Kreisliga A2
Irgendwas zwischen Tennis und FIFA
Von Pascal Bonnekoh
(05.10.25) Da nehmen wir doch alle Seiten mit ins Boot und bedienen uns einerseits bei SC Nienberge-Coach Johannes Frieling, der nach der 3:6 (1:2)-Pleite seiner Elf bei GW Amelsbüren von einem Tennismatch sprach und andererseits bei der Social-Media-Abteilung der Grün-Weißen, die auf Instagram den Vergleich zum Videospiel FIFA zog.
Zur allgemeinen Verständnis sei noch gesagt, dass beim aktuellen Ableger der EA Sports FC-Reihe - früher bekannt als FIFA - Ergebnisse wie 10:8 völlig normal sind. Verteidigen ist nicht ganz so einfach gegen die ganzen sich um sich selbst drehenden Offensivspieler. Außerdem sagte Frieling nach Abpfiff: "Das Spiel wurde auf einem Tennisplatz ausgetragen. Der zweite Satz folgt dann im nächsten Jahr." Dabei lief die Partie im ersten Durchgang noch recht gesittet ab. Die Hausherren fanden den besseren Start und gingen nach nur sieben gespielten Minuten durch Kai Kleine-Wilke in Führung.
Frieling: "Wir haben das Spiel klar dominiert"
Und in der 20. Minute legte Benedikt Sollik nach einer Hereingabe von Niklas Mersmann das 2:0 nach. "Ab der 30. Minute wurde Nienberge dann ein bisschen stärker, weil wir uns ein Ticken zu weit zurückgezogen haben, fahrlässig die Bälle verloren haben und nicht mehr die Gier in den Zweikämpfen hatten", meinte Amelsbürens Trainer André Frankrone. Nicht unverdient verkürzten die Gäste kurz vor der Pause durch Leon Timmerhues auf 1:2. "Das war ein guter psychologischer Moment. Wir sind aus der Kabine rausgekommen und haben das Spiel sofort wieder an uns gezogen. Wir haben das Spiel klar dominiert und dann auch das 2:2 gemacht", so Frieling.
Aus abseitsverdächtiger Position versenkte Adam Ouedraogo die Kugel im Knick (62.). "Gefühlt direkt im Gegenzug gab es einen Elfmeter gegen uns. Ich hab meinen Jungs nach dem Spiel gesagt, dass man in der Kreisliga damit leben muss, dass es Schiedsrichter-Entscheidungen gibt, mit denen man nicht ganz einverstanden ist", führte der Nienberger Trainer weiter aus. Kleine-Wilke nahm den leichten Kontakt jedenfalls dankend an und Marius Klönne versenkte den Strafstoß (64.). Nur elf Minuten später zeigte der Unparteiische erneut auf den Punkt. Diesmal kam Moritz Leisgang im Nienberger Strafraum zu Fall.
Frankrone: "Endlich haben wir ein Spitzenspiel mal auf unsere Seite gezogen"
Erneut schnappte sich Klönne das Spielgerät. In diesem Fall scheiterte er aber an Joshua Hermes im Nienberger Kasten. Zu seinem Glück war Tim Neufert zur Stelle, der im Nachsetzen die Kugel doch über die Linie beförderte (75.). Spätestens mit diesem Treffer waren alle Staumauern sperrangelweit offen. Sebastian Hübener legte das 5:2 nach (79.), ehe Patryk Niemyt in der ersten Minute der Nachspielzeit das halbe Dutzend vollmachte. Immerhin durfte auch Ouedraogo nochmal ran (90.+3). Frieling war enttäuscht: "Wir haben verdient verloren, weil wir Gegentore kassiert haben, die uns so nicht passieren dürfen. Wir haben drei Tore gemacht. Das sollte im Normalfall reichen."
Wegen der drei Gegentreffer fiel aber auch Frankrones Fazit nicht vollends positiv aus: "Wir haben uns das Leben in manchen Phasen selber schwer gemacht. Die Gegentore waren ein Stück weit unnötig. Alles in allem war es aber ein verdienter Sieg. Endlich haben wir ein Spitzenspiel mal auf unsere Seite gezogen. Das haben wir in den letzten eineinhalb Jahren eher selten getan."
GW Amelsbüren - SC Nienberge 6:3 (2:1)
Tore: 1:0 Kleine-Wilke (7.), 2:0 Sollik (20.),
2:1 Timmerhues (43.), 2:2 Ouedraogo (62.),
3:2 Klönne (64./FE), 4:2 Neufert (75.),
5:2 Hübener (79.), 6:2 Niemyt (90.+1),
6:3 Ouedraogo (90.+3)
