidbar sind", resümierte Heitmann.
SV Herbern II - SC Nienberge 1:3 (1:1)
Tore: 1:0 Krysiak (39.), 1:1 Breul (40.),
1:2 Breul (57.), 1:3 Stude (82.)