Der nächste aus dem goldenen SCN-Jahrgang

von Fabian Renger

(22.04.21) Es war der letzte Arbeitstag von Helmut Ossenbeck am Mikro der Stadtis. Und es war der Tag, an dem 2381 Zuschauer dem SC Nienberge zujubelten. Der 5. Januar 2017. Die U19 des SC Nienberge haute vom Neunmeterpunkt Bundesligist Preußen Münster raus. Im Finale war die Luft raus, Gievenbeck holte nach einem 3:1 den Titel. Doch alle feierten den "kleinen" SCN. Die Stimmbänder des damaligen Nienberger U19-Coaches Gerrit Rolwes litten mächtig, er war saustolz auf seine Bande.

Vier Jahre später. Rolwes ist inzwischen Trainer der 'Ersten' des SCN und hat gerade aufgrund der Saisonannullierung das Kunststück geschafft, ohne Saisonsieg die Klasse zu halten. Aber was zählt schon eine Saison mit nur sieben Spielen. Schon lange plädierte er für ein Ende der Spielzeit. Das hat er nun. Und was er auch hat: Bald wohl seinen goldenen Jahrgang von damals wieder zusammen. Weitestgehend zumindest. Denn zur neuen Spielzeit macht Julian Peric rüber. Der spielt derzeit noch für den SC Münster 08.

"Ein Fußballer, der gerne kickt", umschreibt Rolwes die Vorzüge des Heimkehrers hörbar glücklich über die Verpflichtung. Peric war damals Nienberger Halbfinal-Held im Neunmeterschießen gegen die Preußen, anschließend spielte er den Lab-Dancer. (sagt man das so?) Bald ist er zurück. Bei alten "Stadi-Helden" wie Hannes Moritz, Benedikt Oskamp oder Ole Niehoff. Um nur ein paar zu nennen, die jetzt bei Rolwes spielen. Hintergrund des Peric-Wechsels: Er studiert in Osnabrück und schafft den Bezirksliga-Aufwand zeitlich nicht mehr. In welchem Zeitumfang er es für den SCN schafft, bleibe abzuwarten, erklärt Rolwes. Sechs Jahre trainierte er Peric einst in der Jugend. Er weiß, wen er sich da an die Feldstiege holt: Jemanden, den er vorne links oder rechts außen oder auch ganz vorne im Zentrum einsetzen kann.

"Man lernt auch schneller dazu"

Zwingend nötig sei der Transfer allerdings nicht gewesen. "Die Kaderquantität ist definitiv vorhanden", berichtet Rolwes. 25 Spieler hat er auf dem Zettel. Das sollte reichen. "In der Breite könnten wir sicherlich noch etwas machen." Aber auch da gilt: Nichts muss, einiges kann. "Ich vertraue den Jungs. Ich bin optimistisch, eine deutliche bessere Saison spielen zu können als bisher", sagt Rolwes. Na gut. Hahahaha. Ein Punkt in sieben Spielen. Wäre Rolwes nicht optimistisch, also dann..: "Ich habe eine junge Mannschaft", stellt er diesbezüglich nochmal klar fest. "Da macht man häufiger Fehler, lernt auch deutlich schneller dazu."

Abgänge hat er nur zwei zu verzeichnen. Spieler Arik Harbecke zieht aus Studiengründen in Richtung Wintersemester weg. Ansonsten haben jegliche aktuelle Akteure zugesagt. Den zweiten Wechsel woanders hin gibt's im Trainerteam, denn Co-Trainer Martin Frerking hört ebenfalls auf. Rolwes befindet sich in guten Gesprächen mit einem Ersatz, da gibt's noch nichts Handfestes. Weitere Neuzugänge sind nicht auszuschließen, aber wohl eher auszuschließen.