Kreisliga A3
Der Trainer ist quasi ein Neuzugang
von Fabian Renger
(24.04.21) Hiermit möchten wir uns für die Zeit nach Corona für eine Videoanalyse von GS Hohenholte anmelden. Die dauern zwar durchaus auch mal vier bis fünf Stunden, erzählt Spielertrainer Lukman Atalan. "Das musst du natürlich gut verkaufen", weiß er und fährt lachend fort: "Mit Getränken oder auch zwischendurch mal eine Dönerpause einlegen." Das ist also das Erfolgsrezept der Gelb-Schwarzen. Auf den dritten Platz spülte es die Truppe so nach oben. Nun ist die Saison komplett vorbei. Und Atalan? Der lässt seine Jungs dennoch nicht in Ruhe.
Laufeinheiten, verschiedene Challenges - bei GSH geht's weiter munter rund, während anderso momentan auch mal ein Päusken eingelegt wird. Auch Pflichteinheiten mit An- und Abmeldung stehen bei der Atalan-Bande auf der Agenda - trotz räumlicher Distanz. "Das läuft", freut sich Ataln über rege(lmäßige) Beteiligung. Eine gewisse Grundfitness sollen seine Männer schon mitbringen für den Tag X, an dem sie wieder raus auf den Rasen dürfen.
Taktiken? "Das kriegen wir schnell wieder rein"
Fußballspezifisch macht er sich derweil keine Sorgen. "Ich denke, das kriegen wir schnell wieder rein", sagt Atalan und verfällt ins Schwärmen. Viele Systeme wurden probiert, Laufwege saßen, das Verschieben passte. "Taktisch haben wir viel zugelegt in den letzten Monaten", erinnert sich an die Zeit vorm Corona-Break.
Die personellen Planungen verlaufen unterdessen eher ruhig. "Die Truppe bleibt zusammen, wir hatten ja schon einen guten und breiten Kader", sagt der Coach, der selbst längst verlängerte. Abgänge? Nö, nö, nö. Kein einziger ist ihm bekannt. Neuzugänge? Einer. Niklas Nolte, Bruder von den Kadermitgliedern Tino und Tobias. Der Noch-A-Jugendliche der JSG Havixbeck/Nienberge ist als Stürmer, Stoßstürmer oder hinter den Spitzen eingeplant. "Ansonsten besteht kein Bedarf", betont Atalan. Mit Serwen Agirman und Patrick Hinkerohe (auch als Co-Trainer) kamen ja im Vorjahr auch nur zwei (starke) Neulinge. "Die Mischung ist so optimal", findet der Trainer. Zu viele Veränderungen seien bei GSH auch nicht immer angebracht. Eingeschworene Gemeinschaft und so. "Und quasi bin ich ja auch ein Neuzugang."
"Stehe noch zu 100 Prozent zur Verfügung"
Atalan ist nämlich auf dem Papier eigentlich Spielertrainer. Uneigentlich kam er auf einen Einsatz und 75 Minuten Spielzeit. Eine Knieverletzung verhinderte mehr. "Ich stehe noch zu 100 Prozent zur Verfügung und möchte auch gerne wieder spielen", stellt der Übungsleiter klar. Sein Knie würde gut heilen. Er zählt sich definitiv als vollwertiges Kadermitglied.
Was ist denn eigentlich besser für den Puls: Am Seitenrand stehen oder aktiv mitflemmen? Atalan überlegt. "Von Außen sehe ich viel mehr und kann mehr einwirken, aber es ist schwierig. Wenn man weiß, man könnte der Truppe weiterhelfen und kann's nicht, dann ist das für den Puls nicht gut", berichtet er. "Wir haben ein gutes Zentrum! Ich werde nur spielen, wenn ich die Mannschaft stärke." Er würde dies künftig weiter situations- und gegnerabhängig machen. Und natürlich auch davon, wer von seinen Spielern zur Verfügung steht. Und für alles andere gibt's ja hoffentlich eines Tages auch wieder Videoanalysen vor Ort - mit der Rundumsorglos-Versorgung...